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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LV haubtst. von den bruch-
über die Nürnbergische stadt-reformation I s. 212,
243, s. 548.

§ 6272
die fürgesez-
ten der ruge-
gerichte,

Man hatte fürgesezte diser gerichte, welche
rüge-grafen, und hernach rau-grafen hisen.

Von den Ober-Hessischen rüge-gerichten.
§ 6273

Jn disen rüge-gerichten werden die garten- und
feld-frevel gerüget und bestrafet (§ 6270). Der-
gleichen wird zu Marburg gehalten, imgleichen
im gerichte Wehrda und Marbach, und zwar vom
ober-schuldheisen und rentmeister zu Marburg.
Das rüge-gericht in Ebsdorf besorgen der rent-
meister zu Marburg und der schuldheis zu Ebsdor-
fe, über dises ganze gericht. Das rüge-gericht
im gerichte Lohr halten der gedachte rentmeister
und der schuldheis zu Lohr und Fronhausen, im
dorfe Lohr. Jm gerichte Kaldern beobachten das
rüge-gericht angeregter rentmeister und der schuld-
heis zu Kaldern, welche beide auch das zu Nider-
Weimar halten. Das rüge-gericht in den gerich-
ten Frauenberg und Wittelsberg halten der Mar-
burgische rentmeister und der schuldheis zum
Kirchhaine.

Fünf und funfzigstes haubtstück
von den
bruch- oder brüchten-gerichten.
§ 6274
was bruch
heisset?

Das wort bruch bedeutet eine geld-strafe; da-
her in Nider-Sachsen die bruchfälligen ver-
brechen, frevel, begünstigungen, brüchten, brüche,

benennet

LV haubtſt. von den bruch-
uͤber die Nuͤrnbergiſche ſtadt-reformation I ſ. 212,
243, ſ. 548.

§ 6272
die fuͤrgeſez-
ten der ruge-
gerichte,

Man hatte fuͤrgeſezte diſer gerichte, welche
ruͤge-grafen, und hernach rau-grafen hiſen.

Von den Ober-Heſſiſchen ruͤge-gerichten.
§ 6273

Jn diſen ruͤge-gerichten werden die garten- und
feld-frevel geruͤget und beſtrafet (§ 6270). Der-
gleichen wird zu Marburg gehalten, imgleichen
im gerichte Wehrda und Marbach, und zwar vom
ober-ſchuldheiſen und rentmeiſter zu Marburg.
Das ruͤge-gericht in Ebsdorf beſorgen der rent-
meiſter zu Marburg und der ſchuldheis zu Ebsdor-
fe, uͤber diſes ganze gericht. Das ruͤge-gericht
im gerichte Lohr halten der gedachte rentmeiſter
und der ſchuldheis zu Lohr und Fronhauſen, im
dorfe Lohr. Jm gerichte Kaldern beobachten das
ruͤge-gericht angeregter rentmeiſter und der ſchuld-
heis zu Kaldern, welche beide auch das zu Nider-
Weimar halten. Das ruͤge-gericht in den gerich-
ten Frauenberg und Wittelsberg halten der Mar-
burgiſche rentmeiſter und der ſchuldheis zum
Kirchhaine.

Fuͤnf und funfzigſtes haubtſtuͤck
von den
bruch- oder bruͤchten-gerichten.
§ 6274
was bruch
heiſſet?

Das wort bruch bedeutet eine geld-ſtrafe; da-
her in Nider-Sachſen die bruchfaͤlligen ver-
brechen, frevel, beguͤnſtigungen, bruͤchten, bruͤche,

benennet
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[998/1046] LV haubtſt. von den bruch- uͤber die Nuͤrnbergiſche ſtadt-reformation I ſ. 212, 243, ſ. 548. § 6272 Man hatte fuͤrgeſezte diſer gerichte, welche ruͤge-grafen, und hernach rau-grafen hiſen. Von den Ober-Heſſiſchen ruͤge-gerichten. § 6273 Jn diſen ruͤge-gerichten werden die garten- und feld-frevel geruͤget und beſtrafet (§ 6270). Der- gleichen wird zu Marburg gehalten, imgleichen im gerichte Wehrda und Marbach, und zwar vom ober-ſchuldheiſen und rentmeiſter zu Marburg. Das ruͤge-gericht in Ebsdorf beſorgen der rent- meiſter zu Marburg und der ſchuldheis zu Ebsdor- fe, uͤber diſes ganze gericht. Das ruͤge-gericht im gerichte Lohr halten der gedachte rentmeiſter und der ſchuldheis zu Lohr und Fronhauſen, im dorfe Lohr. Jm gerichte Kaldern beobachten das ruͤge-gericht angeregter rentmeiſter und der ſchuld- heis zu Kaldern, welche beide auch das zu Nider- Weimar halten. Das ruͤge-gericht in den gerich- ten Frauenberg und Wittelsberg halten der Mar- burgiſche rentmeiſter und der ſchuldheis zum Kirchhaine. Fuͤnf und funfzigſtes haubtſtuͤck von den bruch- oder bruͤchten-gerichten. § 6274 Das wort bruch bedeutet eine geld-ſtrafe; da- her in Nider-Sachſen die bruchfaͤlligen ver- brechen, frevel, beguͤnſtigungen, bruͤchten, bruͤche, benennet

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 998. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1046>, abgerufen am 11.06.2024.