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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von den gan-erbschaften.
"len; so mögen die lösung die gan-erben gemeinig-
"lich alle nach marzal thun: Wäre aber der
"ausgestorbene teil (das schloß und gerichte) geär-
"gert, so sollen wir darumb geben, was dann zeit-
"lichen und gleich wäre, das den erben und vns
"gleich daran geschehe."

§ 3151

Dieweil nun die von Carben 1729 ausgestorbender streit dar-
über wegen
der erbfolge.

sind, mithin das dritte virtel ganz und ein anteil
vom andern virtel erlediget ist; so entstehet die
frage: 1) wer im andern virtel und 2) im dritten
virtel folge? Die burg Fridberg ist deshalber am
kammer-gerichte mit dem herrn grafen zu Jsenburg
im processe befangen, und hat diser im possessorio
gesiget; da hingegen der burg das petitorium vor-
behalten worden ist. Jsenburg bestehet darauf;
daß bei allen fällen die burg nichts bekommen ha-
be, wie der erfolg zeige, gestalt sie weiter nichts
als ir erstes anteil noch izt besize.

§ 3152

Ob aber die burg Fridberg unfähig zur erb-
folge sey? ist eine andre frage. Der Wetteraui-
sche landes-brauch wegen der gan-erbschaften und
gemeinschaften beim Kopp im Iten teile der lehns-
proben s. 4, imgleichen desselben deduction wegen
der von Carben, dinet zur entscheidung diser sache.
Tue hinzu die untertänige supplication in sachen
Sr. königlichen Majestät in Schweden, als regi-
renden herrn landgrafen zu Hessen-Cassel wider
Se. kur-fürstl. gnaden zu Mainz, in betref der
von dem abgestorbenen Carbischen mann-stamm
verlassenen Münzenbergischen lehnen etc.

§ 3153
J 3

von den gan-erbſchaften.
„len; ſo moͤgen die loͤſung die gan-erben gemeinig-
„lich alle nach marzal thun: Waͤre aber der
„ausgeſtorbene teil (das ſchloß und gerichte) geaͤr-
„gert, ſo ſollen wir darumb geben, was dann zeit-
„lichen und gleich waͤre, das den erben und vns
„gleich daran geſchehe.„

§ 3151

Dieweil nun die von Carben 1729 ausgeſtorbender ſtreit dar-
uͤber wegen
der erbfolge.

ſind, mithin das dritte virtel ganz und ein anteil
vom andern virtel erlediget iſt; ſo entſtehet die
frage: 1) wer im andern virtel und 2) im dritten
virtel folge? Die burg Fridberg iſt deshalber am
kammer-gerichte mit dem herrn grafen zu Jſenburg
im proceſſe befangen, und hat diſer im poſſeſſorio
geſiget; da hingegen der burg das petitorium vor-
behalten worden iſt. Jſenburg beſtehet darauf;
daß bei allen faͤllen die burg nichts bekommen ha-
be, wie der erfolg zeige, geſtalt ſie weiter nichts
als ir erſtes anteil noch izt beſize.

§ 3152

Ob aber die burg Fridberg unfaͤhig zur erb-
folge ſey? iſt eine andre frage. Der Wetteraui-
ſche landes-brauch wegen der gan-erbſchaften und
gemeinſchaften beim Kopp im Iten teile der lehns-
proben ſ. 4, imgleichen deſſelben deduction wegen
der von Carben, dinet zur entſcheidung diſer ſache.
Tue hinzu die untertaͤnige ſupplication in ſachen
Sr. koͤniglichen Majeſtaͤt in Schweden, als regi-
renden herrn landgrafen zu Heſſen-Caſſel wider
Se. kur-fuͤrſtl. gnaden zu Mainz, in betref der
von dem abgeſtorbenen Carbiſchen mann-ſtamm
verlaſſenen Muͤnzenbergiſchen lehnen ꝛc.

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[133/0183] von den gan-erbſchaften. „len; ſo moͤgen die loͤſung die gan-erben gemeinig- „lich alle nach marzal thun: Waͤre aber der „ausgeſtorbene teil (das ſchloß und gerichte) geaͤr- „gert, ſo ſollen wir darumb geben, was dann zeit- „lichen und gleich waͤre, das den erben und vns „gleich daran geſchehe.„ § 3151 Dieweil nun die von Carben 1729 ausgeſtorben ſind, mithin das dritte virtel ganz und ein anteil vom andern virtel erlediget iſt; ſo entſtehet die frage: 1) wer im andern virtel und 2) im dritten virtel folge? Die burg Fridberg iſt deshalber am kammer-gerichte mit dem herrn grafen zu Jſenburg im proceſſe befangen, und hat diſer im poſſeſſorio geſiget; da hingegen der burg das petitorium vor- behalten worden iſt. Jſenburg beſtehet darauf; daß bei allen faͤllen die burg nichts bekommen ha- be, wie der erfolg zeige, geſtalt ſie weiter nichts als ir erſtes anteil noch izt beſize. der ſtreit dar- uͤber wegen der erbfolge. § 3152 Ob aber die burg Fridberg unfaͤhig zur erb- folge ſey? iſt eine andre frage. Der Wetteraui- ſche landes-brauch wegen der gan-erbſchaften und gemeinſchaften beim Kopp im Iten teile der lehns- proben ſ. 4, imgleichen deſſelben deduction wegen der von Carben, dinet zur entſcheidung diſer ſache. Tue hinzu die untertaͤnige ſupplication in ſachen Sr. koͤniglichen Majeſtaͤt in Schweden, als regi- renden herrn landgrafen zu Heſſen-Caſſel wider Se. kur-fuͤrſtl. gnaden zu Mainz, in betref der von dem abgeſtorbenen Carbiſchen mann-ſtamm verlaſſenen Muͤnzenbergiſchen lehnen ꝛc. § 3153 J 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/183>, abgerufen am 04.05.2024.