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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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stunden, sagte: Was hilffts? der Abschied
muß schon seyn, meine Herren Söhne machet
fort und sitzet auf; welches sie auch nach tieff-ge-
machten Reverenz an die Garpische Gesellschaft
bald thaten: Darauff umbhalßte Kronau E-
ckarthen noch einmahl, der, nachdem er sich der
Hohen Compagnie gehorsamst entpfohlen und
einen unterthänigen Entpfehl an die hoch-ge-
schätzten Hinterlassenen gnädig mit zu nehmen
gebeten hatte, sich auch auffsatzte, und fuhren
mit zurück-ruffenden Adieu ihren Weg. Die
Frau Kronauin rieff Eckarthen nach; Lebe zu
tausenden mahlen wohl mein Erretter, mein E-
ckarth, mein Erlöser, der Himmel ergötze dich
biß ins Höchste Alter mit Millionen Vergnü-
gen. So bald Eckarth fort war, machten sich
Kronau mit seiner Gemahlin nebenst der Con-
tesse
von Salanin wieder zurück in das Carls-
Bad, und nachdem sie die Cur geendiget hatten,
fuhren sie wieder nach Garpa. Eckarth fuhr
mit denen Seinigen den Tag biß Wiesenthal,
woselbst sie übernachteten, den andern Tag
darauff gelangten sie umb 8. Uhr in St. Anne-
berg an, und dieweil unterschieden Merckwür-
diges daselbst zu sehen war, verweilten sie sich
mit Umbhergehen biß zur Mittags-Mahlzeit,
sie giengen in die Pfarr-Kirche, besahen die in
Stein ausgehauene Historien, Altes und Neu-

en

ſtunden, ſagte: Was hilffts? der Abſchied
muß ſchon ſeyn, meine Herren Soͤhne machet
fort und ſitzet auf; welches ſie auch nach tieff-ge-
machten Reverenz an die Garpiſche Geſellſchaft
bald thaten: Darauff umbhalßte Kronau E-
ckarthen noch einmahl, der, nachdem er ſich der
Hohen Compagnie gehorſamſt entpfohlen und
einen unterthaͤnigen Entpfehl an die hoch-ge-
ſchaͤtzten Hinterlaſſenen gnaͤdig mit zu nehmen
gebeten hatte, ſich auch auffſatzte, und fuhren
mit zuruͤck-ruffenden Adieu ihren Weg. Die
Frau Kronauin rieff Eckarthen nach; Lebe zu
tauſenden mahlen wohl mein Erretter, mein E-
ckarth, mein Erloͤſer, der Himmel ergoͤtze dich
biß ins Hoͤchſte Alter mit Millionen Vergnuͤ-
gen. So bald Eckarth fort war, machten ſich
Kronau mit ſeiner Gemahlin nebenſt der Con-
teſſe
von Salanin wieder zuruͤck in das Carls-
Bad, und nachdem ſie die Cur geendiget hatten,
fuhren ſie wieder nach Garpa. Eckarth fuhr
mit denen Seinigen den Tag biß Wieſenthal,
woſelbſt ſie uͤbernachteten, den andern Tag
darauff gelangten ſie umb 8. Uhr in St. Anne-
berg an, und dieweil unterſchieden Merckwuͤr-
diges daſelbſt zu ſehen war, verweilten ſie ſich
mit Umbhergehen biß zur Mittags-Mahlzeit,
ſie giengen in die Pfarr-Kirche, beſahen die in
Stein ausgehauene Hiſtorien, Altes und Neu-

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[950/0966] ſtunden, ſagte: Was hilffts? der Abſchied muß ſchon ſeyn, meine Herren Soͤhne machet fort und ſitzet auf; welches ſie auch nach tieff-ge- machten Reverenz an die Garpiſche Geſellſchaft bald thaten: Darauff umbhalßte Kronau E- ckarthen noch einmahl, der, nachdem er ſich der Hohen Compagnie gehorſamſt entpfohlen und einen unterthaͤnigen Entpfehl an die hoch-ge- ſchaͤtzten Hinterlaſſenen gnaͤdig mit zu nehmen gebeten hatte, ſich auch auffſatzte, und fuhren mit zuruͤck-ruffenden Adieu ihren Weg. Die Frau Kronauin rieff Eckarthen nach; Lebe zu tauſenden mahlen wohl mein Erretter, mein E- ckarth, mein Erloͤſer, der Himmel ergoͤtze dich biß ins Hoͤchſte Alter mit Millionen Vergnuͤ- gen. So bald Eckarth fort war, machten ſich Kronau mit ſeiner Gemahlin nebenſt der Con- teſſe von Salanin wieder zuruͤck in das Carls- Bad, und nachdem ſie die Cur geendiget hatten, fuhren ſie wieder nach Garpa. Eckarth fuhr mit denen Seinigen den Tag biß Wieſenthal, woſelbſt ſie uͤbernachteten, den andern Tag darauff gelangten ſie umb 8. Uhr in St. Anne- berg an, und dieweil unterſchieden Merckwuͤr- diges daſelbſt zu ſehen war, verweilten ſie ſich mit Umbhergehen biß zur Mittags-Mahlzeit, ſie giengen in die Pfarr-Kirche, beſahen die in Stein ausgehauene Hiſtorien, Altes und Neu- en

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 950. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/966>, abgerufen am 18.05.2024.