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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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CXV haubtstück von den
num. 52 s. 153, Joh. Brunnemann ad auth. con-
tra cum
num. 6, Lauterbach im colleg. theor.
pract.
p lib. 36 tit. I § 12 s. 1009 vol. II, Lude-
wig Günter Martini
im comment. for. tit. 45
§ 7 num. 7.

§ 3437
wenn des
fideicommis-
ses wert zu
erstatten ist?

Wenn das fideicommiß in natur nicht mehr vor-
handen ist, muß dessen wert geleistet werden, Hert
resp. 479 num. 8 s. 765 vol. I, von Lynker decis.
1445.

§ 3438
der lezte des
manns-stam-
mes darf sel-
biges nicht
veröden.

Dafern der lezte des manns-stammes zum
nachteile der verzihenen töchter das stamm-gut, und
fürnämlich die waldungen verödet, wird durch eine
der sache verständige commission erkenntniß einge-
zogen, und dem gutes-besizer die weitere verderbung
bei namhafter strafe verboten, auch vorstand des-
halber zu leisten auferleget, wie in sachen G. von
G. wider N. N. also nach D. erkannt wurde.

§ 3439
die veräuße-
rung ist nicht
zu verstatten.

Obgleich der Knipschild am a. o. cap. XI num.
234 num. 310 s. 468, s. 476, Gabriel Schweder
de alienatione bonorum fideicommisso obnoxiorum
§ 10 s. 987 T. I disputat., Beck am a. o. cap. II
§ 1 fgg. num. 1 s. 11 fg., von Lynker resolut.
CCCCXVIIII
dafür halten, daß die veräußerung
der stamm-güter, wegen der schuldigen brautgift
und ausstattung, auch wenn die mitgift heraus zu
geben wäre, imgleichen wenn es den kindern am
unterhalte gebräche, plaz fände; so ist dennoch nach
masgebung der Teutschen rechte die veräußerung
deshalber nicht zu verstatten, Heimburg und
Schröter am a. o. cap. III § 33 (o) s. 89, wie auch
die vom Harpprecht de fideicommisso conuen-
tionali
num. 485 s. 237 angezogene rechtsgelehrten.

Darne-

CXV haubtſtuͤck von den
num. 52 ſ. 153, Joh. Brunnemann ad auth. con-
tra cum
num. 6, Lauterbach im colleg. theor.
pract.
π lib. 36 tit. I § 12 ſ. 1009 vol. II, Lude-
wig Guͤnter Martini
im comment. for. tit. 45
§ 7 num. 7.

§ 3437
wenn des
fideicommiſ-
ſes wert zu
erſtatten iſt?

Wenn das fideicommiß in natur nicht mehr vor-
handen iſt, muß deſſen wert geleiſtet werden, Hert
reſp. 479 num. 8 ſ. 765 vol. I, von Lynker deciſ.
1445.

§ 3438
der lezte des
manns-ſtam-
mes darf ſel-
biges nicht
veroͤden.

Dafern der lezte des manns-ſtammes zum
nachteile der verzihenen toͤchter das ſtamm-gut, und
fuͤrnaͤmlich die waldungen veroͤdet, wird durch eine
der ſache verſtaͤndige commiſſion erkenntniß einge-
zogen, und dem gutes-beſizer die weitere verderbung
bei namhafter ſtrafe verboten, auch vorſtand des-
halber zu leiſten auferleget, wie in ſachen G. von
G. wider N. N. alſo nach D. erkannt wurde.

§ 3439
die veraͤuße-
rung iſt nicht
zu verſtatten.

Obgleich der Knipſchild am a. o. cap. XI num.
234 num. 310 ſ. 468, ſ. 476, Gabriel Schweder
de alienatione bonorum fideicommiſſo obnoxiorum
§ 10 ſ. 987 T. I diſputat., Beck am a. o. cap. II
§ 1 fgg. num. 1 ſ. 11 fg., von Lynker reſolut.
CCCCXVIIII
dafuͤr halten, daß die veraͤußerung
der ſtamm-guͤter, wegen der ſchuldigen brautgift
und ausſtattung, auch wenn die mitgift heraus zu
geben waͤre, imgleichen wenn es den kindern am
unterhalte gebraͤche, plaz faͤnde; ſo iſt dennoch nach
masgebung der Teutſchen rechte die veraͤußerung
deshalber nicht zu verſtatten, Heimburg und
Schroͤter am a. o. cap. III § 33 (o) ſ. 89, wie auch
die vom Harpprecht de fideicommiſſo conuen-
tionali
num. 485 ſ. 237 angezogene rechtsgelehrten.

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[272/0320] CXV haubtſtuͤck von den num. 52 ſ. 153, Joh. Brunnemann ad auth. con- tra cum num. 6, Lauterbach im colleg. theor. pract. π lib. 36 tit. I § 12 ſ. 1009 vol. II, Lude- wig Guͤnter Martini im comment. for. tit. 45 § 7 num. 7. § 3437 Wenn das fideicommiß in natur nicht mehr vor- handen iſt, muß deſſen wert geleiſtet werden, Hert reſp. 479 num. 8 ſ. 765 vol. I, von Lynker deciſ. 1445. § 3438 Dafern der lezte des manns-ſtammes zum nachteile der verzihenen toͤchter das ſtamm-gut, und fuͤrnaͤmlich die waldungen veroͤdet, wird durch eine der ſache verſtaͤndige commiſſion erkenntniß einge- zogen, und dem gutes-beſizer die weitere verderbung bei namhafter ſtrafe verboten, auch vorſtand des- halber zu leiſten auferleget, wie in ſachen G. von G. wider N. N. alſo nach D. erkannt wurde. § 3439 Obgleich der Knipſchild am a. o. cap. XI num. 234 num. 310 ſ. 468, ſ. 476, Gabriel Schweder de alienatione bonorum fideicommiſſo obnoxiorum § 10 ſ. 987 T. I diſputat., Beck am a. o. cap. II § 1 fgg. num. 1 ſ. 11 fg., von Lynker reſolut. CCCCXVIIII dafuͤr halten, daß die veraͤußerung der ſtamm-guͤter, wegen der ſchuldigen brautgift und ausſtattung, auch wenn die mitgift heraus zu geben waͤre, imgleichen wenn es den kindern am unterhalte gebraͤche, plaz faͤnde; ſo iſt dennoch nach masgebung der Teutſchen rechte die veraͤußerung deshalber nicht zu verſtatten, Heimburg und Schroͤter am a. o. cap. III § 33 (o) ſ. 89, wie auch die vom Harpprecht de fideicommiſſo conuen- tionali num. 485 ſ. 237 angezogene rechtsgelehrten. Darne-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/320>, abgerufen am 18.05.2024.