Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

von den erbschaften one lezten willen.
brachte heiratgut zeitlebens zu genüßen haben, nach
seinem ableben aber solches auf ire erben wieder zu-
rück fallen; imgleichen die unverschafte morgenga-
be zur hälfte auf den von Zedwiz, und die andre
hälfte auf der braut freunde kommen.

§ 3073

Jm hilligs-brife (ehestiftung) Anton Walbots
von Bassenheim mit Doroteen von Nassau vom
jare 1559 findet man, daß selbiger nächst der mor-
gengabe von 300 goldfl. nach seinem ableben folgen
sollen: aus der barschaft, oder farenden haabe der
halbe teil, und von dem errungenen, oder begatteten
gütern und pfandschaft der dritte teil, iedoch die pfer-
de, der harnisch, das geschüz und was zur reuterei
dine, auch silber-geschirr, alte verbrifte schulden und
pfandschaften ausgenommen.

§ 3074

Jn der eheberedung zwischen Johann LudewigSchmitber-
gischen ade-
lichen ge-
schlechtern
bestärket
wird.

von Schmitberg, und Marien Catarinen freiin
von Hundbiß zu Waldrams wurde 1732 abgere-
det: daß dise, wenn der von Schmitberg vor ir
one kinder sterben sollte, nächst dem wittum voraus
nemen sollte: alles zugebrachte, und was sie sonst
geerbet, oder sonst bekommen, die morgengabe (von
300 fl.) verehrungen, und was davon erworben wor-
den, ire kleider, geschmuck etc. neben und mit dem
dritten teile an aller farnis und mobilien, ausge-
nommen die pfandschaften, verbrifte schulden, ge-
schmuck (so nicht zu irem leibe gehörig) silber-ge-
schirr, bücher, reisige pferde, harnisch und was un-
gefähr zu der gewehr, und seinem leib gehörig wä-
re. Dahingegen der von Schmitberg in disem
falle, wenn seine ehegenossin vor ihm one leibes-er-
ben mit tode abgehen sollte, das heiratgut (2000 fl.)
ausser iren kleidern etc. als welche nach abfluß der ge-

wönli-

von den erbſchaften one lezten willen.
brachte heiratgut zeitlebens zu genuͤßen haben, nach
ſeinem ableben aber ſolches auf ire erben wieder zu-
ruͤck fallen; imgleichen die unverſchafte morgenga-
be zur haͤlfte auf den von Zedwiz, und die andre
haͤlfte auf der braut freunde kommen.

§ 3073

Jm hilligs-brife (eheſtiftung) Anton Walbots
von Baſſenheim mit Doroteen von Naſſau vom
jare 1559 findet man, daß ſelbiger naͤchſt der mor-
gengabe von 300 goldfl. nach ſeinem ableben folgen
ſollen: aus der barſchaft, oder farenden haabe der
halbe teil, und von dem errungenen, oder begatteten
guͤtern und pfandſchaft der dritte teil, iedoch die pfer-
de, der harniſch, das geſchuͤz und was zur reuterei
dine, auch ſilber-geſchirr, alte verbrifte ſchulden und
pfandſchaften ausgenommen.

§ 3074

Jn der eheberedung zwiſchen Johann LudewigSchmitber-
giſchen ade-
lichen ge-
ſchlechtern
beſtaͤrket
wird.

von Schmitberg, und Marien Catarinen freiin
von Hundbiß zu Waldrams wurde 1732 abgere-
det: daß diſe, wenn der von Schmitberg vor ir
one kinder ſterben ſollte, naͤchſt dem wittum voraus
nemen ſollte: alles zugebrachte, und was ſie ſonſt
geerbet, oder ſonſt bekommen, die morgengabe (von
300 fl.) verehrungen, und was davon erworben wor-
den, ire kleider, geſchmuck ꝛc. neben und mit dem
dritten teile an aller farnis und mobilien, ausge-
nommen die pfandſchaften, verbrifte ſchulden, ge-
ſchmuck (ſo nicht zu irem leibe gehoͤrig) ſilber-ge-
ſchirr, buͤcher, reiſige pferde, harniſch und was un-
gefaͤhr zu der gewehr, und ſeinem leib gehoͤrig waͤ-
re. Dahingegen der von Schmitberg in diſem
falle, wenn ſeine ehegenoſſin vor ihm one leibes-er-
ben mit tode abgehen ſollte, das heiratgut (2000 fl.)
auſſer iren kleidern ꝛc. als welche nach abfluß der ge-

woͤnli-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0147" n="95"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den erb&#x017F;chaften one lezten willen.</hi></fw><lb/>
brachte heiratgut zeitlebens zu genu&#x0364;ßen haben, nach<lb/>
&#x017F;einem ableben aber &#x017F;olches auf ire erben wieder zu-<lb/>
ru&#x0364;ck fallen; imgleichen die unver&#x017F;chafte morgenga-<lb/>
be zur ha&#x0364;lfte auf den von Zedwiz, und die andre<lb/>
ha&#x0364;lfte auf der braut freunde kommen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3073</head><lb/>
            <p>Jm hilligs-brife (ehe&#x017F;tiftung) Anton Walbots<lb/>
von Ba&#x017F;&#x017F;enheim mit Doroteen von Na&#x017F;&#x017F;au vom<lb/>
jare 1559 findet man, daß &#x017F;elbiger na&#x0364;ch&#x017F;t der mor-<lb/>
gengabe von 300 goldfl. nach &#x017F;einem ableben folgen<lb/>
&#x017F;ollen: aus der bar&#x017F;chaft, oder farenden haabe der<lb/>
halbe teil, und von dem errungenen, oder begatteten<lb/>
gu&#x0364;tern und pfand&#x017F;chaft der dritte teil, iedoch die pfer-<lb/>
de, der harni&#x017F;ch, das ge&#x017F;chu&#x0364;z und was zur reuterei<lb/>
dine, auch &#x017F;ilber-ge&#x017F;chirr, alte verbrifte &#x017F;chulden und<lb/>
pfand&#x017F;chaften ausgenommen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3074</head><lb/>
            <p>Jn der eheberedung zwi&#x017F;chen Johann Ludewig<note place="right">Schmitber-<lb/>
gi&#x017F;chen ade-<lb/>
lichen ge-<lb/>
&#x017F;chlechtern<lb/><hi rendition="#g">be&#x017F;ta&#x0364;rket</hi><lb/>
wird.</note><lb/>
von Schmitberg, und Marien Catarinen freiin<lb/>
von Hundbiß zu Waldrams wurde 1732 abgere-<lb/>
det: daß di&#x017F;e, wenn der von Schmitberg vor ir<lb/>
one kinder &#x017F;terben &#x017F;ollte, na&#x0364;ch&#x017F;t dem wittum voraus<lb/>
nemen &#x017F;ollte: alles zugebrachte, und was &#x017F;ie &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
geerbet, oder &#x017F;on&#x017F;t bekommen, die morgengabe (von<lb/>
300 fl.) verehrungen, und was davon erworben wor-<lb/>
den, ire kleider, ge&#x017F;chmuck &#xA75B;c. neben und mit dem<lb/>
dritten teile an aller farnis und mobilien, ausge-<lb/>
nommen die pfand&#x017F;chaften, verbrifte &#x017F;chulden, ge-<lb/>
&#x017F;chmuck (&#x017F;o nicht zu irem leibe geho&#x0364;rig) &#x017F;ilber-ge-<lb/>
&#x017F;chirr, bu&#x0364;cher, rei&#x017F;ige pferde, harni&#x017F;ch und was un-<lb/>
gefa&#x0364;hr zu der gewehr, und &#x017F;einem leib geho&#x0364;rig wa&#x0364;-<lb/>
re. Dahingegen der von Schmitberg in di&#x017F;em<lb/>
falle, wenn &#x017F;eine ehegeno&#x017F;&#x017F;in vor ihm one leibes-er-<lb/>
ben mit tode abgehen &#x017F;ollte, das heiratgut (2000 fl.)<lb/>
au&#x017F;&#x017F;er iren kleidern &#xA75B;c. als welche nach abfluß der ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wo&#x0364;nli-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[95/0147] von den erbſchaften one lezten willen. brachte heiratgut zeitlebens zu genuͤßen haben, nach ſeinem ableben aber ſolches auf ire erben wieder zu- ruͤck fallen; imgleichen die unverſchafte morgenga- be zur haͤlfte auf den von Zedwiz, und die andre haͤlfte auf der braut freunde kommen. § 3073 Jm hilligs-brife (eheſtiftung) Anton Walbots von Baſſenheim mit Doroteen von Naſſau vom jare 1559 findet man, daß ſelbiger naͤchſt der mor- gengabe von 300 goldfl. nach ſeinem ableben folgen ſollen: aus der barſchaft, oder farenden haabe der halbe teil, und von dem errungenen, oder begatteten guͤtern und pfandſchaft der dritte teil, iedoch die pfer- de, der harniſch, das geſchuͤz und was zur reuterei dine, auch ſilber-geſchirr, alte verbrifte ſchulden und pfandſchaften ausgenommen. § 3074 Jn der eheberedung zwiſchen Johann Ludewig von Schmitberg, und Marien Catarinen freiin von Hundbiß zu Waldrams wurde 1732 abgere- det: daß diſe, wenn der von Schmitberg vor ir one kinder ſterben ſollte, naͤchſt dem wittum voraus nemen ſollte: alles zugebrachte, und was ſie ſonſt geerbet, oder ſonſt bekommen, die morgengabe (von 300 fl.) verehrungen, und was davon erworben wor- den, ire kleider, geſchmuck ꝛc. neben und mit dem dritten teile an aller farnis und mobilien, ausge- nommen die pfandſchaften, verbrifte ſchulden, ge- ſchmuck (ſo nicht zu irem leibe gehoͤrig) ſilber-ge- ſchirr, buͤcher, reiſige pferde, harniſch und was un- gefaͤhr zu der gewehr, und ſeinem leib gehoͤrig waͤ- re. Dahingegen der von Schmitberg in diſem falle, wenn ſeine ehegenoſſin vor ihm one leibes-er- ben mit tode abgehen ſollte, das heiratgut (2000 fl.) auſſer iren kleidern ꝛc. als welche nach abfluß der ge- woͤnli- Schmitber- giſchen ade- lichen ge- ſchlechtern beſtaͤrket wird.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/147
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/147>, abgerufen am 22.11.2024.