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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXIV haubtstück
mere feuerung, Kellner im salz- und bergwerks-
buche, Lehmanns siben erwisene verbesserungen
des salzsidens, ordinirung der gradir-häuser, heiz-
und sid-maschine, holz-sparkunst. Weiter ist
die policei auf die ausfuhr des überflüssigen salzes
bedacht.

§ 2795
der salz-
werke an-
schlag.

Wenn die salz-werke in anschlag gebracht wer-
den sollen, richtet man sich dabei ungefehr nach
dem ertrage von 6 bis 9 jaren.

§ 2796
wie sie von
den privat-
personen be-
sessen wer-
den?

Die salz-güter werden von den privat-personen
auf mancherlei weise besessen und erlanget, Jung
am a. o. cap. III s. 152 fgg. In Schwäbisch-
Halle sind dreierlei gattungen derselben: 1) die
erb- und eigen-siden, worüber dem besizer ein völ-
liges eigentum zustehet, 2) die erb-eigener, oder
frei eigene erb-siden, 3) die erb-flüsende sidens-
gerechtigkeit, Hofmanns disp. de emphyteusi,
cap. 4 § 9-11. Kein auswendiger bürger, der
nicht in der stadt Halle ringmauer seshaftig ist,
wird inhalts der Hällischen haal-ordnung art. 13,
zu dem salz-siden zugelassen, noch ihm diselbe heim
geschiden; welches ebenfalls in der Frankenhäusi-
schen salz-ordnung art. I, und verschidenen andern
verordnet ist. Zu Halle in Sachsen muß ein
ieder, der pfänner werden will, bei der besazung
an eides statt angeloben, daß er kot und güter für
sein eigenes gelt erkaufet habe, auch der pfänner
gewinn ihm zukomme; demnächst werden die gü-
ter durch beeidete verschläger auf einen gewissen
preis geschäzet; die ausrechnung nach zobern ge-
machet, herren gut, gereute und schwebsole gese-
zet, und zum siden ausgesprochen. Hofmann in
der beschreibung des salzwerkes zu Halle cap. XII
s. 47-50, von Rohr am a. o. § 16, 17 s. 1361 fgg.

§ 2797

LXIV haubtſtuͤck
mere feuerung, Kellner im ſalz- und bergwerks-
buche, Lehmanns ſiben erwiſene verbeſſerungen
des ſalzſidens, ordinirung der gradir-haͤuſer, heiz-
und ſid-maſchine, holz-ſparkunſt. Weiter iſt
die policei auf die ausfuhr des uͤberfluͤſſigen ſalzes
bedacht.

§ 2795
der ſalz-
werke an-
ſchlag.

Wenn die ſalz-werke in anſchlag gebracht wer-
den ſollen, richtet man ſich dabei ungefehr nach
dem ertrage von 6 bis 9 jaren.

§ 2796
wie ſie von
den privat-
perſonen be-
ſeſſen wer-
den?

Die ſalz-guͤter werden von den privat-perſonen
auf mancherlei weiſe beſeſſen und erlanget, Jung
am a. o. cap. III ſ. 152 fgg. In Schwaͤbiſch-
Halle ſind dreierlei gattungen derſelben: 1) die
erb- und eigen-ſiden, woruͤber dem beſizer ein voͤl-
liges eigentum zuſtehet, 2) die erb-eigener, oder
frei eigene erb-ſiden, 3) die erb-fluͤſende ſidens-
gerechtigkeit, Hofmanns diſp. de emphyteuſi,
cap. 4 § 9-11. Kein auswendiger buͤrger, der
nicht in der ſtadt Halle ringmauer ſeshaftig iſt,
wird inhalts der Haͤlliſchen haal-ordnung art. 13,
zu dem ſalz-ſiden zugelaſſen, noch ihm diſelbe heim
geſchiden; welches ebenfalls in der Frankenhaͤuſi-
ſchen ſalz-ordnung art. I, und verſchidenen andern
verordnet iſt. Zu Halle in Sachſen muß ein
ieder, der pfaͤnner werden will, bei der beſazung
an eides ſtatt angeloben, daß er kot und guͤter fuͤr
ſein eigenes gelt erkaufet habe, auch der pfaͤnner
gewinn ihm zukomme; demnaͤchſt werden die guͤ-
ter durch beeidete verſchlaͤger auf einen gewiſſen
preis geſchaͤzet; die ausrechnung nach zobern ge-
machet, herren gut, gereute und ſchwebſole geſe-
zet, und zum ſiden ausgeſprochen. Hofmann in
der beſchreibung des ſalzwerkes zu Halle cap. XII
ſ. 47-50, von Rohr am a. o. § 16, 17 ſ. 1361 fgg.

§ 2797
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[1122/1134] LXIV haubtſtuͤck mere feuerung, Kellner im ſalz- und bergwerks- buche, Lehmanns ſiben erwiſene verbeſſerungen des ſalzſidens, ordinirung der gradir-haͤuſer, heiz- und ſid-maſchine, holz-ſparkunſt. Weiter iſt die policei auf die ausfuhr des uͤberfluͤſſigen ſalzes bedacht. § 2795 Wenn die ſalz-werke in anſchlag gebracht wer- den ſollen, richtet man ſich dabei ungefehr nach dem ertrage von 6 bis 9 jaren. § 2796 Die ſalz-guͤter werden von den privat-perſonen auf mancherlei weiſe beſeſſen und erlanget, Jung am a. o. cap. III ſ. 152 fgg. In Schwaͤbiſch- Halle ſind dreierlei gattungen derſelben: 1) die erb- und eigen-ſiden, woruͤber dem beſizer ein voͤl- liges eigentum zuſtehet, 2) die erb-eigener, oder frei eigene erb-ſiden, 3) die erb-fluͤſende ſidens- gerechtigkeit, Hofmanns diſp. de emphyteuſi, cap. 4 § 9-11. Kein auswendiger buͤrger, der nicht in der ſtadt Halle ringmauer ſeshaftig iſt, wird inhalts der Haͤlliſchen haal-ordnung art. 13, zu dem ſalz-ſiden zugelaſſen, noch ihm diſelbe heim geſchiden; welches ebenfalls in der Frankenhaͤuſi- ſchen ſalz-ordnung art. I, und verſchidenen andern verordnet iſt. Zu Halle in Sachſen muß ein ieder, der pfaͤnner werden will, bei der beſazung an eides ſtatt angeloben, daß er kot und guͤter fuͤr ſein eigenes gelt erkaufet habe, auch der pfaͤnner gewinn ihm zukomme; demnaͤchſt werden die guͤ- ter durch beeidete verſchlaͤger auf einen gewiſſen preis geſchaͤzet; die ausrechnung nach zobern ge- machet, herren gut, gereute und ſchwebſole geſe- zet, und zum ſiden ausgeſprochen. Hofmann in der beſchreibung des ſalzwerkes zu Halle cap. XII ſ. 47-50, von Rohr am a. o. § 16, 17 ſ. 1361 fgg. § 2797

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1134>, abgerufen am 23.11.2024.