kaiser Wenzel im R. A. 1389 und kaiser Friderich III 1443 deshalber geboten haben. Daher auch der kaiser Carl V in der peinlichen halsgerichts- ordnung art. 29 die mutwilligen feden nur verbo- ten hat. Man sehe auch den R. A. 1555 § 45, 48, 1566 § 18, 1594 § 41.
§ 6175
Die feden sind also durch allgemeine Reichs-die feden sind nun verboten. auch besondere land- und stadt-gesäze gänzlich ab- geschafft und bei harter strafe verboten. Sihe die Kur-Sächsische landes-ordnung, im tit. mutwillige beveder, constitut elect. XIIII P. 4, Hamburgisches stadt-recht IIII art. 14, der fürstentümer Schleswig- Hollstein landgerichts-ordnung I tit. II § I, Culmi- sches recht II, buch V tit. XV cap. I § 4, Magde- burgische policei-ordnung 1652 cap. 38.
Siben und virzigstes haubtstück von dem duelliren, balgen, raufen etc.
§ 6176
Ehedem waren die zweikämpfe sehr gemeinwas der zwei- kampf ist? (§ 1377), welche aber nach und nach bei leib- und lebens-strafe verboten worden sind. Ein zweikampf, (duell) ist ein streit, welcher zwischen zwoen personen mit gewehr ernstlich eingegangen wird, um ire streitigkeiten auszumachen. Sie waren sowohl gerichtliche, als auch aussergericht- liche. Zum duelle heraus fodern, hise kämpflich grü- sen, kämpflich ansprechen, wozu eine ebenbürtig- keit erfodert wurde. Man hatte hirzu auch die anklage zum duelle, wovon Herrmann von Barre im tract. de formandis libellis lib. 57 im tract. tractatuum s. 158 eine formel auf behalten hat.
Sihe
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vom fauſt-rechte und den befedungen.
kaiſer Wenzel im R. A. 1389 und kaiſer Friderich III 1443 deshalber geboten haben. Daher auch der kaiſer Carl V in der peinlichen halsgerichts- ordnung art. 29 die mutwilligen feden nur verbo- ten hat. Man ſehe auch den R. A. 1555 § 45, 48, 1566 § 18, 1594 § 41.
§ 6175
Die feden ſind alſo durch allgemeine Reichs-die feden ſind nun verboten. auch beſondere land- und ſtadt-geſaͤze gaͤnzlich ab- geſchafft und bei harter ſtrafe verboten. Sihe die Kur-Saͤchſiſche landes-ordnung, im tit. mutwillige beveder, conſtitut elect. XIIII P. 4, Hamburgiſches ſtadt-recht IIII art. 14, der fuͤrſtentuͤmer Schleswig- Hollſtein landgerichts-ordnung I tit. II § I, Culmi- ſches recht II, buch V tit. XV cap. I § 4, Magde- burgiſche policei-ordnung 1652 cap. 38.
Siben und virzigſtes haubtſtuͤck von dem duelliren, balgen, raufen ꝛc.
§ 6176
Ehedem waren die zweikaͤmpfe ſehr gemeinwas der zwei- kampf iſt? (§ 1377), welche aber nach und nach bei leib- und lebens-ſtrafe verboten worden ſind. Ein zweikampf, (duell) iſt ein ſtreit, welcher zwiſchen zwoen perſonen mit gewehr ernſtlich eingegangen wird, um ire ſtreitigkeiten auszumachen. Sie waren ſowohl gerichtliche, als auch auſſergericht- liche. Zum duelle heraus fodern, hiſe kaͤmpflich gruͤ- ſen, kaͤmpflich anſprechen, wozu eine ebenbuͤrtig- keit erfodert wurde. Man hatte hirzu auch die anklage zum duelle, wovon Herrmann von Barre im tract. de formandis libellis lib. 57 im tract. tractatuum ſ. 158 eine formel auf behalten hat.
Sihe
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kaiſer Wenzel im R. A. 1389 und kaiſer Friderich
III 1443 deshalber geboten haben. Daher auch
der kaiſer Carl V in der peinlichen halsgerichts-
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ten hat. Man ſehe auch den R. A. 1555 § 45, 48,
1566 § 18, 1594 § 41.
§ 6175
Die feden ſind alſo durch allgemeine Reichs-
auch beſondere land- und ſtadt-geſaͤze gaͤnzlich ab-
geſchafft und bei harter ſtrafe verboten. Sihe die
Kur-Saͤchſiſche landes-ordnung, im tit. mutwillige
beveder, conſtitut elect. XIIII P. 4, Hamburgiſches
ſtadt-recht IIII art. 14, der fuͤrſtentuͤmer Schleswig-
Hollſtein landgerichts-ordnung I tit. II § I, Culmi-
ſches recht II, buch V tit. XV cap. I § 4, Magde-
burgiſche policei-ordnung 1652 cap. 38.
die feden
ſind nun
verboten.
Siben und virzigſtes haubtſtuͤck
von dem duelliren, balgen, raufen ꝛc.
§ 6176
Ehedem waren die zweikaͤmpfe ſehr gemein
(§ 1377), welche aber nach und nach bei
leib- und lebens-ſtrafe verboten worden ſind. Ein
zweikampf, (duell) iſt ein ſtreit, welcher zwiſchen
zwoen perſonen mit gewehr ernſtlich eingegangen
wird, um ire ſtreitigkeiten auszumachen. Sie
waren ſowohl gerichtliche, als auch auſſergericht-
liche. Zum duelle heraus fodern, hiſe kaͤmpflich gruͤ-
ſen, kaͤmpflich anſprechen, wozu eine ebenbuͤrtig-
keit erfodert wurde. Man hatte hirzu auch die
anklage zum duelle, wovon Herrmann von
Barre im tract. de formandis libellis lib. 57 im
tract. tractatuum ſ. 158 eine formel auf behalten hat.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 963. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1011>, abgerufen am 22.11.2024.
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