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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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L haubtst. von den austrägen.
unruhe zu vermeiden, imgleichen, sich wegen ab-
gang der ordentlichen wohl eingerichteten gerichte,
vermittels der austräge, auch schid-sfreunde, zu
versönen und zu vergleichen, Datt am a. o. lib. I
cap. 27 n. 57 fg. Dises geschahe, wenn man
sich beiderseits gute freunde erkisete, und disen die
entscheidung der sache überlise, Hofmann am a.
o. s. 4 fg.

§ 6208

Austrag, ustrag, heisset so vil als entscheidung,was austrag
bedeutet?

Hofmann am a. o. § IIII s. 10.

§ 6209

Dises war das gewönlichste, auch beste mittelwenn ein ob-
mann erwä-
let worden
ist?

aus einander zu kommen. Daher in der erb-ver-
brüderung zwischen Sachsen und Hessen die aus-
träge belibet wurden. Wenn die austräge sich
nicht vergleichen konnten, wäleten sie einen obmann,
Kopps lehns-proben im Iten teile, Böhmer de
superarbitris.

§ 6210

Dis hilte der Teutsche seiner freiheit gemäs;warum die
Teutschen
die austrä-
gen erkiset
haben?

denn vor gerichte zu gehen, war ihm zu gezwun-
gen. Vom obern gerichtet zu werden, schine ihm
knechtisch, von seines gleichen aber, wie die aus-
trägen waren, deuchte ihm freiheits-voll. Daher
Grot im specim. iur. Germ. schreibet: iudicem
non adeunt, antequam ad arbitros itum.
Man
hatte auch eine art die zwistigkeiten zu schlichten,
bald nach minne, bald nach dem rechte, freiherr
von Senkenberg T. III select. iur. et histor. s. 541
fg. und im prodr. iur. feud. append. IIII s. 146
dipl. XI.

§ 6211
II teil. Q q q

L haubtſt. von den austraͤgen.
unruhe zu vermeiden, imgleichen, ſich wegen ab-
gang der ordentlichen wohl eingerichteten gerichte,
vermittels der austraͤge, auch ſchid-sfreunde, zu
verſoͤnen und zu vergleichen, Datt am a. o. lib. I
cap. 27 n. 57 fg. Diſes geſchahe, wenn man
ſich beiderſeits gute freunde erkiſete, und diſen die
entſcheidung der ſache uͤberliſe, Hofmann am a.
o. ſ. 4 fg.

§ 6208

Austrag, ustrag, heiſſet ſo vil als entſcheidung,was austrag
bedeutet?

Hofmann am a. o. § IIII ſ. 10.

§ 6209

Diſes war das gewoͤnlichſte, auch beſte mittelwenn ein ob-
mann erwaͤ-
let worden
iſt?

aus einander zu kommen. Daher in der erb-ver-
bruͤderung zwiſchen Sachſen und Heſſen die aus-
traͤge belibet wurden. Wenn die austraͤge ſich
nicht vergleichen konnten, waͤleten ſie einen obmann,
Kopps lehns-proben im Iten teile, Boͤhmer de
ſuperarbitris.

§ 6210

Dis hilte der Teutſche ſeiner freiheit gemaͤs;warum die
Teutſchen
die austraͤ-
gen erkiſet
haben?

denn vor gerichte zu gehen, war ihm zu gezwun-
gen. Vom obern gerichtet zu werden, ſchine ihm
knechtiſch, von ſeines gleichen aber, wie die aus-
traͤgen waren, deuchte ihm freiheits-voll. Daher
Grot im ſpecim. iur. Germ. ſchreibet: iudicem
non adeunt, antequam ad arbitros itum.
Man
hatte auch eine art die zwiſtigkeiten zu ſchlichten,
bald nach minne, bald nach dem rechte, freiherr
von Senkenberg T. III ſelect. iur. et hiſtor. ſ. 541
fg. und im prodr. iur. feud. append. IIII ſ. 146
dipl. XI.

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II teil. Q q q
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[977/1025] L haubtſt. von den austraͤgen. unruhe zu vermeiden, imgleichen, ſich wegen ab- gang der ordentlichen wohl eingerichteten gerichte, vermittels der austraͤge, auch ſchid-sfreunde, zu verſoͤnen und zu vergleichen, Datt am a. o. lib. I cap. 27 n. 57 fg. Diſes geſchahe, wenn man ſich beiderſeits gute freunde erkiſete, und diſen die entſcheidung der ſache uͤberliſe, Hofmann am a. o. ſ. 4 fg. § 6208 Austrag, ustrag, heiſſet ſo vil als entſcheidung, Hofmann am a. o. § IIII ſ. 10. was austrag bedeutet? § 6209 Diſes war das gewoͤnlichſte, auch beſte mittel aus einander zu kommen. Daher in der erb-ver- bruͤderung zwiſchen Sachſen und Heſſen die aus- traͤge belibet wurden. Wenn die austraͤge ſich nicht vergleichen konnten, waͤleten ſie einen obmann, Kopps lehns-proben im Iten teile, Boͤhmer de ſuperarbitris. wenn ein ob- mann erwaͤ- let worden iſt? § 6210 Dis hilte der Teutſche ſeiner freiheit gemaͤs; denn vor gerichte zu gehen, war ihm zu gezwun- gen. Vom obern gerichtet zu werden, ſchine ihm knechtiſch, von ſeines gleichen aber, wie die aus- traͤgen waren, deuchte ihm freiheits-voll. Daher Grot im ſpecim. iur. Germ. ſchreibet: iudicem non adeunt, antequam ad arbitros itum. Man hatte auch eine art die zwiſtigkeiten zu ſchlichten, bald nach minne, bald nach dem rechte, freiherr von Senkenberg T. III ſelect. iur. et hiſtor. ſ. 541 fg. und im prodr. iur. feud. append. IIII ſ. 146 dipl. XI. warum die Teutſchen die austraͤ- gen erkiſet haben? § 6211 II teil. Q q q

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 977. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1025>, abgerufen am 26.11.2024.