ventirten Eckarthen, nicht lange darauff stell- te sich auch Ettner ein; nach deren Entree, wur- de die bereits gedeckte Tafel mit Speisen besetzt; da denn der Obriste bath Platz zu nehmen, wäh- render Mahlzeit wurden allerhand Kriegs-Di- scurse geführet, unter welcher die Hauboisten ihre Musique hören liessen, die Gesundheiten wurden ziemlich herumb getruncken. Wäh- renden Discurse fragte der Obriste: Monsieur Ettner wie so stille? Ettner antwortete, wenn ich dieses Handwerck gelernet hätte, wolte ich meine fünff Kreutzer mit beylegen, so höre ich lieber und schweige, sonst möchte ich in Verfeh- lung in Straffe verfallen. Jn währenden Re- den vergieng die Zeit, daß der Abend herbey ruck- te, Eckarth machte den ersten Auffstand, deme die andern folgten. Ettner sprach zum Com- mendanten: Gnädiger Herr mein Weg ist der weiteste, ich sage gehorsamen Danck vor gnädi- ge Invitir- und geschehene Tractirung, zu Eckar- then und denen andern, und ihnen lebe ich aller- seits zu allen Diensten in unterthäniger Pflicht verbunden. Adieu ich bleibe ein Diener, und gieng nach gemachten Reverenz zum Garten hinaus biß zum Sauerbrunn ins Gast-Hauß in sein Zimmer; die gesammte Compagnie rieff ihm nach, Monsieur Ettner, Glück auf die Reise. Der General sagte zu Eckarthen: Mein
Patron
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ventirten Eckarthen, nicht lange darauff ſtell- te ſich auch Ettner ein; nach deren Entree, wur- de die bereits gedeckte Tafel mit Speiſen beſetzt; da denn der Obriſte bath Platz zu nehmen, waͤh- render Mahlzeit wurden allerhand Kriegs-Di- ſcurſe gefuͤhret, unter welcher die Hauboiſten ihre Muſique hoͤren lieſſen, die Geſundheiten wurden ziemlich herumb getruncken. Waͤh- renden Diſcurſe fragte der Obriſte: Monſieur Ettner wie ſo ſtille? Ettner antwortete, wenn ich dieſes Handwerck gelernet haͤtte, wolte ich meine fuͤnff Kreutzer mit beylegen, ſo hoͤre ich lieber und ſchweige, ſonſt moͤchte ich in Verfeh- lung in Straffe verfallen. Jn waͤhrenden Re- den vergieng die Zeit, daß der Abend heꝛbey ruck- te, Eckarth machte den erſten Auffſtand, deme die andern folgten. Ettner ſprach zum Com- mendanten: Gnaͤdiger Herr mein Weg iſt der weiteſte, ich ſage gehorſamen Danck vor gnaͤdi- ge Invitir- und geſchehene Tractirung, zu Eckar- then und denen andern, und ihnen lebe ich aller- ſeits zu allen Dienſten in unterthaͤniger Pflicht verbunden. Adieu ich bleibe ein Diener, und gieng nach gemachten Reverenz zum Garten hinaus biß zum Sauerbrunn ins Gaſt-Hauß in ſein Zimmer; die geſammte Compagnie rieff ihm nach, Monſieur Ettner, Gluͤck auf die Reiſe. Der General ſagte zu Eckarthen: Mein
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ventirten Eckarthen, nicht lange darauff ſtell-
te ſich auch Ettner ein; nach deren Entree, wur-
de die bereits gedeckte Tafel mit Speiſen beſetzt;
da denn der Obriſte bath Platz zu nehmen, waͤh-
render Mahlzeit wurden allerhand Kriegs-Di-
ſcurſe gefuͤhret, unter welcher die Hauboiſten
ihre Muſique hoͤren lieſſen, die Geſundheiten
wurden ziemlich herumb getruncken. Waͤh-
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Ettner wie ſo ſtille? Ettner antwortete, wenn
ich dieſes Handwerck gelernet haͤtte, wolte ich
meine fuͤnff Kreutzer mit beylegen, ſo hoͤre ich
lieber und ſchweige, ſonſt moͤchte ich in Verfeh-
lung in Straffe verfallen. Jn waͤhrenden Re-
den vergieng die Zeit, daß der Abend heꝛbey ruck-
te, Eckarth machte den erſten Auffſtand, deme
die andern folgten. Ettner ſprach zum Com-
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weiteſte, ich ſage gehorſamen Danck vor gnaͤdi-
ge Invitir- und geſchehene Tractirung, zu Eckar-
then und denen andern, und ihnen lebe ich aller-
ſeits zu allen Dienſten in unterthaͤniger Pflicht
verbunden. Adieu ich bleibe ein Diener, und
gieng nach gemachten Reverenz zum Garten
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 857. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/873>, abgerufen am 22.11.2024.
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