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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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oder dem vorteile bei den teilungen
dasjenige zum voraus, was ihr verstorbener vater,Wirtenber-
gischen, auch
Erfurtischen
gehalten
wird?

oder mutter, in solcher zweiten ehe gewonnen hat,
IIII tit. 4, besage der Erfurtischen statuten soll den
unerzogenen kindern ein zimlicher voraus gemachet
werden, damit sie zu gleichem alter gebracht wer-
den mögen.

§ 3374

Wenn der vater den kindern erster ehe bei derwie das vom
vater bestimm-
te voraus
vererbet
wird?

begebung zur andern ehe, durch ein geding ei-
nen voraus bestimmet hat, und eins von solchen
kindern vor dem vater mit tode abgehet, fället des
verstorbenen kindes anteil den übrigen kindern
der ersten ehe, auch deren erben, und nicht dem va-
ter zu, von Lynker concil. 52 num. 4 fg.

§ 3375

Bei den erb-einsezungen werden öfters die kinderwie das
wort: kinder
zu nemen ist?

benennet, daher die frage entstehet, ob das wort:
kinder, auch die enkel mit enthalte? Bei diser fra-
ge sind zwene fälle wohl von einander zu unter-
scheiden, nämlich, 1) ob die rede von einem testirer
ist, welcher seine von ihm erzilten leiblichen kinder
zu erben eingesezet hat, in welchem falle die enkel
mit darunter stecken; oder 2) ob die rede von den
seiten-verwandten ist, z. e. wenn ein bruder seine
schwester und deren kinder zum erben und nacher-
ben ein- und nachsezet, folglich die enkel mit dar-
unter begriffen sind? welches zu verneinen ist,
immaßen man auf den gedachten lezten fall die
enkel unter das wort: kinder, nicht zihen darf,
Wehner im thesauro practico unter dem worte:
kinder, vilmehr müssen dise in engem verstande
genommen werden, van Sande decis. lib. 4 tit. 5
def. 10, von Leyser specim. 404 s. 1005. De-
rowegen fället auch ein voraus-vermächtniß, wel-

ches
Q 5

oder dem vorteile bei den teilungen
dasjenige zum voraus, was ihr verſtorbener vater,Wirtenber-
giſchen, auch
Erfurtiſchen
gehalten
wird?

oder mutter, in ſolcher zweiten ehe gewonnen hat,
IIII tit. 4, beſage der Erfurtiſchen ſtatuten ſoll den
unerzogenen kindern ein zimlicher voraus gemachet
werden, damit ſie zu gleichem alter gebracht wer-
den moͤgen.

§ 3374

Wenn der vater den kindern erſter ehe bei derwie das vom
vater beſtim̃-
te voraus
vererbet
wird?

begebung zur andern ehe, durch ein geding ei-
nen voraus beſtimmet hat, und eins von ſolchen
kindern vor dem vater mit tode abgehet, faͤllet des
verſtorbenen kindes anteil den uͤbrigen kindern
der erſten ehe, auch deren erben, und nicht dem va-
ter zu, von Lynker concil. 52 num. 4 fg.

§ 3375

Bei den erb-einſezungen werden oͤfters die kinderwie das
wort: kinder
zu nemen iſt?

benennet, daher die frage entſtehet, ob das wort:
kinder, auch die enkel mit enthalte? Bei diſer fra-
ge ſind zwene faͤlle wohl von einander zu unter-
ſcheiden, naͤmlich, 1) ob die rede von einem teſtirer
iſt, welcher ſeine von ihm erzilten leiblichen kinder
zu erben eingeſezet hat, in welchem falle die enkel
mit darunter ſtecken; oder 2) ob die rede von den
ſeiten-verwandten iſt, z. e. wenn ein bruder ſeine
ſchweſter und deren kinder zum erben und nacher-
ben ein- und nachſezet, folglich die enkel mit dar-
unter begriffen ſind? welches zu verneinen iſt,
immaßen man auf den gedachten lezten fall die
enkel unter das wort: kinder, nicht zihen darf,
Wehner im theſauro practico unter dem worte:
kinder, vilmehr muͤſſen diſe in engem verſtande
genommen werden, van Sande deciſ. lib. 4 tit. 5
def. 10, von Leyſer ſpecim. 404 ſ. 1005. De-
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ches
Q 5
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[249/0297] oder dem vorteile bei den teilungen dasjenige zum voraus, was ihr verſtorbener vater, oder mutter, in ſolcher zweiten ehe gewonnen hat, IIII tit. 4, beſage der Erfurtiſchen ſtatuten ſoll den unerzogenen kindern ein zimlicher voraus gemachet werden, damit ſie zu gleichem alter gebracht wer- den moͤgen. Wirtenber- giſchen, auch Erfurtiſchen gehalten wird? § 3374 Wenn der vater den kindern erſter ehe bei der begebung zur andern ehe, durch ein geding ei- nen voraus beſtimmet hat, und eins von ſolchen kindern vor dem vater mit tode abgehet, faͤllet des verſtorbenen kindes anteil den uͤbrigen kindern der erſten ehe, auch deren erben, und nicht dem va- ter zu, von Lynker concil. 52 num. 4 fg. wie das vom vater beſtim̃- te voraus vererbet wird? § 3375 Bei den erb-einſezungen werden oͤfters die kinder benennet, daher die frage entſtehet, ob das wort: kinder, auch die enkel mit enthalte? Bei diſer fra- ge ſind zwene faͤlle wohl von einander zu unter- ſcheiden, naͤmlich, 1) ob die rede von einem teſtirer iſt, welcher ſeine von ihm erzilten leiblichen kinder zu erben eingeſezet hat, in welchem falle die enkel mit darunter ſtecken; oder 2) ob die rede von den ſeiten-verwandten iſt, z. e. wenn ein bruder ſeine ſchweſter und deren kinder zum erben und nacher- ben ein- und nachſezet, folglich die enkel mit dar- unter begriffen ſind? welches zu verneinen iſt, immaßen man auf den gedachten lezten fall die enkel unter das wort: kinder, nicht zihen darf, Wehner im theſauro practico unter dem worte: kinder, vilmehr muͤſſen diſe in engem verſtande genommen werden, van Sande deciſ. lib. 4 tit. 5 def. 10, von Leyſer ſpecim. 404 ſ. 1005. De- rowegen faͤllet auch ein voraus-vermaͤchtniß, wel- ches wie das wort: kinder zu nemen iſt? Q 5

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/297>, abgerufen am 25.11.2024.