stunden, sagte: Was hilffts? der Abschied muß schon seyn, meine Herren Söhne machet fort und sitzet auf; welches sie auch nach tieff-ge- machten Reverenz an die Garpische Gesellschaft bald thaten: Darauff umbhalßte Kronau E- ckarthen noch einmahl, der, nachdem er sich der Hohen Compagnie gehorsamst entpfohlen und einen unterthänigen Entpfehl an die hoch-ge- schätzten Hinterlassenen gnädig mit zu nehmen gebeten hatte, sich auch auffsatzte, und fuhren mit zurück-ruffenden Adieu ihren Weg. Die Frau Kronauin rieff Eckarthen nach; Lebe zu tausenden mahlen wohl mein Erretter, mein E- ckarth, mein Erlöser, der Himmel ergötze dich biß ins Höchste Alter mit Millionen Vergnü- gen. So bald Eckarth fort war, machten sich Kronau mit seiner Gemahlin nebenst der Con- tesse von Salanin wieder zurück in das Carls- Bad, und nachdem sie die Cur geendiget hatten, fuhren sie wieder nach Garpa. Eckarth fuhr mit denen Seinigen den Tag biß Wiesenthal, woselbst sie übernachteten, den andern Tag darauff gelangten sie umb 8. Uhr in St. Anne- berg an, und dieweil unterschieden Merckwür- diges daselbst zu sehen war, verweilten sie sich mit Umbhergehen biß zur Mittags-Mahlzeit, sie giengen in die Pfarr-Kirche, besahen die in Stein ausgehauene Historien, Altes und Neu-
en
ſtunden, ſagte: Was hilffts? der Abſchied muß ſchon ſeyn, meine Herren Soͤhne machet fort und ſitzet auf; welches ſie auch nach tieff-ge- machten Reverenz an die Garpiſche Geſellſchaft bald thaten: Darauff umbhalßte Kronau E- ckarthen noch einmahl, der, nachdem er ſich der Hohen Compagnie gehorſamſt entpfohlen und einen unterthaͤnigen Entpfehl an die hoch-ge- ſchaͤtzten Hinterlaſſenen gnaͤdig mit zu nehmen gebeten hatte, ſich auch auffſatzte, und fuhren mit zuruͤck-ruffenden Adieu ihren Weg. Die Frau Kronauin rieff Eckarthen nach; Lebe zu tauſenden mahlen wohl mein Erretter, mein E- ckarth, mein Erloͤſer, der Himmel ergoͤtze dich biß ins Hoͤchſte Alter mit Millionen Vergnuͤ- gen. So bald Eckarth fort war, machten ſich Kronau mit ſeiner Gemahlin nebenſt der Con- teſſe von Salanin wieder zuruͤck in das Carls- Bad, und nachdem ſie die Cur geendiget hatten, fuhren ſie wieder nach Garpa. Eckarth fuhr mit denen Seinigen den Tag biß Wieſenthal, woſelbſt ſie uͤbernachteten, den andern Tag darauff gelangten ſie umb 8. Uhr in St. Anne- berg an, und dieweil unterſchieden Merckwuͤr- diges daſelbſt zu ſehen war, verweilten ſie ſich mit Umbhergehen biß zur Mittags-Mahlzeit, ſie giengen in die Pfarr-Kirche, beſahen die in Stein ausgehauene Hiſtorien, Altes und Neu-
en
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0966"n="950"/>ſtunden, ſagte: Was hilffts? der Abſchied<lb/>
muß ſchon ſeyn, meine Herren Soͤhne machet<lb/>
fort und ſitzet auf; welches ſie auch nach tieff-ge-<lb/>
machten <hirendition="#aq">Reverenz</hi> an die <hirendition="#aq">Garpi</hi>ſche Geſellſchaft<lb/>
bald thaten: Darauff umbhalßte <hirendition="#aq">Kronau</hi> E-<lb/>
ckarthen noch einmahl, der, nachdem er ſich der<lb/>
Hohen <hirendition="#aq">Compagni</hi>e gehorſamſt entpfohlen und<lb/>
einen unterthaͤnigen Entpfehl an die hoch-ge-<lb/>ſchaͤtzten Hinterlaſſenen gnaͤdig mit zu nehmen<lb/>
gebeten hatte, ſich auch auffſatzte, und fuhren<lb/>
mit zuruͤck-ruffenden <hirendition="#aq">Adieu</hi> ihren Weg. Die<lb/>
Frau <hirendition="#aq">Kronauin</hi> rieff Eckarthen nach; Lebe zu<lb/>
tauſenden mahlen wohl mein Erretter, mein E-<lb/>
ckarth, mein Erloͤſer, der Himmel ergoͤtze dich<lb/>
biß ins Hoͤchſte Alter mit Millionen Vergnuͤ-<lb/>
gen. So bald Eckarth fort war, machten ſich<lb/><hirendition="#aq">Kronau</hi> mit ſeiner Gemahlin nebenſt der <hirendition="#aq">Con-<lb/>
teſſe</hi> von <hirendition="#aq">Salanin</hi> wieder zuruͤck in das <hirendition="#aq">Carls-</hi><lb/>
Bad, und nachdem ſie die <hirendition="#aq">Cur</hi> geendiget hatten,<lb/>
fuhren ſie wieder nach <hirendition="#aq">Garpa.</hi> Eckarth fuhr<lb/>
mit denen Seinigen den Tag biß Wieſenthal,<lb/>
woſelbſt ſie uͤbernachteten, den andern Tag<lb/>
darauff gelangten ſie umb 8. Uhr in <hirendition="#aq">St.</hi> Anne-<lb/>
berg an, und dieweil unterſchieden Merckwuͤr-<lb/>
diges daſelbſt zu ſehen war, verweilten ſie ſich<lb/>
mit Umbhergehen biß zur Mittags-Mahlzeit,<lb/>ſie giengen in die Pfarr-Kirche, beſahen die in<lb/>
Stein ausgehauene Hiſtorien, Altes und Neu-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">en</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[950/0966]
ſtunden, ſagte: Was hilffts? der Abſchied
muß ſchon ſeyn, meine Herren Soͤhne machet
fort und ſitzet auf; welches ſie auch nach tieff-ge-
machten Reverenz an die Garpiſche Geſellſchaft
bald thaten: Darauff umbhalßte Kronau E-
ckarthen noch einmahl, der, nachdem er ſich der
Hohen Compagnie gehorſamſt entpfohlen und
einen unterthaͤnigen Entpfehl an die hoch-ge-
ſchaͤtzten Hinterlaſſenen gnaͤdig mit zu nehmen
gebeten hatte, ſich auch auffſatzte, und fuhren
mit zuruͤck-ruffenden Adieu ihren Weg. Die
Frau Kronauin rieff Eckarthen nach; Lebe zu
tauſenden mahlen wohl mein Erretter, mein E-
ckarth, mein Erloͤſer, der Himmel ergoͤtze dich
biß ins Hoͤchſte Alter mit Millionen Vergnuͤ-
gen. So bald Eckarth fort war, machten ſich
Kronau mit ſeiner Gemahlin nebenſt der Con-
teſſe von Salanin wieder zuruͤck in das Carls-
Bad, und nachdem ſie die Cur geendiget hatten,
fuhren ſie wieder nach Garpa. Eckarth fuhr
mit denen Seinigen den Tag biß Wieſenthal,
woſelbſt ſie uͤbernachteten, den andern Tag
darauff gelangten ſie umb 8. Uhr in St. Anne-
berg an, und dieweil unterſchieden Merckwuͤr-
diges daſelbſt zu ſehen war, verweilten ſie ſich
mit Umbhergehen biß zur Mittags-Mahlzeit,
ſie giengen in die Pfarr-Kirche, beſahen die in
Stein ausgehauene Hiſtorien, Altes und Neu-
en
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 950. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/966>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.