lein oder Beschreibung des Sauerbrunnes- Bades wie auch von Herr Doct. Langhopff ge- lesen und gehöret, daß man des Säuerling- Bades, so wohl bey dem Trincken als auch ohne desselben, zu sonderbahrer Consolation des Hülff-suchenden brauchen könte. Mein Pa- tron, replicirte Ettner, in denen Kranckheiten die euserlich alleine den Leib belästigen, in denen concurrirenden nicht also, zudem muß derjeni- ge, wann er es besser erkundiget, seinem erste- ren Vorgeben nicht halßstarrig inhaeriren, son- dern seinen Nächsten zum Besten das Vortheil- hafftigere offenbahren, nicht achtende: Was ein Nase-weiser Klügling ihn darüber aufsetzet, Dies diem docet, wann mein Patron in Carls- Bad sich divertiren wird, und ich mit GOttes Hülffe daselbst meine Auffwartung zu thun Er- laubniß erlange, werde ich diesen Knoten mit aller Vorsichtigkeit auflösen, welches der Noth- dürfftige observiren, und so denn bey Gebrauch des Säuerlings gleicher Instruction sich bedie- nen kan; Vielleicht füget es sich, daß in Bey- seyn Herr Doctor Langhopffs ich davon ein und das andere rügen möchte. Eckarth fragte: Monsieur Ettner, wenn werden wir denselben in Eger sehen? Ettner antwortete auffs läng- ste mit Gottes Hülffe in zwey oder drey Tagen, ich werde nun besorget seyn, daß ich in ihren Lo-
giment
lein oder Beſchreibung des Sauerbrunnes- Bades wie auch von Herr Doct. Langhopff ge- leſen und gehoͤret, daß man des Saͤuerling- Bades, ſo wohl bey dem Trincken als auch ohne deſſelben, zu ſonderbahrer Conſolation des Huͤlff-ſuchenden brauchen koͤnte. Mein Pa- tron, replicirte Ettner, in denen Kranckheiten die euſerlich alleine den Leib belaͤſtigen, in denen concurrirenden nicht alſo, zudem muß derjeni- ge, wann er es beſſer erkundiget, ſeinem erſte- ren Vorgeben nicht halßſtarrig inhæriren, ſon- dern ſeinen Naͤchſten zum Beſten das Vortheil- hafftigere offenbahren, nicht achtende: Was ein Naſe-weiſer Kluͤgling ihn daruͤber aufſetzet, Dies diem docet, wann mein Patron in Carls- Bad ſich divertiren wird, und ich mit GOttes Huͤlffe daſelbſt meine Auffwartung zu thun Er- laubniß erlange, werde ich dieſen Knoten mit aller Vorſichtigkeit aufloͤſen, welches der Noth- duͤrfftige obſerviren, und ſo denn bey Gebrauch des Saͤuerlings gleicher Inſtruction ſich bedie- nen kan; Vielleicht fuͤget es ſich, daß in Bey- ſeyn Herr Doctor Langhopffs ich davon ein und das andere ruͤgen moͤchte. Eckarth fragte: Monſieur Ettner, wenn werden wir denſelben in Eger ſehen? Ettner antwortete auffs laͤng- ſte mit Gottes Huͤlffe in zwey oder drey Tagen, ich werde nun beſorget ſeyn, daß ich in ihren Lo-
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lein oder Beſchreibung des Sauerbrunnes-
Bades wie auch von Herr Doct. Langhopff ge-
leſen und gehoͤret, daß man des Saͤuerling-
Bades, ſo wohl bey dem Trincken als auch ohne
deſſelben, zu ſonderbahrer Conſolation des
Huͤlff-ſuchenden brauchen koͤnte. Mein Pa-
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die euſerlich alleine den Leib belaͤſtigen, in denen
concurrirenden nicht alſo, zudem muß derjeni-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 864. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/880>, abgerufen am 22.11.2024.
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