was sie dem ehemanne zugebracht, und darzu was er ihr vor, oder in stehender ehe gegeben hat. Wo- fern kinder vorhanden sind, und der überlebende ehe- gatt im witbenstande bleibet, behält selbiger die gü- ter sein lebenlang beisammen. Wenn er sich aber verheiratet, muß der witber den kindern irer mut- ter güter überlassen; allein die witbe muß mit den kindern in disem falle alle güter dergestalt teilen, daß sie, wenn zwei oder mehr kinder am leben sind, 1/3 , oder wenn nur ein kind vorhanden ist, die hälfte benebst dem besten bette, wie es am brauttage gestanden hat, iren kleidern, leibes-ziraten etc. bekömmt etc. Die erbfolge adelicher eheleute soll nicht nach diser ord- nung, sondern nach dem gemeinen rechte, ausserhalb der gerate reguliret seyn. Tue hinzu das Cellische stadt-recht tit. 16, das Wurster landrecht tit. 1 art. 1 fgg., repertorium iuris priuati II s. 1489 fgg.
§ 3066
der ehegatt darf die gü- ter, worin ihm der niesbrauch zustehet, nicht veräus- sern.
Von denen gütern, worin der überlebende ehe- gatt den niesbrauch hat, darf selbiger nichts veräus- sern, noch selbige sonst beschweren. Nach beendig- ter nuzung, fallen solche an die rechtmäsigen erben des erstverstorbenen wieder zurück.
§ 3067
Die statutarische portion der eheleute ist nicht die erbgebür der eheleute ist Teutsch.nach den Römischen, sondern Teutschen rechten zu beurteilen, Joh. Samuel Friderich Böhmers disp. de ratione decidendi controuersias circa por- tionem statutariam coniugum § 3, § 4, s. 4 fg., Bastinellers disp. de singularibus statutorum mu- nicip. Bitterfeldensium in materia successionis capi- tibus, Wittenberg 1746, Johann Jacob Fran- kens disp. quatenus vxores in Hassia dimidiam ac- quaestus lucrentur, Marb. 1747, Joh. Heinrich Meiernde difserentiis statutorum Erfurtensium
circa
LXXX haubtſtuͤck
was ſie dem ehemanne zugebracht, und darzu was er ihr vor, oder in ſtehender ehe gegeben hat. Wo- fern kinder vorhanden ſind, und der uͤberlebende ehe- gatt im witbenſtande bleibet, behaͤlt ſelbiger die guͤ- ter ſein lebenlang beiſammen. Wenn er ſich aber verheiratet, muß der witber den kindern irer mut- ter guͤter uͤberlaſſen; allein die witbe muß mit den kindern in diſem falle alle guͤter dergeſtalt teilen, daß ſie, wenn zwei oder mehr kinder am leben ſind, ⅓, oder wenn nur ein kind vorhanden iſt, die haͤlfte benebſt dem beſten bette, wie es am brauttage geſtanden hat, iren kleidern, leibes-ziraten ꝛc. bekoͤmmt ꝛc. Die erbfolge adelicher eheleute ſoll nicht nach diſer ord- nung, ſondern nach dem gemeinen rechte, auſſerhalb der gerate reguliret ſeyn. Tue hinzu das Celliſche ſtadt-recht tit. 16, das Wurſter landrecht tit. 1 art. 1 fgg., repertorium iuris priuati II ſ. 1489 fgg.
§ 3066
der ehegatt darf die guͤ- ter, worin ihm der niesbrauch zuſtehet, nicht veraͤuſ- ſern.
Von denen guͤtern, worin der uͤberlebende ehe- gatt den niesbrauch hat, darf ſelbiger nichts veraͤuſ- ſern, noch ſelbige ſonſt beſchweren. Nach beendig- ter nuzung, fallen ſolche an die rechtmaͤſigen erben des erſtverſtorbenen wieder zuruͤck.
§ 3067
Die ſtatutariſche portion der eheleute iſt nicht die erbgebuͤr der eheleute iſt Teutſch.nach den Roͤmiſchen, ſondern Teutſchen rechten zu beurteilen, Joh. Samuel Friderich Boͤhmers diſp. de ratione decidendi controuerſias circa por- tionem ſtatutariam coniugum § 3, § 4, ſ. 4 fg., Baſtinellers diſp. de ſingularibus ſtatutorum mu- nicip. Bitterfeldenſium in materia ſucceſſionis capi- tibus, Wittenberg 1746, Johann Jacob Fran- kens diſp. quatenus vxores in Haſſia dimidiam ac- quaeſtus lucrentur, Marb. 1747, Joh. Heinrich Meiernde difſerentiis ſtatutorum Erfurtenſium
circa
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LXXX haubtſtuͤck
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er ihr vor, oder in ſtehender ehe gegeben hat. Wo-
fern kinder vorhanden ſind, und der uͤberlebende ehe-
gatt im witbenſtande bleibet, behaͤlt ſelbiger die guͤ-
ter ſein lebenlang beiſammen. Wenn er ſich aber
verheiratet, muß der witber den kindern irer mut-
ter guͤter uͤberlaſſen; allein die witbe muß mit den
kindern in diſem falle alle guͤter dergeſtalt teilen, daß
ſie, wenn zwei oder mehr kinder am leben ſind, ⅓, oder
wenn nur ein kind vorhanden iſt, die haͤlfte benebſt
dem beſten bette, wie es am brauttage geſtanden
hat, iren kleidern, leibes-ziraten ꝛc. bekoͤmmt ꝛc. Die
erbfolge adelicher eheleute ſoll nicht nach diſer ord-
nung, ſondern nach dem gemeinen rechte, auſſerhalb
der gerate reguliret ſeyn. Tue hinzu das Celliſche
ſtadt-recht tit. 16, das Wurſter landrecht tit. 1 art.
1 fgg., repertorium iuris priuati II ſ. 1489 fgg.
§ 3066
Von denen guͤtern, worin der uͤberlebende ehe-
gatt den niesbrauch hat, darf ſelbiger nichts veraͤuſ-
ſern, noch ſelbige ſonſt beſchweren. Nach beendig-
ter nuzung, fallen ſolche an die rechtmaͤſigen erben
des erſtverſtorbenen wieder zuruͤck.
§ 3067
Die ſtatutariſche portion der eheleute iſt nicht
nach den Roͤmiſchen, ſondern Teutſchen rechten zu
beurteilen, Joh. Samuel Friderich Boͤhmers
diſp. de ratione decidendi controuerſias circa por-
tionem ſtatutariam coniugum § 3, § 4, ſ. 4 fg.,
Baſtinellers diſp. de ſingularibus ſtatutorum mu-
nicip. Bitterfeldenſium in materia ſucceſſionis capi-
tibus, Wittenberg 1746, Johann Jacob Fran-
kens diſp. quatenus vxores in Haſſia dimidiam ac-
quaeſtus lucrentur, Marb. 1747, Joh. Heinrich
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die erbgebuͤr
der eheleute
iſt Teutſch.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/142>, abgerufen am 24.11.2024.
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