Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite
pen_218.001

"Zwar sparsam, die Natur; man wird zum pen_218.002
Geisterseher
pen_218.003
"Geboren, wie zum Held, wie zum Anakreon, pen_218.004
"Wie Zeuxis zum Palet und Philipps Sohn pen_218.005
zum Thron.
pen_218.006
"Und in der That, was hebt die Seele höher, pen_218.007
"Was nährt die Tugend mehr? erweitert und pen_218.008
verfeint
pen_218.009
"Des Herzens Triebe so, als glänzende Gedanken pen_218.010
"Von unsers Daseyns Zweck? Der Weltbau pen_218.011
ohne Schranken.
pen_218.012
"Unendlich Raum und Zeit; die Sonne die pen_218.013
uns scheint,
pen_218.014
"Ein Funke nur von einer höhern Sonne; pen_218.015
"Unsterblich unser Geist, Unsterblichen befreundt, pen_218.016
pen_218.017
"Und, ahmt er Göttern nach, bestimmt zu pen_218.018
Götterwonne!" -
pen_218.019
Bei allen Grazien! (ruft Phanias) Madam pen_218.020
Wird mit der Zeit wohl auch die Sphären singen pen_218.021
hören?
pen_218.022
Vor wenig Stunden gab Theophrons Wörterkram pen_218.023
pen_218.024
Den Stoff zum Spott. - "Der Mann; nicht pen_218.025
seine Lehren!

pen_218.001

„Zwar sparsam, die Natur; man wird zum pen_218.002
Geisterseher
pen_218.003
„Geboren, wie zum Held, wie zum Anakreon, pen_218.004
„Wie Zeuxis zum Palet und Philipps Sohn pen_218.005
zum Thron.
pen_218.006
„Und in der That, was hebt die Seele höher, pen_218.007
„Was nährt die Tugend mehr? erweitert und pen_218.008
verfeint
pen_218.009
„Des Herzens Triebe so, als glänzende Gedanken pen_218.010
„Von unsers Daseyns Zweck? Der Weltbau pen_218.011
ohne Schranken.
pen_218.012
„Unendlich Raum und Zeit; die Sonne die pen_218.013
uns scheint,
pen_218.014
„Ein Funke nur von einer höhern Sonne; pen_218.015
„Unsterblich unser Geist, Unsterblichen befreundt, pen_218.016
pen_218.017
„Und, ahmt er Göttern nach, bestimmt zu pen_218.018
Götterwonne!“ –
pen_218.019
 Bei allen Grazien! (ruft Phanias) Madam pen_218.020
Wird mit der Zeit wohl auch die Sphären singen pen_218.021
hören?
pen_218.022
Vor wenig Stunden gab Theophrons Wörterkram pen_218.023
pen_218.024
Den Stoff zum Spott. – „Der Mann; nicht pen_218.025
seine Lehren!

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0259" n="218"/>
        <lb n="pen_218.001"/>
        <p> <hi rendition="#aq">
            <lg>
              <l>&#x201E;Zwar sparsam, die Natur; man wird zum <lb n="pen_218.002"/>
Geisterseher</l>
              <lb n="pen_218.003"/>
              <l>&#x201E;Geboren, wie zum Held, wie zum Anakreon,</l>
              <lb n="pen_218.004"/>
              <l>&#x201E;Wie Zeuxis zum Palet und Philipps Sohn <lb n="pen_218.005"/>
zum Thron.</l>
              <lb n="pen_218.006"/>
              <l>&#x201E;Und in der That, was hebt die Seele höher,</l>
              <lb n="pen_218.007"/>
              <l>&#x201E;Was nährt die Tugend mehr? erweitert und <lb n="pen_218.008"/>
verfeint</l>
              <lb n="pen_218.009"/>
              <l>&#x201E;Des Herzens Triebe so, als glänzende Gedanken</l>
              <lb n="pen_218.010"/>
              <l>&#x201E;Von unsers Daseyns Zweck? Der Weltbau <lb n="pen_218.011"/>
ohne Schranken.</l>
              <lb n="pen_218.012"/>
              <l>&#x201E;Unendlich Raum und Zeit; die Sonne die <lb n="pen_218.013"/>
uns scheint,</l>
              <lb n="pen_218.014"/>
              <l>&#x201E;Ein Funke nur von einer höhern Sonne;</l>
              <lb n="pen_218.015"/>
              <l>&#x201E;Unsterblich unser Geist, Unsterblichen befreundt,</l>
              <lb n="pen_218.016"/>
              <lb n="pen_218.017"/>
              <l>&#x201E;Und, ahmt er Göttern nach, bestimmt zu <lb n="pen_218.018"/>
Götterwonne!&#x201C; &#x2013;</l>
              <lb n="pen_218.019"/>
              <l> Bei allen Grazien! (ruft Phanias) Madam</l>
              <lb n="pen_218.020"/>
              <l>Wird mit der Zeit wohl auch die Sphären singen <lb n="pen_218.021"/>
hören?</l>
              <lb n="pen_218.022"/>
              <l>Vor wenig Stunden gab Theophrons Wörterkram</l>
              <lb n="pen_218.023"/>
              <lb n="pen_218.024"/>
              <l>Den Stoff zum Spott. &#x2013; &#x201E;Der Mann; nicht <lb n="pen_218.025"/>
seine Lehren!</l>
            </lg>
          </hi> </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[218/0259] pen_218.001 „Zwar sparsam, die Natur; man wird zum pen_218.002 Geisterseher pen_218.003 „Geboren, wie zum Held, wie zum Anakreon, pen_218.004 „Wie Zeuxis zum Palet und Philipps Sohn pen_218.005 zum Thron. pen_218.006 „Und in der That, was hebt die Seele höher, pen_218.007 „Was nährt die Tugend mehr? erweitert und pen_218.008 verfeint pen_218.009 „Des Herzens Triebe so, als glänzende Gedanken pen_218.010 „Von unsers Daseyns Zweck? Der Weltbau pen_218.011 ohne Schranken. pen_218.012 „Unendlich Raum und Zeit; die Sonne die pen_218.013 uns scheint, pen_218.014 „Ein Funke nur von einer höhern Sonne; pen_218.015 „Unsterblich unser Geist, Unsterblichen befreundt, pen_218.016 pen_218.017 „Und, ahmt er Göttern nach, bestimmt zu pen_218.018 Götterwonne!“ – pen_218.019  Bei allen Grazien! (ruft Phanias) Madam pen_218.020 Wird mit der Zeit wohl auch die Sphären singen pen_218.021 hören? pen_218.022 Vor wenig Stunden gab Theophrons Wörterkram pen_218.023 pen_218.024 Den Stoff zum Spott. – „Der Mann; nicht pen_218.025 seine Lehren!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/259
Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/259>, abgerufen am 24.11.2024.