pen_386.001 Ritters und des Fräuleins entstanden, kein pen_386.002 Wort; er läßt sie uns aus den hingestreuten pen_386.003 Umständen errathen. Beider Wohnsitze pen_386.004 lagen einander nahe; der Umgang pen_386.005 zwischen beiden Geschlechtern war von pen_386.006 jeher in unsern Gegenden weniger eingeschränkt; pen_386.007 die Bekanntschaft war auf so pen_386.008 mancherlei Weise möglich; und Liebe pen_386.009 bei ihrer Jugend, ihren Vorzügen, war so pen_386.010 natürlich. Weniger begreiflich war dagegen pen_386.011 die Widersetzlichkeit, die feindselige pen_386.012 Gesinnung des Vaters; denn da dieser pen_386.013 Vater sonst so wohlmeinend, so zärtlich pen_386.014 ist: warum sollte er die Glückseligkeit pen_386.015 seines Kindes hindern? warum eine gerechte, pen_386.016 lobenswürdige Leidenschaft gegen pen_386.017 einen würdigen jungen Mann so durchaus pen_386.018 verwerfen? Dieser Umstand fällt auf; pen_386.019 der Dichter muß uns wenigstens einen pen_386.020 Wink, einen Fingerzeig geben, der uns pen_386.021 zurecht weise.
pen_386.001 Ritters und des Fräuleins entstanden, kein pen_386.002 Wort; er läßt sie uns aus den hingestreuten pen_386.003 Umständen errathen. Beider Wohnsitze pen_386.004 lagen einander nahe; der Umgang pen_386.005 zwischen beiden Geschlechtern war von pen_386.006 jeher in unsern Gegenden weniger eingeschränkt; pen_386.007 die Bekanntschaft war auf so pen_386.008 mancherlei Weise möglich; und Liebe pen_386.009 bei ihrer Jugend, ihren Vorzügen, war so pen_386.010 natürlich. Weniger begreiflich war dagegen pen_386.011 die Widersetzlichkeit, die feindselige pen_386.012 Gesinnung des Vaters; denn da dieser pen_386.013 Vater sonst so wohlmeinend, so zärtlich pen_386.014 ist: warum sollte er die Glückseligkeit pen_386.015 seines Kindes hindern? warum eine gerechte, pen_386.016 lobenswürdige Leidenschaft gegen pen_386.017 einen würdigen jungen Mann so durchaus pen_386.018 verwerfen? Dieser Umstand fällt auf; pen_386.019 der Dichter muß uns wenigstens einen pen_386.020 Wink, einen Fingerzeig geben, der uns pen_386.021 zurecht weise.
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Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/429>, abgerufen am 22.11.2024.
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