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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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gerichten in Westfalen etc.
vom hof-gerichte Rotweil, und den übrigen hof-Wartenberg
davon,

und land-auch Westfälischen gerichten, besage
Fabers stats-kanzellei T. XIII s. 810 der ersten
ausgabe, und s. 709 des zweiten druckes.

§ 6156

Kaiser Rupert hat 1404, und kaiser Max Iwer solche
verbessert?

1495 dise bösen gerichte verbessert. Kaiser Fride-
rich III sezte 1467 den grafen Gerharten zu Sain
zum stadthalter über die Westfälischen gerichte,
von Ludolf am a. o. im auctario n. XV, sihe den
Hahn T. II collect. s. 598-665, Reichs-abschid
1521 § 17, die neueste ausgabe von Reichs-abschi-
den, im IIten teile s. 18 fg. s. 206, Datt lib. IIII
cap. 2 n. 38 und lib. I cap. 26, Meinders disp.
de iudiciis centenariis § 295 fgg., von Ludolf im
comment. systemat. de iure cam. in auctario n. XV
und s. 44 n. 18, Thomasius de vera origine, na-
tura, progressu et interitu iudicior. Westphal.

§ 6157

Der herzog Ulrich zu Wirtenberg war eindes h. Ulrichs
in Wirten-
berg unter-
nemen an
Hans von
Hutten,

Westfälischer stul-herr und freischöffe. Nun glau-
bete derselbe, sein bedinter, der von Hutten, sey ein
verräter, oder unzüchtiger, und vermeinte berechti-
get zu seyn, da jener auf der jagt sich zu ihm wa-
gete, selbigen, nachdem er ihn erstochen hatte, an
einen eichen-baum, der noch im Böblinger walde,
die Huttens-eiche heisset, selbst aufzuhenken, Eisen-
bachs
geschichte Ulrichs herzogs zu Wirtenberg,
s. 43 fg., Steinhofer im IIIIten teile der Wir-
tenbergischen chronick s. 197 und 205. Das hen-
ken life in die obligenheit eines frei-schöffens, und
war eine rümliche tat für ihn, Datt s. 738. Er-
meldter unglücklicher Hans von Hutten war aus
der erloschenen Frankenbergischen lini, kam 1515

ums

gerichten in Weſtfalen ꝛc.
vom hof-gerichte Rotweil, und den uͤbrigen hof-Wartenberg
davon,

und land-auch Weſtfaͤliſchen gerichten, beſage
Fabers ſtats-kanzellei T. XIII ſ. 810 der erſten
ausgabe, und ſ. 709 des zweiten druckes.

§ 6156

Kaiſer Rupert hat 1404, und kaiſer Max Iwer ſolche
verbeſſert?

1495 diſe boͤſen gerichte verbeſſert. Kaiſer Fride-
rich III ſezte 1467 den grafen Gerharten zu Sain
zum ſtadthalter uͤber die Weſtfaͤliſchen gerichte,
von Ludolf am a. o. im auctario n. XV, ſihe den
Hahn T. II collect. ſ. 598-665, Reichs-abſchid
1521 § 17, die neueſte ausgabe von Reichs-abſchi-
den, im IIten teile ſ. 18 fg. ſ. 206, Datt lib. IIII
cap. 2 n. 38 und lib. I cap. 26, Meinders diſp.
de iudiciis centenariis § 295 fgg., von Ludolf im
comment. ſyſtemat. de iure cam. in auctario n. XV
und ſ. 44 n. 18, Thomaſius de vera origine, na-
tura, progreſſu et interitu iudicior. Weſtphal.

§ 6157

Der herzog Ulrich zu Wirtenberg war eindes h. Ulrichs
in Wirten-
berg unter-
nemen an
Hans von
Hutten,

Weſtfaͤliſcher ſtul-herr und freiſchoͤffe. Nun glau-
bete derſelbe, ſein bedinter, der von Hutten, ſey ein
verraͤter, oder unzuͤchtiger, und vermeinte berechti-
get zu ſeyn, da jener auf der jagt ſich zu ihm wa-
gete, ſelbigen, nachdem er ihn erſtochen hatte, an
einen eichen-baum, der noch im Boͤblinger walde,
die Huttens-eiche heiſſet, ſelbſt aufzuhenken, Eiſen-
bachs
geſchichte Ulrichs herzogs zu Wirtenberg,
ſ. 43 fg., Steinhofer im IIIIten teile der Wir-
tenbergiſchen chronick ſ. 197 und 205. Das hen-
ken life in die obligenheit eines frei-ſchoͤffens, und
war eine ruͤmliche tat fuͤr ihn, Datt ſ. 738. Er-
meldter ungluͤcklicher Hans von Hutten war aus
der erloſchenen Frankenbergiſchen lini, kam 1515

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[955/1003] gerichten in Weſtfalen ꝛc. vom hof-gerichte Rotweil, und den uͤbrigen hof- und land-auch Weſtfaͤliſchen gerichten, beſage Fabers ſtats-kanzellei T. XIII ſ. 810 der erſten ausgabe, und ſ. 709 des zweiten druckes. Wartenberg davon, § 6156 Kaiſer Rupert hat 1404, und kaiſer Max I 1495 diſe boͤſen gerichte verbeſſert. Kaiſer Fride- rich III ſezte 1467 den grafen Gerharten zu Sain zum ſtadthalter uͤber die Weſtfaͤliſchen gerichte, von Ludolf am a. o. im auctario n. XV, ſihe den Hahn T. II collect. ſ. 598-665, Reichs-abſchid 1521 § 17, die neueſte ausgabe von Reichs-abſchi- den, im IIten teile ſ. 18 fg. ſ. 206, Datt lib. IIII cap. 2 n. 38 und lib. I cap. 26, Meinders diſp. de iudiciis centenariis § 295 fgg., von Ludolf im comment. ſyſtemat. de iure cam. in auctario n. XV und ſ. 44 n. 18, Thomaſius de vera origine, na- tura, progreſſu et interitu iudicior. Weſtphal. wer ſolche verbeſſert? § 6157 Der herzog Ulrich zu Wirtenberg war ein Weſtfaͤliſcher ſtul-herr und freiſchoͤffe. Nun glau- bete derſelbe, ſein bedinter, der von Hutten, ſey ein verraͤter, oder unzuͤchtiger, und vermeinte berechti- get zu ſeyn, da jener auf der jagt ſich zu ihm wa- gete, ſelbigen, nachdem er ihn erſtochen hatte, an einen eichen-baum, der noch im Boͤblinger walde, die Huttens-eiche heiſſet, ſelbſt aufzuhenken, Eiſen- bachs geſchichte Ulrichs herzogs zu Wirtenberg, ſ. 43 fg., Steinhofer im IIIIten teile der Wir- tenbergiſchen chronick ſ. 197 und 205. Das hen- ken life in die obligenheit eines frei-ſchoͤffens, und war eine ruͤmliche tat fuͤr ihn, Datt ſ. 738. Er- meldter ungluͤcklicher Hans von Hutten war aus der erloſchenen Frankenbergiſchen lini, kam 1515 ums des h. Ulrichs in Wirten- berg unter- nemen an Hans von Hutten,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 955. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1003>, abgerufen am 22.11.2024.