Joh. Peter von Ludewigde obligatione suc- cessoris in principatus et clientelas. Zudem wurde des vaters unbeweglicher erwerb und eigentum, so bald es auf den son file, stamm-gut. Damit ie- doch der Tribonian die oberhand nicht behalte, und den hohen und nidrigen adel hirunter nicht weiter entkräfte, wie Griebner und Bastineller allbe- reit beobachtet haben; so ist ratsam, sich des ei- genen des verstorbenen zu enthalten, welches iedoch bei den fürsten mit der stats-erbschaft nicht zu ver- mengen ist, Burchardi am a. o. Daß aber der son, mit weglassung des väterlichen eigentumes, im lehne folgen könne, solches haben Rosenthal und andre beim Barthdissensu in praxi 460 § 2 angezogenen alte und neue civilisten wol eingesehen.
§ 3013
Der grund der Teutschen erbfolge bei dem ho-worauf der grund der Teutschen erbfolge be- ruhet? hen und niedern adel ruhet teils auf der erhaltung des geschlechtes, Estorde partitionibus terrar. ill. § 45, teils in Besorgung der erfoderlichen kriges- burg-amts-dinste; daher das weibliche geschlecht nur im mangel des manns-stammes zugelassen wurde, Böhmer vol. I P. II consult. 86 num. 47, George Ludewig Böhmers disp. de iuribus ex statu militari vet. Germ. pendent. s. 47, mithin folgten die weiber und geistliche nur aus gnaden, Böhmers disp. s. 63; disemnach die durch die all- gemeine erfahrung bestärkte regel lehret, daß der manns-stamm den weibes-personen in der lehns-auch stamm-guts-folge vorgehe, wenn gleich ein unstrit- triges kunkel-lehn vorhanden ist, nichts destoweniger wird vermutet, daß es successivum und nicht pro- miscuum sei, Gundlings erläuterung des berichts wegen Neufchatel s. 45 fg., Möllersvsus pract. distinct. feudal. s. 125. Gestalt dann auch dise lehre
mit
E 2
von den erbſchaften one lezten willen.
Joh. Peter von Ludewigde obligatione ſuc- ceſſoris in principatus et clientelas. Zudem wurde des vaters unbeweglicher erwerb und eigentum, ſo bald es auf den ſon file, ſtamm-gut. Damit ie- doch der Tribonian die oberhand nicht behalte, und den hohen und nidrigen adel hirunter nicht weiter entkraͤfte, wie Griebner und Baſtineller allbe- reit beobachtet haben; ſo iſt ratſam, ſich des ei- genen des verſtorbenen zu enthalten, welches iedoch bei den fuͤrſten mit der ſtats-erbſchaft nicht zu ver- mengen iſt, Burchardi am a. o. Daß aber der ſon, mit weglaſſung des vaͤterlichen eigentumes, im lehne folgen koͤnne, ſolches haben Roſenthal und andre beim Barthdiſſenſu in praxi 460 § 2 angezogenen alte und neue civiliſten wol eingeſehen.
§ 3013
Der grund der Teutſchen erbfolge bei dem ho-worauf der grund der Teutſchen erbfolge be- ruhet? hen und niedern adel ruhet teils auf der erhaltung des geſchlechtes, Eſtorde partitionibus terrar. ill. § 45, teils in Beſorgung der erfoderlichen kriges- burg-amts-dinſte; daher das weibliche geſchlecht nur im mangel des manns-ſtammes zugelaſſen wurde, Boͤhmer vol. I P. II conſult. 86 num. 47, George Ludewig Boͤhmers diſp. de iuribus ex ſtatu militari vet. Germ. pendent. ſ. 47, mithin folgten die weiber und geiſtliche nur aus gnaden, Boͤhmers diſp. ſ. 63; diſemnach die durch die all- gemeine erfahrung beſtaͤrkte regel lehret, daß der manns-ſtamm den weibes-perſonen in der lehns-auch ſtamm-guts-folge vorgehe, wenn gleich ein unſtrit- triges kunkel-lehn vorhanden iſt, nichts deſtoweniger wird vermutet, daß es ſucceſſivum und nicht pro- miſcuum ſei, Gundlings erlaͤuterung des berichts wegen Neufchatel ſ. 45 fg., Moͤllersvſus pract. diſtinct. feudal. ſ. 125. Geſtalt dann auch diſe lehre
mit
E 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0119"n="67"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den erbſchaften one lezten willen.</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">Joh. Peter von Ludewig</hi><hirendition="#aq">de obligatione ſuc-<lb/>
ceſſoris in principatus et clientelas.</hi> Zudem wurde<lb/>
des vaters unbeweglicher erwerb und eigentum, ſo<lb/>
bald es auf den ſon file, ſtamm-gut. Damit ie-<lb/>
doch der Tribonian die oberhand nicht behalte, und<lb/>
den hohen und nidrigen adel hirunter nicht weiter<lb/>
entkraͤfte, wie <hirendition="#fr">Griebner und Baſtineller</hi> allbe-<lb/>
reit beobachtet haben; ſo iſt ratſam, ſich des ei-<lb/>
genen des verſtorbenen zu enthalten, welches iedoch<lb/>
bei den fuͤrſten mit der ſtats-erbſchaft nicht zu ver-<lb/>
mengen iſt, <hirendition="#fr">Burchardi</hi> am a. o. Daß aber<lb/>
der ſon, mit weglaſſung des vaͤterlichen eigentumes,<lb/>
im lehne folgen koͤnne, ſolches haben <hirendition="#fr">Roſenthal</hi><lb/>
und andre beim <hirendition="#fr">Barth</hi><hirendition="#aq">diſſenſu in praxi</hi> 460 § 2<lb/>
angezogenen alte und neue civiliſten wol eingeſehen.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3013</head><lb/><p>Der grund der Teutſchen erbfolge bei dem ho-<noteplace="right">worauf der<lb/>
grund der<lb/>
Teutſchen<lb/>
erbfolge be-<lb/>
ruhet?</note><lb/>
hen und niedern adel ruhet teils auf der erhaltung<lb/>
des geſchlechtes, <hirendition="#fr">Eſtor</hi><hirendition="#aq">de partitionibus terrar. ill.</hi><lb/>
§ 45, teils in Beſorgung der erfoderlichen kriges-<lb/>
burg-amts-dinſte; daher das weibliche geſchlecht<lb/>
nur im mangel des manns-ſtammes zugelaſſen<lb/>
wurde, <hirendition="#fr">Boͤhmer</hi> vol. <hirendition="#aq">I P. II conſult.</hi> 86 num. 47,<lb/><hirendition="#fr">George Ludewig Boͤhmers</hi> diſp. <hirendition="#aq">de iuribus ex<lb/>ſtatu militari vet. Germ. pendent.</hi>ſ. 47, mithin<lb/>
folgten die weiber und geiſtliche nur aus gnaden,<lb/><hirendition="#fr">Boͤhmers</hi> diſp. ſ. 63; diſemnach die durch die all-<lb/>
gemeine erfahrung beſtaͤrkte regel lehret, daß der<lb/>
manns-ſtamm den weibes-perſonen in der lehns-auch<lb/>ſtamm-guts-folge vorgehe, wenn gleich ein unſtrit-<lb/>
triges kunkel-lehn vorhanden iſt, nichts deſtoweniger<lb/>
wird vermutet, daß es ſucceſſivum und nicht pro-<lb/>
miſcuum ſei, <hirendition="#fr">Gundlings</hi> erlaͤuterung des berichts<lb/>
wegen Neufchatel ſ. 45 fg., <hirendition="#fr">Moͤllers</hi><hirendition="#aq">vſus pract.<lb/>
diſtinct. feudal.</hi>ſ. 125. Geſtalt dann auch diſe lehre<lb/><fwplace="bottom"type="sig">E 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">mit</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[67/0119]
von den erbſchaften one lezten willen.
Joh. Peter von Ludewig de obligatione ſuc-
ceſſoris in principatus et clientelas. Zudem wurde
des vaters unbeweglicher erwerb und eigentum, ſo
bald es auf den ſon file, ſtamm-gut. Damit ie-
doch der Tribonian die oberhand nicht behalte, und
den hohen und nidrigen adel hirunter nicht weiter
entkraͤfte, wie Griebner und Baſtineller allbe-
reit beobachtet haben; ſo iſt ratſam, ſich des ei-
genen des verſtorbenen zu enthalten, welches iedoch
bei den fuͤrſten mit der ſtats-erbſchaft nicht zu ver-
mengen iſt, Burchardi am a. o. Daß aber
der ſon, mit weglaſſung des vaͤterlichen eigentumes,
im lehne folgen koͤnne, ſolches haben Roſenthal
und andre beim Barth diſſenſu in praxi 460 § 2
angezogenen alte und neue civiliſten wol eingeſehen.
§ 3013
Der grund der Teutſchen erbfolge bei dem ho-
hen und niedern adel ruhet teils auf der erhaltung
des geſchlechtes, Eſtor de partitionibus terrar. ill.
§ 45, teils in Beſorgung der erfoderlichen kriges-
burg-amts-dinſte; daher das weibliche geſchlecht
nur im mangel des manns-ſtammes zugelaſſen
wurde, Boͤhmer vol. I P. II conſult. 86 num. 47,
George Ludewig Boͤhmers diſp. de iuribus ex
ſtatu militari vet. Germ. pendent. ſ. 47, mithin
folgten die weiber und geiſtliche nur aus gnaden,
Boͤhmers diſp. ſ. 63; diſemnach die durch die all-
gemeine erfahrung beſtaͤrkte regel lehret, daß der
manns-ſtamm den weibes-perſonen in der lehns-auch
ſtamm-guts-folge vorgehe, wenn gleich ein unſtrit-
triges kunkel-lehn vorhanden iſt, nichts deſtoweniger
wird vermutet, daß es ſucceſſivum und nicht pro-
miſcuum ſei, Gundlings erlaͤuterung des berichts
wegen Neufchatel ſ. 45 fg., Moͤllers vſus pract.
diſtinct. feudal. ſ. 125. Geſtalt dann auch diſe lehre
mit
worauf der
grund der
Teutſchen
erbfolge be-
ruhet?
E 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/119>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.