erhalten werden. Daher ward einem mitglide der gan-erben die aufsicht darüber gegeben, und diser bekam deswegen den namen eines baumei- sters, kleiner schriften Iter band s. 39 a.
§ 3166
was der burggraf bei burgmann- schaften heis- set?
Bei burgmannschaften wird der director burg- graf genennet, für welchen die burgmänner und gemeiner die erste instanz haben. Diejenigen, wel- che dem burggrafen als beisizer beigegeben sind, heißen besonders burgmänner, und die übrigen teil- haber, beisaßen, kleiner schriften IIIter band s. 139. Nach absterben eines burggrafens fället dessen amts-verwaltung auf die baumeister, welche von solchem todesfalle dem löblichen regimente sogleich nachricht geben, darnebst zugleich einen regiments- convent binnen einem monate verkünden. Von demselben wird alsdann ein termin zur wahl an- beramet, und darzu ein gemein verbot ausgeschri- ben. Dise zusammenkunft eröfnet so dann der ältere baumeister, Köhler am a. o. XVIIIIten teile s. 3.
§ 3167
wie es mit dem erwälten burggrafen zu Fridberg ergehet?
Wenn die burgmanne des regiments der burg Fridberg einen burggrafen erwälet, präsentiren Sr. kaiserlichen majestät sie denselben, mit bitte solchen zu investiren und zu bestätigen. Der kai- ser erteilet auch darüber eine besondere bestätigung und belehnung. Heut zu tage wird auch wohl ein kaiserlicher commissarius zu der burggrafen-wahl abgeordnet. Sihe den Köhler am a. o. XVIIII s. 3 s. 6, imgleichen die informationem ciuitatis Fried- bergensis cap. I num. 235, acta iudicialia in sachen grafens von Waltbot zu Bassenheim entgegen die burg Fridberg, in beilagen E. und G., welches ie- doch bei der burg Gelnhausen nicht beschihet, sinte-
mal
LXXXXI haubtſtuͤck
erhalten werden. Daher ward einem mitglide der gan-erben die aufſicht daruͤber gegeben, und diſer bekam deswegen den namen eines baumei- ſters, kleiner ſchriften Iter band ſ. 39 a.
§ 3166
was der burggraf bei burgmann- ſchaften heiſ- ſet?
Bei burgmannſchaften wird der director burg- graf genennet, fuͤr welchen die burgmaͤnner und gemeiner die erſte inſtanz haben. Diejenigen, wel- che dem burggrafen als beiſizer beigegeben ſind, heißen beſonders burgmaͤnner, und die uͤbrigen teil- haber, beiſaßen, kleiner ſchriften IIIter band ſ. 139. Nach abſterben eines burggrafens faͤllet deſſen amts-verwaltung auf die baumeiſter, welche von ſolchem todesfalle dem loͤblichen regimente ſogleich nachricht geben, darnebſt zugleich einen regiments- convent binnen einem monate verkuͤnden. Von demſelben wird alsdann ein termin zur wahl an- beramet, und darzu ein gemein verbot ausgeſchri- ben. Diſe zuſammenkunft eroͤfnet ſo dann der aͤltere baumeiſter, Koͤhler am a. o. XVIIIIten teile ſ. 3.
§ 3167
wie es mit dem erwaͤlten burggrafen zu Fridberg ergehet?
Wenn die burgmanne des regiments der burg Fridberg einen burggrafen erwaͤlet, praͤſentiren Sr. kaiſerlichen majeſtaͤt ſie denſelben, mit bitte ſolchen zu inveſtiren und zu beſtaͤtigen. Der kai- ſer erteilet auch daruͤber eine beſondere beſtaͤtigung und belehnung. Heut zu tage wird auch wohl ein kaiſerlicher commiſſarius zu der burggrafen-wahl abgeordnet. Sihe den Koͤhler am a. o. XVIIII ſ. 3 ſ. 6, imgleichen die informationem ciuitatis Fried- bergenſis cap. I num. 235, acta iudicialia in ſachen grafens von Waltbot zu Baſſenheim entgegen die burg Fridberg, in beilagen E. und G., welches ie- doch bei der burg Gelnhauſen nicht beſchihet, ſinte-
mal
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0188"n="138"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LXXXXI</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/>
erhalten werden. Daher ward einem mitglide<lb/>
der gan-erben die aufſicht daruͤber gegeben, und<lb/>
diſer bekam deswegen den namen eines baumei-<lb/>ſters, kleiner ſchriften <hirendition="#aq">I</hi>ter band ſ. 39 a.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3166</head><lb/><noteplace="left"><hirendition="#g">was</hi> der<lb/>
burggraf bei<lb/>
burgmann-<lb/>ſchaften heiſ-<lb/>ſet?</note><p>Bei burgmannſchaften wird der director burg-<lb/>
graf genennet, fuͤr welchen die burgmaͤnner und<lb/>
gemeiner die erſte inſtanz haben. Diejenigen, wel-<lb/>
che dem burggrafen als beiſizer beigegeben ſind,<lb/>
heißen beſonders burgmaͤnner, und die uͤbrigen teil-<lb/>
haber, beiſaßen, kleiner ſchriften <hirendition="#aq">III</hi>ter band ſ. 139.<lb/>
Nach abſterben eines burggrafens faͤllet deſſen<lb/>
amts-verwaltung auf die baumeiſter, welche von<lb/>ſolchem todesfalle dem loͤblichen regimente ſogleich<lb/>
nachricht geben, darnebſt zugleich einen regiments-<lb/>
convent binnen einem monate verkuͤnden. Von<lb/>
demſelben wird alsdann ein termin zur wahl an-<lb/>
beramet, und darzu ein gemein verbot ausgeſchri-<lb/>
ben. Diſe zuſammenkunft eroͤfnet ſo dann der<lb/>
aͤltere baumeiſter, <hirendition="#fr">Koͤhler</hi> am a. o. <hirendition="#aq">XVIIII</hi>ten<lb/>
teile ſ. 3.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3167</head><lb/><noteplace="left">wie es mit<lb/>
dem erwaͤlten<lb/>
burggrafen<lb/>
zu Fridberg<lb/>
ergehet?</note><p>Wenn die burgmanne des regiments der burg<lb/>
Fridberg einen burggrafen erwaͤlet, praͤſentiren<lb/>
Sr. kaiſerlichen majeſtaͤt ſie denſelben, mit bitte<lb/>ſolchen zu inveſtiren und zu beſtaͤtigen. Der kai-<lb/>ſer erteilet auch daruͤber eine beſondere beſtaͤtigung<lb/>
und belehnung. Heut zu tage wird auch wohl ein<lb/>
kaiſerlicher commiſſarius zu der burggrafen-wahl<lb/>
abgeordnet. Sihe den <hirendition="#fr">Koͤhler</hi> am a. o. <hirendition="#aq">XVIIII</hi><lb/>ſ. 3 ſ. 6, imgleichen die <hirendition="#aq">informationem ciuitatis Fried-<lb/>
bergenſis</hi> cap. <hirendition="#aq">I</hi> num. 235, <hirendition="#aq">acta iudicialia</hi> in ſachen<lb/>
grafens von Waltbot zu Baſſenheim entgegen die<lb/>
burg Fridberg, in beilagen E. und G., welches ie-<lb/>
doch bei der burg Gelnhauſen nicht beſchihet, ſinte-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">mal</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[138/0188]
LXXXXI haubtſtuͤck
erhalten werden. Daher ward einem mitglide
der gan-erben die aufſicht daruͤber gegeben, und
diſer bekam deswegen den namen eines baumei-
ſters, kleiner ſchriften Iter band ſ. 39 a.
§ 3166
Bei burgmannſchaften wird der director burg-
graf genennet, fuͤr welchen die burgmaͤnner und
gemeiner die erſte inſtanz haben. Diejenigen, wel-
che dem burggrafen als beiſizer beigegeben ſind,
heißen beſonders burgmaͤnner, und die uͤbrigen teil-
haber, beiſaßen, kleiner ſchriften IIIter band ſ. 139.
Nach abſterben eines burggrafens faͤllet deſſen
amts-verwaltung auf die baumeiſter, welche von
ſolchem todesfalle dem loͤblichen regimente ſogleich
nachricht geben, darnebſt zugleich einen regiments-
convent binnen einem monate verkuͤnden. Von
demſelben wird alsdann ein termin zur wahl an-
beramet, und darzu ein gemein verbot ausgeſchri-
ben. Diſe zuſammenkunft eroͤfnet ſo dann der
aͤltere baumeiſter, Koͤhler am a. o. XVIIIIten
teile ſ. 3.
§ 3167
Wenn die burgmanne des regiments der burg
Fridberg einen burggrafen erwaͤlet, praͤſentiren
Sr. kaiſerlichen majeſtaͤt ſie denſelben, mit bitte
ſolchen zu inveſtiren und zu beſtaͤtigen. Der kai-
ſer erteilet auch daruͤber eine beſondere beſtaͤtigung
und belehnung. Heut zu tage wird auch wohl ein
kaiſerlicher commiſſarius zu der burggrafen-wahl
abgeordnet. Sihe den Koͤhler am a. o. XVIIII
ſ. 3 ſ. 6, imgleichen die informationem ciuitatis Fried-
bergenſis cap. I num. 235, acta iudicialia in ſachen
grafens von Waltbot zu Baſſenheim entgegen die
burg Fridberg, in beilagen E. und G., welches ie-
doch bei der burg Gelnhauſen nicht beſchihet, ſinte-
mal
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/188>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.