Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820.herigen Anstrengungen noch an einer allgemeinen Ehe ich Neu-Orleans verlasse, halte ichs für Am 30sten Oktober ging ich an Bord des Schiffs herigen Anſtrengungen noch an einer allgemeinen Ehe ich Neu-Orleans verlaſſe, halte ichs fuͤr Am 30ſten Oktober ging ich an Bord des Schiffs <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="diaryEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0149" n="135"/> herigen Anſtrengungen noch an einer allgemeinen<lb/> Schwaͤche litt.</p><lb/> <p>Ehe ich Neu-Orleans verlaſſe, halte ichs fuͤr<lb/> Pflicht, den hieher reiſenden Fremden noch das<lb/> Haus des Herrn <hi rendition="#g">Ravel</hi>, der Ecke des Doms<lb/> gegenuͤber, zu empfehlen. Man findet bei ihm ei-<lb/> ne gute Kuͤche, und im Falle, daß man das Un-<lb/> gluͤck haͤtte, krank zu werden, die Pflege eines ge-<lb/> faͤlligen und ſehr menſchenfreundlichen Wirths.</p><lb/> <p>Am 30ſten Oktober ging ich an Bord des Schiffs<lb/><hi rendition="#aq">la jeune Corinne,</hi> gefuͤhrt vom Capitain <hi rendition="#aq">Bessier,</hi><lb/> nach <hi rendition="#aq">Bordeaux</hi> ab. Erſt am 1ſten November ſe-<lb/> gelten wir am Fort <hi rendition="#g">Plakemine</hi> vorbei, und<lb/> erreichten nun die offene See. Auf dieſem Fort<lb/> wehete noch die Flagge der vereinigten Staaten.<lb/> Mit wehmuͤthiger Stimmung verließ ich ein Land,<lb/> das meinen Wuͤnſchen und Hoffnungen ſo ſehr ent-<lb/> ſprach und in welches ich bald wieder auf immer<lb/> zuruͤck zu kehren gedenke. Nach einer ziemlich<lb/> langweiligen Reiſe, waͤhrend welcher wir faſt unauf-<lb/> hoͤrlich Regenwetter hatten, gingen wir am 28ſten<lb/> December auf der Rhede von <hi rendition="#g">Rochelle</hi> vor An-<lb/> ker und ſegelten mit einem friſchen Oſtwinde am<lb/> 1ſten Januar 1820 in die <hi rendition="#g">Garonne</hi> ein.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [135/0149]
herigen Anſtrengungen noch an einer allgemeinen
Schwaͤche litt.
Ehe ich Neu-Orleans verlaſſe, halte ichs fuͤr
Pflicht, den hieher reiſenden Fremden noch das
Haus des Herrn Ravel, der Ecke des Doms
gegenuͤber, zu empfehlen. Man findet bei ihm ei-
ne gute Kuͤche, und im Falle, daß man das Un-
gluͤck haͤtte, krank zu werden, die Pflege eines ge-
faͤlligen und ſehr menſchenfreundlichen Wirths.
Am 30ſten Oktober ging ich an Bord des Schiffs
la jeune Corinne, gefuͤhrt vom Capitain Bessier,
nach Bordeaux ab. Erſt am 1ſten November ſe-
gelten wir am Fort Plakemine vorbei, und
erreichten nun die offene See. Auf dieſem Fort
wehete noch die Flagge der vereinigten Staaten.
Mit wehmuͤthiger Stimmung verließ ich ein Land,
das meinen Wuͤnſchen und Hoffnungen ſo ſehr ent-
ſprach und in welches ich bald wieder auf immer
zuruͤck zu kehren gedenke. Nach einer ziemlich
langweiligen Reiſe, waͤhrend welcher wir faſt unauf-
hoͤrlich Regenwetter hatten, gingen wir am 28ſten
December auf der Rhede von Rochelle vor An-
ker und ſegelten mit einem friſchen Oſtwinde am
1ſten Januar 1820 in die Garonne ein.
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