Wohlmeynen wird nicht eher als wann der Ausgang die Bewahrung gibt, gut angenom- men werden. Mag es doch, fieng die Contesse an, vergeben soll die Schuld, doch nicht verges- sen seyn; unterdessen weil wir noch nicht mit unseren Medico geredet haben, berichte er uns, aber ohne Schertz, was denn die Haut vor eine Materie sey, woher sie komme, und worzu sie nü- tze sey? Ettner versetzte: Es mag schon drumb seyn, weil mir die Schuld schon vergeben ist, so wird sie auch wohl vergessen werden. Diese weisse Haut, welche das abgekühlte Bade-Was- ser überzogen hat, und von denen Jnnwohnern Bade-Faum genennet wird, halte ich vor nichts anders als einen zarten zusammen gezogenen kalckigten Schaum, von welchen Ansatz und Zusatz, der Bade-Stein entstehet; wie denn auch eben das Stücke, das uns gestern der To- den-Gräber brachte (welches Ettner holte und ihnen wiese, so sie allerseits mit Verwunderung befahen,) in Gestalt auffgesetzter Erbsen, deren etliche gantz kunten abgebrochen werden, und inwendig hohl waren, von gleicher kalckigter Materie generirt worden ist, es wird dergleichen Materia auf den Hirchhofe im Nachgraben die Menge gefunden. Wormius gedencket in sei- nem Musaeo pag. 54. dieser Carls-Bad-Erbsen, und gibt ihm unter den Nahmen Stalagmites
ein
Wohlmeynen wird nicht eher als wann der Ausgang die Bewahrung gibt, gut angenom- men werden. Mag es doch, fieng die Conteſſe an, vergeben ſoll die Schuld, doch nicht vergeſ- ſen ſeyn; unterdeſſen weil wir noch nicht mit unſeren Medico geredet haben, berichte er uns, aber ohne Schertz, was denn die Haut vor eine Materie ſey, woher ſie komme, und woꝛzu ſie nuͤ- tze ſey? Ettner verſetzte: Es mag ſchon drumb ſeyn, weil mir die Schuld ſchon vergeben iſt, ſo wird ſie auch wohl vergeſſen werden. Dieſe weiſſe Haut, welche das abgekuͤhlte Bade-Waſ- ſer uͤberzogen hat, und von denen Jnnwohnern Bade-Faum geneñet wird, halte ich vor nichts anders als einen zarten zuſammen gezogenen kalckigten Schaum, von welchen Anſatz und Zuſatz, der Bade-Stein entſtehet; wie denn auch eben das Stuͤcke, das uns geſtern der To- den-Graͤber brachte (welches Ettner holte und ihnen wieſe, ſo ſie allerſeits mit Verwunderung befahen,) in Geſtalt auffgeſetzter Erbſen, deren etliche gantz kunten abgebrochen werden, und inwendig hohl waren, von gleicher kalckigter Materie generirt worden iſt, es wird deꝛgleichen Materia auf den Hirchhofe im Nachgraben die Menge gefunden. Wormius gedencket in ſei- nem Muſæo pag. 54. dieſer Carls-Bad-Erbſen, und gibt ihm unter den Nahmen Stalagmites
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Wohlmeynen wird nicht eher als wann der
Ausgang die Bewahrung gibt, gut angenom-
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an, vergeben ſoll die Schuld, doch nicht vergeſ-
ſen ſeyn; unterdeſſen weil wir noch nicht mit
unſeren Medico geredet haben, berichte er uns,
aber ohne Schertz, was denn die Haut vor eine
Materie ſey, woher ſie komme, und woꝛzu ſie nuͤ-
tze ſey? Ettner verſetzte: Es mag ſchon drumb
ſeyn, weil mir die Schuld ſchon vergeben iſt, ſo
wird ſie auch wohl vergeſſen werden. Dieſe
weiſſe Haut, welche das abgekuͤhlte Bade-Waſ-
ſer uͤberzogen hat, und von denen Jnnwohnern
Bade-Faum geneñet wird, halte ich vor nichts
anders als einen zarten zuſammen gezogenen
kalckigten Schaum, von welchen Anſatz und
Zuſatz, der Bade-Stein entſtehet; wie denn
auch eben das Stuͤcke, das uns geſtern der To-
den-Graͤber brachte (welches Ettner holte und
ihnen wieſe, ſo ſie allerſeits mit Verwunderung
befahen,) in Geſtalt auffgeſetzter Erbſen, deren
etliche gantz kunten abgebrochen werden, und
inwendig hohl waren, von gleicher kalckigter
Materie generirt worden iſt, es wird deꝛgleichen
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 912. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/928>, abgerufen am 10.10.2024.
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