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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Sechserley Garten-arbeit.
Also/ wenn man gar kleine Samen/ als Rapünzel/ Tabac/ und dergleichen ge-
säet/ da eben ein sehr trucken wetter verhanden/ so muß die Begiessung ohn alle heff-
tigkeit geschehen/ sonst kriechen solche Sämlein aus dem erdreich herfür und ersticken.
4. Durch die Wässerung können nicht allein die farben an blumen und früchten/ son-
dern auch die kräffte und wirckungen der gewächse selbst verendert werden/ dessen ein
kurtzer bericht im VII. cap. des II. und im X. cap. des IV. Buchs zu finden.

V. Vom Wieden.

Wieden oder Jäten heisset das unkraut ausrauffen und wegwerffen/ damit
die Gewächse desto freyer stehen/ und ihnen die nahrung nicht entzogen werden möge:
davon nehmet nachgesetzte lehren in acht.

1. Man muß im wieden das unkraut nicht nur oben abreissen/ sondern der
wurzel nachgehen/ und es also mit derselben so viel müglich heraus ziehen/ sonst stär-
cken sich die wurzeln durch das abreissen der blätter nur mehr/ und schlagen dicker wie-
der herfür.
2. Die Bette müssen/ wie schon droben erwehnet/ nicht breiter seyn/ als daß
die Wieder mit der hand die mittel-linie derselben bequem abreichen können/ sonst
zertreten sie ohn zweiffel die vordersten kreuter/ oder das mittelste bleibet ungewiedet.
3. Die Gewächse müssen nicht gar zu jung oder zart/ sondern allbereit etwas
erstarcket seyn/ wenn sie durch jäten sollen gereiniget werden/ sonst ist leicht etwas
guts mit ausgerissen oder beweget/ und gehet ohn schaden nicht ab.
4. Was annoch unkendlich ist/ sol man nicht wieden/ sondern so lang stehen
lassen/ bis es kendlich wird/ damit das gute an stat des bösen nicht aus gerissen werde.
5. Wann sehr grosse hitze verhanden/ so lasset das wieden anstehen/ sintemal
zarte gewächse vom unkraut alsdan noch einigen schatten und kühle empfinden: mit
den erwachsenen aber hat es eine andre beschaffenheit/ welche so leicht nicht ausgebrand
werden.
6. Weil aber das unkraut sich nicht allein im lande/ sondern auch in den stei-
gen und breiten gängen herfür thut/ so ist von nöthen/ daß sie auch davon zu zeiten
gesäubert werden. Solches geschiehet bey trucknen Sommerwetter durch eine
scharffe eiserne Schippe oder Schabe/ mit welcher das kraut der erden gleich abge-
stossen/ nachmahls mit der Steigeharcke auff einen ort in den Gängen zusammen ge-
zogen/ und also gelassen wird/ bis es gantz vertrocknet/ der staub indessen abfalle/
und in den Steigen bleibe. Hernach wirfft man das vertrocknete unkraut in einen
karren/ und führet es etwa in einen winckel des gartens/ so verfaulets/ und dienet
zur tünchung des erdreichs. Was aber kurtz zuvor gemeldet ward/ findet hier auch
stat/ daß man nemlich das unkraut vielmehr mit samt der wurzel ausgraben oder
ausreissen sol/ so darff man das abstossen mit der Schippe so offt nicht wiederholen.
VI. Vom Beschneiden.

Es sind fürnemlich acht ursachen/ warumb man die Gewächse/ sonderlich die
kreuter/ zu beschneiden pfleget. 1. Damit sie dichter wachsen: wie wir solches sehen
an Raute/ Salbey/ Lavendel/ Hyssop/ Thymian/ Lauch/ imgleichen an Rosen/
Rheinweiden/ Hagedorn. 2. Damit sie ihre krafft in der enge/ und auch länger

bey

Sechſerley Garten-arbeit.
Alſo/ wenn man gar kleine Samen/ als Rapuͤnzel/ Tabac/ und dergleichen ge-
ſaͤet/ da eben ein ſehr trucken wetter verhanden/ ſo muß die Begieſſung ohn alle heff-
tigkeit geſchehen/ ſonſt kriechen ſolche Saͤmlein aus dem erdreich herfuͤr und erſticken.
4. Durch die Waͤſſerung koͤnnen nicht allein die farben an blumen und fruͤchten/ ſon-
dern auch die kraͤffte und wirckungen der gewaͤchſe ſelbſt verendert werden/ deſſen ein
kurtzer bericht im VII. cap. des II. und im X. cap. des IV. Buchs zu finden.

V. Vom Wieden.

Wieden oder Jaͤten heiſſet das unkraut ausrauffen und wegwerffen/ damit
die Gewaͤchſe deſto freyer ſtehen/ und ihnen die nahrung nicht entzogen werden moͤge:
davon nehmet nachgeſetzte lehren in acht.

1. Man muß im wieden das unkraut nicht nur oben abreiſſen/ ſondern der
wurzel nachgehen/ und es alſo mit derſelben ſo viel muͤglich heraus ziehen/ ſonſt ſtaͤr-
cken ſich die wurzeln durch das abreiſſen der blaͤtter nur mehr/ und ſchlagen dicker wie-
der herfuͤr.
2. Die Bette muͤſſen/ wie ſchon droben erwehnet/ nicht breiter ſeyn/ als daß
die Wieder mit der hand die mittel-linie derſelben bequem abreichen koͤnnen/ ſonſt
zertreten ſie ohn zweiffel die vorderſten kreuter/ oder das mittelſte bleibet ungewiedet.
3. Die Gewaͤchſe muͤſſen nicht gar zu jung oder zart/ ſondern allbereit etwas
erſtarcket ſeyn/ wenn ſie durch jaͤten ſollen gereiniget werden/ ſonſt iſt leicht etwas
guts mit ausgeriſſen oder beweget/ und gehet ohn ſchaden nicht ab.
4. Was annoch unkendlich iſt/ ſol man nicht wieden/ ſondern ſo lang ſtehen
laſſen/ bis es kendlich wird/ damit das gute an ſtat des boͤſen nicht aus geriſſen werde.
5. Wann ſehr groſſe hitze verhanden/ ſo laſſet das wieden anſtehen/ ſintemal
zarte gewaͤchſe vom unkraut alsdan noch einigen ſchatten und kuͤhle empfinden: mit
den erwachſenen aber hat es eine andre beſchaffenheit/ welche ſo leicht nicht ausgebrand
werden.
6. Weil aber das unkraut ſich nicht allein im lande/ ſondern auch in den ſtei-
gen und breiten gaͤngen herfuͤr thut/ ſo iſt von noͤthen/ daß ſie auch davon zu zeiten
geſaͤubert werden. Solches geſchiehet bey trucknen Sommerwetter durch eine
ſcharffe eiſerne Schippe oder Schabe/ mit welcher das kraut der erden gleich abge-
ſtoſſen/ nachmahls mit der Steigeharcke auff einen ort in den Gaͤngen zuſammen ge-
zogen/ und alſo gelaſſen wird/ bis es gantz vertrocknet/ der ſtaub indeſſen abfalle/
und in den Steigen bleibe. Hernach wirfft man das vertrocknete unkraut in einen
karren/ und fuͤhret es etwa in einen winckel des gartens/ ſo verfaulets/ und dienet
zur tuͤnchung des erdreichs. Was aber kurtz zuvor gemeldet ward/ findet hier auch
ſtat/ daß man nemlich das unkraut vielmehr mit ſamt der wurzel ausgraben oder
ausreiſſen ſol/ ſo darff man das abſtoſſen mit der Schippe ſo offt nicht wiederholen.
VI. Vom Beſchneiden.

Es ſind fuͤrnemlich acht urſachen/ warumb man die Gewaͤchſe/ ſonderlich die
kreuter/ zu beſchneiden pfleget. 1. Damit ſie dichter wachſen: wie wir ſolches ſehen
an Raute/ Salbey/ Lavendel/ Hyſſop/ Thymian/ Lauch/ imgleichen an Roſen/
Rheinweiden/ Hagedorn. 2. Damit ſie ihre krafft in der enge/ und auch laͤnger

bey
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[31/0063] Sechſerley Garten-arbeit. Alſo/ wenn man gar kleine Samen/ als Rapuͤnzel/ Tabac/ und dergleichen ge- ſaͤet/ da eben ein ſehr trucken wetter verhanden/ ſo muß die Begieſſung ohn alle heff- tigkeit geſchehen/ ſonſt kriechen ſolche Saͤmlein aus dem erdreich herfuͤr und erſticken. 4. Durch die Waͤſſerung koͤnnen nicht allein die farben an blumen und fruͤchten/ ſon- dern auch die kraͤffte und wirckungen der gewaͤchſe ſelbſt verendert werden/ deſſen ein kurtzer bericht im VII. cap. des II. und im X. cap. des IV. Buchs zu finden. V. Vom Wieden. Wieden oder Jaͤten heiſſet das unkraut ausrauffen und wegwerffen/ damit die Gewaͤchſe deſto freyer ſtehen/ und ihnen die nahrung nicht entzogen werden moͤge: davon nehmet nachgeſetzte lehren in acht. 1. Man muß im wieden das unkraut nicht nur oben abreiſſen/ ſondern der wurzel nachgehen/ und es alſo mit derſelben ſo viel muͤglich heraus ziehen/ ſonſt ſtaͤr- cken ſich die wurzeln durch das abreiſſen der blaͤtter nur mehr/ und ſchlagen dicker wie- der herfuͤr. 2. Die Bette muͤſſen/ wie ſchon droben erwehnet/ nicht breiter ſeyn/ als daß die Wieder mit der hand die mittel-linie derſelben bequem abreichen koͤnnen/ ſonſt zertreten ſie ohn zweiffel die vorderſten kreuter/ oder das mittelſte bleibet ungewiedet. 3. Die Gewaͤchſe muͤſſen nicht gar zu jung oder zart/ ſondern allbereit etwas erſtarcket ſeyn/ wenn ſie durch jaͤten ſollen gereiniget werden/ ſonſt iſt leicht etwas guts mit ausgeriſſen oder beweget/ und gehet ohn ſchaden nicht ab. 4. Was annoch unkendlich iſt/ ſol man nicht wieden/ ſondern ſo lang ſtehen laſſen/ bis es kendlich wird/ damit das gute an ſtat des boͤſen nicht aus geriſſen werde. 5. Wann ſehr groſſe hitze verhanden/ ſo laſſet das wieden anſtehen/ ſintemal zarte gewaͤchſe vom unkraut alsdan noch einigen ſchatten und kuͤhle empfinden: mit den erwachſenen aber hat es eine andre beſchaffenheit/ welche ſo leicht nicht ausgebrand werden. 6. Weil aber das unkraut ſich nicht allein im lande/ ſondern auch in den ſtei- gen und breiten gaͤngen herfuͤr thut/ ſo iſt von noͤthen/ daß ſie auch davon zu zeiten geſaͤubert werden. Solches geſchiehet bey trucknen Sommerwetter durch eine ſcharffe eiſerne Schippe oder Schabe/ mit welcher das kraut der erden gleich abge- ſtoſſen/ nachmahls mit der Steigeharcke auff einen ort in den Gaͤngen zuſammen ge- zogen/ und alſo gelaſſen wird/ bis es gantz vertrocknet/ der ſtaub indeſſen abfalle/ und in den Steigen bleibe. Hernach wirfft man das vertrocknete unkraut in einen karren/ und fuͤhret es etwa in einen winckel des gartens/ ſo verfaulets/ und dienet zur tuͤnchung des erdreichs. Was aber kurtz zuvor gemeldet ward/ findet hier auch ſtat/ daß man nemlich das unkraut vielmehr mit ſamt der wurzel ausgraben oder ausreiſſen ſol/ ſo darff man das abſtoſſen mit der Schippe ſo offt nicht wiederholen. VI. Vom Beſchneiden. Es ſind fuͤrnemlich acht urſachen/ warumb man die Gewaͤchſe/ ſonderlich die kreuter/ zu beſchneiden pfleget. 1. Damit ſie dichter wachſen: wie wir ſolches ſehen an Raute/ Salbey/ Lavendel/ Hyſſop/ Thymian/ Lauch/ imgleichen an Roſen/ Rheinweiden/ Hagedorn. 2. Damit ſie ihre krafft in der enge/ und auch laͤnger bey

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/63>, abgerufen am 29.03.2024.