Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.heit vergeben und die anerwüntschte Straffe war. C c c 5
heit vergeben und die anerwuͤntſchte Straffe war. C c c 5
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heit vergeben und die anerwuͤntſchte Straffe
nicht ergehen laſſen wolte. Geſchicht es doch
wie ehemahls gemeldet/ daß eine vorgeſetzte und
feſt imprimirte Verbitterung gegen einen an-
dern ein groſſes Ungluͤck verurſachen kan. Wie
unſere Reiſende alles Merckwuͤꝛdige geſehen hat-
ten/ nahmen ſie von allen Tiſch-genoſſen und
dem Wirthe Abſchied/ dungen einen eigenen Wa-
gen und fuhren unter Goͤttlichen Geleite nach
Eger/ woſelbſt ſie auch den dritten Tag anlang-
ten. Unterwegens ſtieß ihnen nicht weit von
Taſchau ein Karn auf/ auf welchen ein alter
Mann ſaß/ hinter ſich habend einen groſſen Ka-
ſten/ auf den Stund ein Haͤußlein/ aus welchen
ein Affe hervor guckte/ Gotthart fragte ihn: Va-
ter was habet ihr in den groſſen Kaſten; Er ant-
wortete/ ein groſſes Schwein. Unſere Reiſen-
de lachten daruͤber. Gotthart aber in etwas
entruͤſtet fragte: Kan man das Schwein ſehen/
oder vexirt ihr mich? Der Alte ſprach/ Herr ich
ſchertze nicht/ es iſt nicht andeꝛs/ und gibt die Per-
ſon zwey Kreutzer/ will ich den Obriſten Deckel
aufheben/ ſo koͤnnen ſie es zu ſehen bekommen.
Eckarth ſtieg mit denen andern von Wagen/ gab
den Alten zwey Groſchen/ damit nahm er das
Haͤußlein mit den Affen ab/ und hub mit dem
Knechte den Oberen Deckel auf/ da ſahen ſie
das Schwein/ ſo von einer ungemeinen Groͤſſe
war.
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