Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite
pen_096.001

Wird uns denn aber diese besondere pen_096.002
Welt des Idyllendichters durch den Namen pen_096.003
Hirtengedicht schon bestimmt genug pen_096.004
angegeben? Sind wirklich seine Personen pen_096.005
nur Hirten? seine Scenen nur Fluren und pen_096.006
Wiesen? - Wir finden auch Jäger, die pen_096.007
Wälder und Gebirge bewohnen; auch Fischer, pen_096.008
die ihren Aufenthalt an Strömen pen_096.009
oder dem Gestade des Meers haben. Man pen_096.010
sehe hier gleich eine vortreffliche Fischeridylle pen_096.011
von unserm Kleist:

pen_096.012

Irin.

pen_096.013

An einem schönen Abend fuhr pen_096.014
Irin mit seinem Sohn, im Kahn pen_096.015
Aufs Meer, um Reusen in das Schilf pen_096.016
Zu legen, das ringsum den Strand pen_096.017
Von nahen Eilanden umgab. pen_096.018
Die Sonne tauchte sich bereits pen_096.019
Ins Meer, und Fluth und Himmel schien pen_096.020
Im Feu'r zu glühen. pen_096.021
O wie schön pen_096.022
Ist itzt die Gegend! sagt' entzückt

pen_096.001

  Wird uns denn aber diese besondere pen_096.002
Welt des Idyllendichters durch den Namen pen_096.003
Hirtengedicht schon bestimmt genug pen_096.004
angegeben? Sind wirklich seine Personen pen_096.005
nur Hirten? seine Scenen nur Fluren und pen_096.006
Wiesen? – Wir finden auch Jäger, die pen_096.007
Wälder und Gebirge bewohnen; auch Fischer, pen_096.008
die ihren Aufenthalt an Strömen pen_096.009
oder dem Gestade des Meers haben. Man pen_096.010
sehe hier gleich eine vortreffliche Fischeridylle pen_096.011
von unserm Kleist:

pen_096.012

Irin.

pen_096.013

An einem schönen Abend fuhr pen_096.014
Irin mit seinem Sohn, im Kahn pen_096.015
Aufs Meer, um Reusen in das Schilf pen_096.016
Zu legen, das ringsum den Strand pen_096.017
Von nahen Eilanden umgab. pen_096.018
Die Sonne tauchte sich bereits pen_096.019
Ins Meer, und Fluth und Himmel schien pen_096.020
Im Feu'r zu glühen. pen_096.021
    O wie schön pen_096.022
Ist itzt die Gegend! sagt' entzückt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0137" n="96"/>
        <lb n="pen_096.001"/>
        <p>  Wird uns denn aber diese besondere <lb n="pen_096.002"/>
Welt des Idyllendichters durch den Namen <lb n="pen_096.003"/>
Hirtengedicht schon bestimmt genug <lb n="pen_096.004"/>
angegeben? Sind wirklich seine Personen <lb n="pen_096.005"/>
nur Hirten? seine Scenen nur Fluren und <lb n="pen_096.006"/>
Wiesen? &#x2013; Wir finden auch Jäger, die <lb n="pen_096.007"/>
Wälder und Gebirge bewohnen; auch Fischer, <lb n="pen_096.008"/>
die ihren Aufenthalt an Strömen <lb n="pen_096.009"/>
oder dem Gestade des Meers haben. Man <lb n="pen_096.010"/>
sehe hier gleich eine vortreffliche Fischeridylle <lb n="pen_096.011"/>
von unserm <hi rendition="#i">Kleist:</hi></p>
        <lb n="pen_096.012"/>
        <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#i">Irin.</hi> </hi> </hi> </p>
        <lb n="pen_096.013"/>
        <p> <hi rendition="#aq">
            <lg>
              <l>An einem schönen Abend fuhr</l>
              <lb n="pen_096.014"/>
              <l>Irin mit seinem Sohn, im Kahn</l>
              <lb n="pen_096.015"/>
              <l>Aufs Meer, um Reusen in das Schilf</l>
              <lb n="pen_096.016"/>
              <l>Zu legen, das ringsum den Strand</l>
              <lb n="pen_096.017"/>
              <l>Von nahen Eilanden umgab.</l>
              <lb n="pen_096.018"/>
              <l>Die Sonne tauchte sich bereits</l>
              <lb n="pen_096.019"/>
              <l>Ins Meer, und Fluth und Himmel schien</l>
              <lb n="pen_096.020"/>
              <l>Im Feu'r zu glühen.</l>
              <lb n="pen_096.021"/>
              <l>    O wie schön</l>
              <lb n="pen_096.022"/>
              <l>Ist itzt die Gegend! sagt' entzückt</l>
            </lg>
          </hi> </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[96/0137] pen_096.001   Wird uns denn aber diese besondere pen_096.002 Welt des Idyllendichters durch den Namen pen_096.003 Hirtengedicht schon bestimmt genug pen_096.004 angegeben? Sind wirklich seine Personen pen_096.005 nur Hirten? seine Scenen nur Fluren und pen_096.006 Wiesen? – Wir finden auch Jäger, die pen_096.007 Wälder und Gebirge bewohnen; auch Fischer, pen_096.008 die ihren Aufenthalt an Strömen pen_096.009 oder dem Gestade des Meers haben. Man pen_096.010 sehe hier gleich eine vortreffliche Fischeridylle pen_096.011 von unserm Kleist: pen_096.012 Irin. pen_096.013 An einem schönen Abend fuhr pen_096.014 Irin mit seinem Sohn, im Kahn pen_096.015 Aufs Meer, um Reusen in das Schilf pen_096.016 Zu legen, das ringsum den Strand pen_096.017 Von nahen Eilanden umgab. pen_096.018 Die Sonne tauchte sich bereits pen_096.019 Ins Meer, und Fluth und Himmel schien pen_096.020 Im Feu'r zu glühen. pen_096.021     O wie schön pen_096.022 Ist itzt die Gegend! sagt' entzückt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/137
Zitationshilfe: Engel, Johann Jakob: Engel's Theorie der Dichtungsarten. In: J. J. Engels Schriften. Elfter Band: Poetik. Berlin, 1806, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/engel_poetik_1806/137>, abgerufen am 27.11.2024.