pen_260.001 nur scheint noch immer der Geschmack pen_260.002 besser empfunden, als der Scharfsinn entwickelt pen_260.003 zu haben. Denn nicht nur Beschreibungen pen_260.004 aus der körperlichen; auch pen_260.005 Gemälde aus der beseelten Natur, und pen_260.006 nicht nur stillstehende, auch bewegliche pen_260.007 Gemälde interessiren weniger, als handelnde, pen_260.008 lyrische, ja selbst als didaktische pen_260.009 Werke: vorausgesetzt nehmlich, daß alles pen_260.010 Übrige gleich ist. Wir sehen hieraus, daß pen_260.011 wir die Sache aus der Natur des beschreibenden pen_260.012 Gedichts überhaupt, aus dem allgemeinen pen_260.013 unterscheidenden Charakter desselben, pen_260.014 werden ausmachen müssen.
pen_260.015
Worin also besteht dieser Charakter? - pen_260.016 Schon im zweiten Hauptstück haben wir pen_260.017 ihn so angegeben: daß uns der beschreibende pen_260.018 Dichter nur zeigt, was Alles an pen_260.019 einer Sache zu bemerken ist, was sich pen_260.020 Alles nach einander begiebt. Wenn in
pen_260.001 nur scheint noch immer der Geschmack pen_260.002 besser empfunden, als der Scharfsinn entwickelt pen_260.003 zu haben. Denn nicht nur Beschreibungen pen_260.004 aus der körperlichen; auch pen_260.005 Gemälde aus der beseelten Natur, und pen_260.006 nicht nur stillstehende, auch bewegliche pen_260.007 Gemälde interessiren weniger, als handelnde, pen_260.008 lyrische, ja selbst als didaktische pen_260.009 Werke: vorausgesetzt nehmlich, daß alles pen_260.010 Übrige gleich ist. Wir sehen hieraus, daß pen_260.011 wir die Sache aus der Natur des beschreibenden pen_260.012 Gedichts überhaupt, aus dem allgemeinen pen_260.013 unterscheidenden Charakter desselben, pen_260.014 werden ausmachen müssen.
pen_260.015
Worin also besteht dieser Charakter? – pen_260.016 Schon im zweiten Hauptstück haben wir pen_260.017 ihn so angegeben: daß uns der beschreibende pen_260.018 Dichter nur zeigt, was Alles an pen_260.019 einer Sache zu bemerken ist, was sich pen_260.020 Alles nach einander begiebt. Wenn in
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0303"n="260"/><lbn="pen_260.001"/>
nur scheint noch immer der Geschmack <lbn="pen_260.002"/>
besser empfunden, als der Scharfsinn entwickelt <lbn="pen_260.003"/>
zu haben. Denn nicht nur Beschreibungen <lbn="pen_260.004"/>
aus der körperlichen; auch <lbn="pen_260.005"/>
Gemälde aus der beseelten Natur, und <lbn="pen_260.006"/>
nicht nur stillstehende, auch bewegliche <lbn="pen_260.007"/>
Gemälde interessiren weniger, als handelnde, <lbn="pen_260.008"/>
lyrische, ja selbst als didaktische <lbn="pen_260.009"/>
Werke: vorausgesetzt nehmlich, daß alles <lbn="pen_260.010"/>
Übrige gleich ist. Wir sehen hieraus, daß <lbn="pen_260.011"/>
wir die Sache aus der Natur des beschreibenden <lbn="pen_260.012"/>
Gedichts überhaupt, aus dem allgemeinen <lbn="pen_260.013"/>
unterscheidenden Charakter desselben, <lbn="pen_260.014"/>
werden ausmachen müssen.</p><lbn="pen_260.015"/><p> Worin also besteht dieser Charakter? –<lbn="pen_260.016"/>
Schon im zweiten Hauptstück haben wir <lbn="pen_260.017"/>
ihn so angegeben: daß uns der beschreibende <lbn="pen_260.018"/>
Dichter nur zeigt, was Alles an <lbn="pen_260.019"/>
einer Sache zu bemerken ist, was sich <lbn="pen_260.020"/>
Alles nach einander begiebt. Wenn in
</p></div></body></text></TEI>
[260/0303]
pen_260.001
nur scheint noch immer der Geschmack pen_260.002
besser empfunden, als der Scharfsinn entwickelt pen_260.003
zu haben. Denn nicht nur Beschreibungen pen_260.004
aus der körperlichen; auch pen_260.005
Gemälde aus der beseelten Natur, und pen_260.006
nicht nur stillstehende, auch bewegliche pen_260.007
Gemälde interessiren weniger, als handelnde, pen_260.008
lyrische, ja selbst als didaktische pen_260.009
Werke: vorausgesetzt nehmlich, daß alles pen_260.010
Übrige gleich ist. Wir sehen hieraus, daß pen_260.011
wir die Sache aus der Natur des beschreibenden pen_260.012
Gedichts überhaupt, aus dem allgemeinen pen_260.013
unterscheidenden Charakter desselben, pen_260.014
werden ausmachen müssen.
pen_260.015
Worin also besteht dieser Charakter? – pen_260.016
Schon im zweiten Hauptstück haben wir pen_260.017
ihn so angegeben: daß uns der beschreibende pen_260.018
Dichter nur zeigt, was Alles an pen_260.019
einer Sache zu bemerken ist, was sich pen_260.020
Alles nach einander begiebt. Wenn in
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/303>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.