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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von den gan-erbschaften.
mal dem pfandherrn, der burggraf, baumeister,
burgmannen, beisassen der burg Gelnhausen zu
huldigen, zu geloben, zu schwören gehalten
sind, mit allen steuern, nuzen, gülten, dinsten,
zinsen, rechten und gerichten, wie auch allen zuge-
hörungen, die das Reich da hat, oder haben solle,
getreu, hold und gehorsam zu seyn. Sihe den
genuinum extractum actorum in sachen der burg
Gelnhausen contra Kur-Pfalz und Hanau etc. 1728
fol. s. 3 fg. Disemnach müssen die Gelnhäusische
burgmannen die pfandherrschaftliche oberkeit über
sich erkennen, kleiner schriften IIIter band s. 120-
150, Köhlers münz-belustigungen im IIIIten stücke
des VIten teiles s. 25 fgg. Der Fridbergische burg-
graf hat die befugnis zu münzen, und kan die
burg-Fridbergischen münzen mit seinen und seiner
gemalin geschlechts-wappen bezeichnen, Köhler
am a. o. im XVIIIIten teile s. 2 fgg., Lünig R. A.
T. XII forts. II s. 153.

§ 3168

Die gan-erben bestimmten zur entscheidung irerwozu die
gan-erben
die austräge
bestimmet
haben?

streitigkeiten die austräge, Datt de pace publica,
Hartmann de austraegis conuentionalibus ganer-
biorum,
in den kleinen schriften IIten bande s. 616 fg.

§ 3169

Die gan-erben können sowohl insgesammt, alsdie gan-er-
ben können
verbrechen
begehen und
der gan-erb-
schaft verlu-
stig werden.

auch einzele teilhaber, verbrechen begehen, solchem-
nach in strafe verfallen, auch irer rechte verlustig
werden. Erklärung des landfridens zu Augsburg
1500 tit. 9, landfride zu Worms 1521 tit. 12, und
zu Augsburg 1548 tit. 21, kammergerichts-ordnung
im IIten teile tit. 13, Reichsabschid 1559 § 28-30,
1564 § 32. Es sind daher nicht allein in den
Reichsgesäzen, sondern auch in den burgfriden ver-
schidene strafen bestimmet, z. e. das einlager, der

einritt,

von den gan-erbſchaften.
mal dem pfandherrn, der burggraf, baumeiſter,
burgmannen, beiſaſſen der burg Gelnhauſen zu
huldigen, zu geloben, zu ſchwoͤren gehalten
ſind, mit allen ſteuern, nuzen, guͤlten, dinſten,
zinſen, rechten und gerichten, wie auch allen zuge-
hoͤrungen, die das Reich da hat, oder haben ſolle,
getreu, hold und gehorſam zu ſeyn. Sihe den
genuinum extractum actorum in ſachen der burg
Gelnhauſen contra Kur-Pfalz und Hanau ꝛc. 1728
fol. ſ. 3 fg. Diſemnach muͤſſen die Gelnhaͤuſiſche
burgmannen die pfandherrſchaftliche oberkeit uͤber
ſich erkennen, kleiner ſchriften IIIter band ſ. 120-
150, Koͤhlers muͤnz-beluſtigungen im IIIIten ſtuͤcke
des VIten teiles ſ. 25 fgg. Der Fridbergiſche burg-
graf hat die befugnis zu muͤnzen, und kan die
burg-Fridbergiſchen muͤnzen mit ſeinen und ſeiner
gemalin geſchlechts-wappen bezeichnen, Koͤhler
am a. o. im XVIIIIten teile ſ. 2 fgg., Luͤnig R. A.
T. XII fortſ. II ſ. 153.

§ 3168

Die gan-erben beſtimmten zur entſcheidung irerwozu die
gan-erben
die austraͤge
beſtimmet
haben?

ſtreitigkeiten die austraͤge, Datt de pace publica,
Hartmann de auſtraegis conuentionalibus ganer-
biorum,
in den kleinen ſchriften IIten bande ſ. 616 fg.

§ 3169

Die gan-erben koͤnnen ſowohl insgeſammt, alsdie gan-er-
ben koͤnnen
verbrechen
begehen und
der gan-erb-
ſchaft verlu-
ſtig werden.

auch einzele teilhaber, verbrechen begehen, ſolchem-
nach in ſtrafe verfallen, auch irer rechte verluſtig
werden. Erklaͤrung des landfridens zu Augsburg
1500 tit. 9, landfride zu Worms 1521 tit. 12, und
zu Augsburg 1548 tit. 21, kammergerichts-ordnung
im IIten teile tit. 13, Reichsabſchid 1559 § 28-30,
1564 § 32. Es ſind daher nicht allein in den
Reichsgeſaͤzen, ſondern auch in den burgfriden ver-
ſchidene ſtrafen beſtimmet, z. e. das einlager, der

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[139/0189] von den gan-erbſchaften. mal dem pfandherrn, der burggraf, baumeiſter, burgmannen, beiſaſſen der burg Gelnhauſen zu huldigen, zu geloben, zu ſchwoͤren gehalten ſind, mit allen ſteuern, nuzen, guͤlten, dinſten, zinſen, rechten und gerichten, wie auch allen zuge- hoͤrungen, die das Reich da hat, oder haben ſolle, getreu, hold und gehorſam zu ſeyn. Sihe den genuinum extractum actorum in ſachen der burg Gelnhauſen contra Kur-Pfalz und Hanau ꝛc. 1728 fol. ſ. 3 fg. Diſemnach muͤſſen die Gelnhaͤuſiſche burgmannen die pfandherrſchaftliche oberkeit uͤber ſich erkennen, kleiner ſchriften IIIter band ſ. 120- 150, Koͤhlers muͤnz-beluſtigungen im IIIIten ſtuͤcke des VIten teiles ſ. 25 fgg. Der Fridbergiſche burg- graf hat die befugnis zu muͤnzen, und kan die burg-Fridbergiſchen muͤnzen mit ſeinen und ſeiner gemalin geſchlechts-wappen bezeichnen, Koͤhler am a. o. im XVIIIIten teile ſ. 2 fgg., Luͤnig R. A. T. XII fortſ. II ſ. 153. § 3168 Die gan-erben beſtimmten zur entſcheidung irer ſtreitigkeiten die austraͤge, Datt de pace publica, Hartmann de auſtraegis conuentionalibus ganer- biorum, in den kleinen ſchriften IIten bande ſ. 616 fg. wozu die gan-erben die austraͤge beſtimmet haben? § 3169 Die gan-erben koͤnnen ſowohl insgeſammt, als auch einzele teilhaber, verbrechen begehen, ſolchem- nach in ſtrafe verfallen, auch irer rechte verluſtig werden. Erklaͤrung des landfridens zu Augsburg 1500 tit. 9, landfride zu Worms 1521 tit. 12, und zu Augsburg 1548 tit. 21, kammergerichts-ordnung im IIten teile tit. 13, Reichsabſchid 1559 § 28-30, 1564 § 32. Es ſind daher nicht allein in den Reichsgeſaͤzen, ſondern auch in den burgfriden ver- ſchidene ſtrafen beſtimmet, z. e. das einlager, der einritt, die gan-er- ben koͤnnen verbrechen begehen und der gan-erb- ſchaft verlu- ſtig werden.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/189>, abgerufen am 24.11.2024.