schen, und seinem bruder, Wilhelmen II landgra- fen in Thüringen und markgrafen in Meißen beli- bet, daß der jüngere bruder teilen und der ältere wälen, und ein ieder sein anteil lande auf 12 jare. behalten, nach deren endschaft aber landgraf Wil- helm von disen beiden teilen einen erwälen sollte, Müller in annal. Sax. 1715. Der kurfürst Albrecht zu Brandenburg verordnete in seinem testamen- te 1473 für den ältesten prinzen die kür, 1507 wurde solche ebenfalls im kurhause Brandenburg belibet.
§ 3360
dem ältesten ist im zwei- fel das vor- recht zu gön- nen.
Jm zweifel muß man dem ältesten das vorrecht gönnen, BöhmerT. III II decis. 197 num. 1, wie dann im Cellischen, Hannöverischen, in der graf- schaft Hoya etc., dem ältesten, als merenteils geschick- testen, der hof zufället, supplemente der Cellischen landes- und policei-ordnung, num. 18. Jm Clevi- schen hat der älteste das haus zum voraus, Stryk de iure fratrum. Die herzogin Johannetta zu Sachsen-Eisenach verordnete in irem lezten willen 1685, daß der jüngste prinz Johann Wilhelm dem ältesten prinzen Johann Georgen in der erbfolge der grafschaft Sayn vorgezogen werden solle, Königsselect. iur. publ. nou. VIter teil cap. V § VIII s. 163 fg., VIIter teil, cap. V § 5 s. 82 fg. s. 88 fg.
von dem kür-rechte bei dem vermächtnisse.
§ 3361
Hir heißet es: wer die kür hat, hat angst, die wahl hat qual, Hertlib. I par. 80.
Hunder
CVII haubtſt. von dem kuͤr-rechte.
ſchen, und ſeinem bruder, Wilhelmen II landgra- fen in Thuͤringen und markgrafen in Meißen beli- bet, daß der juͤngere bruder teilen und der aͤltere waͤlen, und ein ieder ſein anteil lande auf 12 jare. behalten, nach deren endſchaft aber landgraf Wil- helm von diſen beiden teilen einen erwaͤlen ſollte, Muͤller in annal. Sax. 1715. Der kurfuͤrſt Albrecht zu Brandenburg verordnete in ſeinem teſtamen- te 1473 fuͤr den aͤlteſten prinzen die kuͤr, 1507 wurde ſolche ebenfalls im kurhauſe Brandenburg belibet.
§ 3360
dem aͤlteſten iſt im zwei- fel das vor- recht zu goͤn- nen.
Jm zweifel muß man dem aͤlteſten das vorrecht goͤnnen, BoͤhmerT. III II deciſ. 197 num. 1, wie dann im Celliſchen, Hannoͤveriſchen, in der graf- ſchaft Hoya ꝛc., dem aͤlteſten, als merenteils geſchick- teſten, der hof zufaͤllet, ſupplemente der Celliſchen landes- und policei-ordnung, num. 18. Jm Clevi- ſchen hat der aͤlteſte das haus zum voraus, Stryk de iure fratrum. Die herzogin Johannetta zu Sachſen-Eiſenach verordnete in irem lezten willen 1685, daß der juͤngſte prinz Johann Wilhelm dem aͤlteſten prinzen Johann Georgen in der erbfolge der grafſchaft Sayn vorgezogen werden ſolle, Koͤnigsſelect. iur. publ. nou. VIter teil cap. V § VIII ſ. 163 fg., VIIter teil, cap. V § 5 ſ. 82 fg. ſ. 88 fg.
von dem kuͤr-rechte bei dem vermaͤchtniſſe.
§ 3361
Hir heißet es: wer die kuͤr hat, hat angſt, die wahl hat qual, Hertlib. I par. 80.
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CVII haubtſt. von dem kuͤr-rechte.
ſchen, und ſeinem bruder, Wilhelmen II landgra-
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bet, daß der juͤngere bruder teilen und der aͤltere
waͤlen, und ein ieder ſein anteil lande auf 12 jare.
behalten, nach deren endſchaft aber landgraf Wil-
helm von diſen beiden teilen einen erwaͤlen ſollte,
Muͤller in annal. Sax. 1715. Der kurfuͤrſt Albrecht
zu Brandenburg verordnete in ſeinem teſtamen-
te 1473 fuͤr den aͤlteſten prinzen die kuͤr, 1507
wurde ſolche ebenfalls im kurhauſe Brandenburg
belibet.
§ 3360
Jm zweifel muß man dem aͤlteſten das vorrecht
goͤnnen, Boͤhmer T. III II deciſ. 197 num. 1, wie
dann im Celliſchen, Hannoͤveriſchen, in der graf-
ſchaft Hoya ꝛc., dem aͤlteſten, als merenteils geſchick-
teſten, der hof zufaͤllet, ſupplemente der Celliſchen
landes- und policei-ordnung, num. 18. Jm Clevi-
ſchen hat der aͤlteſte das haus zum voraus, Stryk
de iure fratrum. Die herzogin Johannetta zu
Sachſen-Eiſenach verordnete in irem lezten willen
1685, daß der juͤngſte prinz Johann Wilhelm dem
aͤlteſten prinzen Johann Georgen in der erbfolge
der grafſchaft Sayn vorgezogen werden ſolle,
Koͤnigs ſelect. iur. publ. nou. VIter teil cap. V
§ VIII ſ. 163 fg., VIIter teil, cap. V § 5 ſ. 82 fg.
ſ. 88 fg.
von dem kuͤr-rechte bei dem vermaͤchtniſſe.
§ 3361
Hir heißet es: wer die kuͤr hat, hat angſt, die
wahl hat qual, Hert lib. I par. 80.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/292>, abgerufen am 22.11.2024.
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