andren gerichten, auch von Borkelo an das go- gerichte Sandwell, Hobbeling s. 93. Der rich- ter in der stadt Münster und dem wigbold Horst- mar werden zwar vom fürsten angeordnet; den- noch muß der zu Horstmar den adelichen burg- männern daselbst, und der zu Münster der stadt auch schwören, Hobbeling s. 54.
§ 6499
die gilden heissen jewei- len ämter,
Jeweilen werden auch die gilden und innun- gen ämter genennet, Kur-Braunschweigische lan- des-ordnungen T. III cap. 4, n. I, Lübeckische sta- tuten, IIII, tit. XIIII § 3, Mevius s. 736. Sie haben hir und da einige gerichtbarkeit, z. e. in Schwedisch-Pommern und Rügen, von Balta- sar am a. o. s. 60 fg. s. 314. Zur Osnabrück wird die gilde eine kleine zunft genennet, deren ire glider nicht zalreich sind. Hergegen heisset eine starke gilde ein amt. Allda teilet sich die bürger- schaft in gilden und wehr ein. Die gilde machet was wehr bedeutet?10 ämter aus. Wehr aber bedeutet einen bauer- hof. Daher dessen einwoner ein wehrfester ge- nennet wird, Strodtmannsidiot. Osnabrug. s. 282 und s. 72.
§ 6500
weitere be- deutung des wortes: amt,
Nicht minder zeiget das wort amt sowohl die gerichtbarkeit und vogtei, als auch die iemanden zur aufsicht und verwaltung der herrschaftlichen ge- rechtsamen übergebene güter und ländereien an. Disem nach werden adeliche jeweilen mit dem am- te und hofe belihen. Sihe Strubensobseru. iur. et hist. Germ. obs. VIIII § 1 fg. s. 267 fg. § VI s. 273, Buder am a. o., Joh. Gottl. Gonnede feudo Gastaldiae und gedanken von ambachts- lehnen, in Jenichensthesauro iur. feud. T. II s. 487 fgg.
§ 6501
LXXVIII haubtſt. von den aͤmtern,
andren gerichten, auch von Borkelo an das go- gerichte Sandwell, Hobbeling ſ. 93. Der rich- ter in der ſtadt Muͤnſter und dem wigbold Horſt- mar werden zwar vom fuͤrſten angeordnet; den- noch muß der zu Horſtmar den adelichen burg- maͤnnern daſelbſt, und der zu Muͤnſter der ſtadt auch ſchwoͤren, Hobbeling ſ. 54.
§ 6499
die gilden heiſſen jewei- len aͤmter,
Jeweilen werden auch die gilden und innun- gen aͤmter genennet, Kur-Braunſchweigiſche lan- des-ordnungen T. III cap. 4, n. I, Luͤbeckiſche ſta- tuten, IIII, tit. XIIII § 3, Mevius ſ. 736. Sie haben hir und da einige gerichtbarkeit, z. e. in Schwediſch-Pommern und Ruͤgen, von Balta- ſar am a. o. ſ. 60 fg. ſ. 314. Zur Osnabruͤck wird die gilde eine kleine zunft genennet, deren ire glider nicht zalreich ſind. Hergegen heiſſet eine ſtarke gilde ein amt. Allda teilet ſich die buͤrger- ſchaft in gilden und wehr ein. Die gilde machet was wehr bedeutet?10 aͤmter aus. Wehr aber bedeutet einen bauer- hof. Daher deſſen einwoner ein wehrfeſter ge- nennet wird, Strodtmannsidiot. Osnabrug. ſ. 282 und ſ. 72.
§ 6500
weitere be- deutung des wortes: amt,
Nicht minder zeiget das wort amt ſowohl die gerichtbarkeit und vogtei, als auch die iemanden zur aufſicht und verwaltung der herrſchaftlichen ge- rechtſamen uͤbergebene guͤter und laͤndereien an. Diſem nach werden adeliche jeweilen mit dem am- te und hofe belihen. Sihe Strubensobſeru. iur. et hiſt. Germ. obſ. VIIII § 1 fg. ſ. 267 fg. § VI ſ. 273, Buder am a. o., Joh. Gottl. Gonnede feudo Gaſtaldiae und gedanken von ambachts- lehnen, in Jenichenstheſauro iur. feud. T. II ſ. 487 fgg.
§ 6501
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f1130"n="1082"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LXXVIII</hi> haubtſt. von den aͤmtern,</hi></fw><lb/>
andren gerichten, auch von Borkelo an das go-<lb/>
gerichte Sandwell, <hirendition="#fr">Hobbeling</hi>ſ. 93. Der rich-<lb/>
ter in der ſtadt Muͤnſter und dem wigbold Horſt-<lb/>
mar werden zwar vom fuͤrſten angeordnet; den-<lb/>
noch muß der zu Horſtmar den adelichen burg-<lb/>
maͤnnern daſelbſt, und der zu Muͤnſter der ſtadt<lb/>
auch ſchwoͤren, <hirendition="#fr">Hobbeling</hi>ſ. 54.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 6499</head><lb/><noteplace="left">die gilden<lb/>
heiſſen jewei-<lb/>
len aͤmter,</note><p>Jeweilen werden auch die gilden und innun-<lb/>
gen aͤmter genennet, Kur-Braunſchweigiſche lan-<lb/>
des-ordnungen <hirendition="#aq">T. III</hi> cap. 4, n. <hirendition="#aq">I,</hi> Luͤbeckiſche ſta-<lb/>
tuten, <hirendition="#aq">IIII,</hi> tit. <hirendition="#aq">XIIII</hi> § 3, <hirendition="#fr">Mevius</hi>ſ. 736. Sie<lb/>
haben hir und da einige gerichtbarkeit, z. e. in<lb/>
Schwediſch-Pommern und Ruͤgen, <hirendition="#fr">von Balta-<lb/>ſar</hi> am a. o. ſ. 60 fg. ſ. 314. Zur Osnabruͤck<lb/>
wird die gilde eine kleine zunft genennet, deren ire<lb/>
glider nicht zalreich ſind. Hergegen heiſſet eine<lb/>ſtarke gilde ein <hirendition="#fr">amt.</hi> Allda teilet ſich die buͤrger-<lb/>ſchaft in gilden und wehr ein. Die gilde machet<lb/><noteplace="left">was wehr<lb/>
bedeutet?</note>10 aͤmter aus. <hirendition="#fr">Wehr</hi> aber bedeutet einen bauer-<lb/>
hof. Daher deſſen einwoner ein wehrfeſter ge-<lb/>
nennet wird, <hirendition="#fr">Strodtmanns</hi><hirendition="#aq">idiot. Osnabrug.</hi>ſ. 282<lb/>
und ſ. 72.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 6500</head><lb/><noteplace="left">weitere be-<lb/>
deutung des<lb/>
wortes: amt,</note><p>Nicht minder zeiget das wort <hirendition="#fr">amt</hi>ſowohl die<lb/>
gerichtbarkeit und vogtei, als auch die iemanden<lb/>
zur aufſicht und verwaltung der herrſchaftlichen ge-<lb/>
rechtſamen uͤbergebene guͤter und laͤndereien an.<lb/>
Diſem nach werden adeliche jeweilen mit dem am-<lb/>
te und hofe belihen. Sihe <hirendition="#fr">Strubens</hi><hirendition="#aq">obſeru. iur.<lb/>
et hiſt. Germ. obſ. VIIII</hi> § 1 fg. ſ. 267 fg. § <hirendition="#aq">VI</hi><lb/>ſ. 273, <hirendition="#fr">Buder</hi> am a. o., <hirendition="#fr">Joh. Gottl. Gonne</hi><hirendition="#aq">de<lb/>
feudo Gaſtaldiae</hi> und gedanken von ambachts-<lb/>
lehnen, in <hirendition="#fr">Jenichens</hi><hirendition="#aq">theſauro iur. feud. T. II</hi><lb/>ſ. 487 fgg.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§ 6501</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[1082/1130]
LXXVIII haubtſt. von den aͤmtern,
andren gerichten, auch von Borkelo an das go-
gerichte Sandwell, Hobbeling ſ. 93. Der rich-
ter in der ſtadt Muͤnſter und dem wigbold Horſt-
mar werden zwar vom fuͤrſten angeordnet; den-
noch muß der zu Horſtmar den adelichen burg-
maͤnnern daſelbſt, und der zu Muͤnſter der ſtadt
auch ſchwoͤren, Hobbeling ſ. 54.
§ 6499
Jeweilen werden auch die gilden und innun-
gen aͤmter genennet, Kur-Braunſchweigiſche lan-
des-ordnungen T. III cap. 4, n. I, Luͤbeckiſche ſta-
tuten, IIII, tit. XIIII § 3, Mevius ſ. 736. Sie
haben hir und da einige gerichtbarkeit, z. e. in
Schwediſch-Pommern und Ruͤgen, von Balta-
ſar am a. o. ſ. 60 fg. ſ. 314. Zur Osnabruͤck
wird die gilde eine kleine zunft genennet, deren ire
glider nicht zalreich ſind. Hergegen heiſſet eine
ſtarke gilde ein amt. Allda teilet ſich die buͤrger-
ſchaft in gilden und wehr ein. Die gilde machet
10 aͤmter aus. Wehr aber bedeutet einen bauer-
hof. Daher deſſen einwoner ein wehrfeſter ge-
nennet wird, Strodtmanns idiot. Osnabrug. ſ. 282
und ſ. 72.
was wehr
bedeutet?
§ 6500
Nicht minder zeiget das wort amt ſowohl die
gerichtbarkeit und vogtei, als auch die iemanden
zur aufſicht und verwaltung der herrſchaftlichen ge-
rechtſamen uͤbergebene guͤter und laͤndereien an.
Diſem nach werden adeliche jeweilen mit dem am-
te und hofe belihen. Sihe Strubens obſeru. iur.
et hiſt. Germ. obſ. VIIII § 1 fg. ſ. 267 fg. § VI
ſ. 273, Buder am a. o., Joh. Gottl. Gonne de
feudo Gaſtaldiae und gedanken von ambachts-
lehnen, in Jenichens theſauro iur. feud. T. II
ſ. 487 fgg.
§ 6501
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1082. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1130>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.