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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von der erbfolge durch gedinge.
§ 3140

Eine erb-verbrüderung in dem hause Braun-Braun-
schweigische.

schweig-Lüneburg sihe in der Göttingischen Zeit-
und Geschicht-beschreibung P. I lib. I s. 66, Erath
am a. o. s. 10.

§ 3141

Ob aber die kaiserliche und landesherrliche be-ob die ober-
herrliche be-
stätigung
darzu erfo-
dert wird?

stätigung zu dem erbfolge-gedinge, folglich auch erb-
verbrüderung über die erbgüter nötig sei oder nicht?
ist unter den rechtsgelehrten bestritten? Das erste
behaubten Johann Philipp Streit de pacto con-
fraternitatis inter nobiles
etc. § XI s. 25, Stryk im
vsu moderno p. tit. de pactis § 19 und Nicol
Myler von Ehrenbach
de principibus et statibus
imperii P. I
cap. XXV § 15; hingegen erklären
Böhmer de fundamento pactorum etc. § II § X
s. 439 fg., wie auch Johann Jacob Moser im
XXIIIten teile des Teutschen stats-rechtes, cap.
CXXIIII § 120 s. 170, und Ferdinand Christoph
Harpprecht
de fideicommisso § 20 s. 192 vol. II
diss. acad.
num. 128, und im vol. nouo, consil. XVI
num. 256 s. 402, solche mit besserm bestande für
unnötig. Bei den lehn-gütern aber ist es anders
beschaffen, (§ 3137).

§ 3142

Es ist auch die beschwörung dergleichen erbfol-die beschwö-
rung ist da-
bei nicht nö-
tig.

ge-gedinge kein wesentliches stück, Streit am a. o.
§ 12 s. 28. Daher die kur- und fürstlichen häuser
Sachsen, Brandenburg und Hessen seit 1614 die be-
schwörung der erb-verbrüderung unterlassen haben,
Estors elementa iuris publici Hass.

§ 3143

Die erb-verbrüderungen behindern die einseitigenwas die erb-
verbt üde-
rungen be-
hindern?

veräusserungen und andre selbigen widrige verord-
nungen, so wohl vermächtnisse in absicht auf dieje-

nigen
von der erbfolge durch gedinge.
§ 3140

Eine erb-verbruͤderung in dem hauſe Braun-Braun-
ſchweigiſche.

ſchweig-Luͤneburg ſihe in der Goͤttingiſchen Zeit-
und Geſchicht-beſchreibung P. I lib. I ſ. 66, Erath
am a. o. ſ. 10.

§ 3141

Ob aber die kaiſerliche und landesherrliche be-ob die ober-
herrliche be-
ſtaͤtigung
darzu erfo-
dert wird?

ſtaͤtigung zu dem erbfolge-gedinge, folglich auch erb-
verbruͤderung uͤber die erbguͤter noͤtig ſei oder nicht?
iſt unter den rechtsgelehrten beſtritten? Das erſte
behaubten Johann Philipp Streit de pacto con-
fraternitatis inter nobiles
ꝛc. § XI ſ. 25, Stryk im
vſu moderno π. tit. de pactis § 19 und Nicol
Myler von Ehrenbach
de principibus et ſtatibus
imperii P. I
cap. XXV § 15; hingegen erklaͤren
Boͤhmer de fundamento pactorum ꝛc. § II § X
ſ. 439 fg., wie auch Johann Jacob Moſer im
XXIIIten teile des Teutſchen ſtats-rechtes, cap.
CXXIIII § 120 ſ. 170, und Ferdinand Chriſtoph
Harpprecht
de fideicommiſſo § 20 ſ. 192 vol. II
diſſ. acad.
num. 128, und im vol. nouo, conſil. XVI
num. 256 ſ. 402, ſolche mit beſſerm beſtande fuͤr
unnoͤtig. Bei den lehn-guͤtern aber iſt es anders
beſchaffen, (§ 3137).

§ 3142

Es iſt auch die beſchwoͤrung dergleichen erbfol-die beſchwoͤ-
rung iſt da-
bei nicht noͤ-
tig.

ge-gedinge kein weſentliches ſtuͤck, Streit am a. o.
§ 12 ſ. 28. Daher die kur- und fuͤrſtlichen haͤuſer
Sachſen, Brandenburg und Heſſen ſeit 1614 die be-
ſchwoͤrung der erb-verbruͤderung unterlaſſen haben,
Eſtors elementa iuris publici Haſſ.

§ 3143

Die erb-verbruͤderungen behindern die einſeitigenwas die erb-
verbt uͤde-
rungen be-
hindern?

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[127/0177] von der erbfolge durch gedinge. § 3140 Eine erb-verbruͤderung in dem hauſe Braun- ſchweig-Luͤneburg ſihe in der Goͤttingiſchen Zeit- und Geſchicht-beſchreibung P. I lib. I ſ. 66, Erath am a. o. ſ. 10. Braun- ſchweigiſche. § 3141 Ob aber die kaiſerliche und landesherrliche be- ſtaͤtigung zu dem erbfolge-gedinge, folglich auch erb- verbruͤderung uͤber die erbguͤter noͤtig ſei oder nicht? iſt unter den rechtsgelehrten beſtritten? Das erſte behaubten Johann Philipp Streit de pacto con- fraternitatis inter nobiles ꝛc. § XI ſ. 25, Stryk im vſu moderno π. tit. de pactis § 19 und Nicol Myler von Ehrenbach de principibus et ſtatibus imperii P. I cap. XXV § 15; hingegen erklaͤren Boͤhmer de fundamento pactorum ꝛc. § II § X ſ. 439 fg., wie auch Johann Jacob Moſer im XXIIIten teile des Teutſchen ſtats-rechtes, cap. CXXIIII § 120 ſ. 170, und Ferdinand Chriſtoph Harpprecht de fideicommiſſo § 20 ſ. 192 vol. II diſſ. acad. num. 128, und im vol. nouo, conſil. XVI num. 256 ſ. 402, ſolche mit beſſerm beſtande fuͤr unnoͤtig. Bei den lehn-guͤtern aber iſt es anders beſchaffen, (§ 3137). ob die ober- herrliche be- ſtaͤtigung darzu erfo- dert wird? § 3142 Es iſt auch die beſchwoͤrung dergleichen erbfol- ge-gedinge kein weſentliches ſtuͤck, Streit am a. o. § 12 ſ. 28. Daher die kur- und fuͤrſtlichen haͤuſer Sachſen, Brandenburg und Heſſen ſeit 1614 die be- ſchwoͤrung der erb-verbruͤderung unterlaſſen haben, Eſtors elementa iuris publici Haſſ. die beſchwoͤ- rung iſt da- bei nicht noͤ- tig. § 3143 Die erb-verbruͤderungen behindern die einſeitigen veraͤuſſerungen und andre ſelbigen widrige verord- nungen, ſo wohl vermaͤchtniſſe in abſicht auf dieje- nigen was die erb- verbt uͤde- rungen be- hindern?

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/177>, abgerufen am 04.05.2024.