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Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886.

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Näh'res von dem Ritter sagen?"
Tief betroffen schaute Nella
In der Fürstin prüfend Auge,
Und mit ihren weißen Zähnchen
Heftig an der Lippe nagend,
Senkte rathlos sie die Blicke,
Unentschlossen und umwölket
Streiften sie das Fußgetäfel,
Während Wiederschein der Sonne
Ihr die Wangen und das Blondhaar
Rosenroth und goldig säumten.
Endlich sprach sie in dem Tone
Eines schwer gereizten Weibes:
"Gnäd'ge Frau, soll ich Euch künden,
Wie mich jener Mann gekränkt hat,
So versprecht mir bei den Heil'gen,
Daß es bleib' bei Euch verschlossen
Als ein lebenslang Geheimniß!
Viel zu stolz ist Petronella,
Durch die Keckheit dieses Räubers
In der Leute Mund zu kommen,
Viel zu stolz, um ihren Namen
Wenn auch nur durch die Erzählung
Mit dem seinen zu verbinden!"
Und darauf verkündet Nella
Von des schwarzen Ritters Antrag,
Wie er sie im Uebermuthe
Zu der Hausfrau sich erküret,
Wie er gar verlangt, sie solle
Selber ihm das Jawort bringen.
Aber mit dem Zwiegespräche
Näh'res von dem Ritter ſagen?“
Tief betroffen ſchaute Nella
In der Fürſtin prüfend Auge,
Und mit ihren weißen Zähnchen
Heftig an der Lippe nagend,
Senkte rathlos ſie die Blicke,
Unentſchloſſen und umwölket
Streiften ſie das Fußgetäfel,
Während Wiederſchein der Sonne
Ihr die Wangen und das Blondhaar
Roſenroth und goldig ſäumten.
Endlich ſprach ſie in dem Tone
Eines ſchwer gereizten Weibes:
„Gnäd'ge Frau, ſoll ich Euch künden,
Wie mich jener Mann gekränkt hat,
So verſprecht mir bei den Heil'gen,
Daß es bleib' bei Euch verſchloſſen
Als ein lebenslang Geheimniß!
Viel zu ſtolz iſt Petronella,
Durch die Keckheit dieſes Räubers
In der Leute Mund zu kommen,
Viel zu ſtolz, um ihren Namen
Wenn auch nur durch die Erzählung
Mit dem ſeinen zu verbinden!“
Und darauf verkündet Nella
Von des ſchwarzen Ritters Antrag,
Wie er ſie im Uebermuthe
Zu der Hausfrau ſich erküret,
Wie er gar verlangt, ſie ſolle
Selber ihm das Jawort bringen.
Aber mit dem Zwiegeſpräche
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[48/0062] Näh'res von dem Ritter ſagen?“ Tief betroffen ſchaute Nella In der Fürſtin prüfend Auge, Und mit ihren weißen Zähnchen Heftig an der Lippe nagend, Senkte rathlos ſie die Blicke, Unentſchloſſen und umwölket Streiften ſie das Fußgetäfel, Während Wiederſchein der Sonne Ihr die Wangen und das Blondhaar Roſenroth und goldig ſäumten. Endlich ſprach ſie in dem Tone Eines ſchwer gereizten Weibes: „Gnäd'ge Frau, ſoll ich Euch künden, Wie mich jener Mann gekränkt hat, So verſprecht mir bei den Heil'gen, Daß es bleib' bei Euch verſchloſſen Als ein lebenslang Geheimniß! Viel zu ſtolz iſt Petronella, Durch die Keckheit dieſes Räubers In der Leute Mund zu kommen, Viel zu ſtolz, um ihren Namen Wenn auch nur durch die Erzählung Mit dem ſeinen zu verbinden!“ Und darauf verkündet Nella Von des ſchwarzen Ritters Antrag, Wie er ſie im Uebermuthe Zu der Hausfrau ſich erküret, Wie er gar verlangt, ſie ſolle Selber ihm das Jawort bringen. Aber mit dem Zwiegeſpräche

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Zitationshilfe: Eschstruth, Nataly von: Katz' und Maus. Berlin, 1886, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eschstruth_katz_1886/62>, abgerufen am 25.11.2024.