einen Hunger-Leider, einen Schalcks-Nar- ren, Fuchsschwäntzer und Teller-Lecker abge- ben, dem Hundersten, ja den Tausenden glückts kaum, daß er bey denen Land-Völ- ckern bleibet, oder in eine Stadt und Festung als Commendant geleget wird, daß er so dann in Vergeltung seiner ehemahligen Dien- ste, seines Lebens Unterhalt haben kan. Her- gegen die Gelehrsamkeit, findet überall, so wohl in Krieg-als Friedens-Zeiten seinen Wehr-Mann. Man lerne nur was recht- schaffenes, und fürchte GOtt, die Beförde- rung wird zu keiner Zeit aussen bleiben, und hat ein solcher das Glück selber in Händen, dasselbe kan einen dergleichen gelehrten Mann keinen so schweren Stoß geben, daß er ihm nicht allerwege wiederumb helffen und unter- bringen könne; Er führet seinen Schatz überall bey sich, und gehet mit dem Arion durch Flu- then, Feuer, Räuber und allen Unglück. Die Gelehrsamkeit setzet den geringsten Königen an die Seite, und ohne sie stehen die Throne, gleichsam auf verfaulten Stützen. Ach! Rannefort, wisse demnach, warum ich den Degen vor die Feder erkohren: Als ich eins- mahls auf der berühmten Universität Lasana, von dar ich gleich nach 8. Wochen, mich hin- weg begeben, und meiner Wissenschafft ei-
nen
einen Hunger-Leider, einen Schalcks-Nar- ren, Fuchsſchwaͤntzer und Teller-Lecker abge- ben, dem Hunderſten, ja den Tauſenden gluͤckts kaum, daß er bey denen Land-Voͤl- ckern bleibet, oder in eine Stadt und Feſtung als Commendant geleget wird, daß er ſo dann in Vergeltung ſeiner ehemahligen Dien- ſte, ſeines Lebens Unterhalt haben kan. Her- gegen die Gelehrſamkeit, findet uͤberall, ſo wohl in Krieg-als Friedens-Zeiten ſeinen Wehr-Mann. Man lerne nur was recht- ſchaffenes, und fuͤrchte GOtt, die Befoͤrde- rung wird zu keiner Zeit auſſen bleiben, und hat ein ſolcher das Gluͤck ſelber in Haͤnden, daſſelbe kan einen dergleichen gelehrten Mann keinen ſo ſchweren Stoß geben, daß er ihm nicht allerwege wiederumb helffen und unter- bringen koͤnne; Er fuͤhret ſeinen Schatz uͤberall bey ſich, und gehet mit dem Arion durch Flu- then, Feuer, Raͤuber und allen Ungluͤck. Die Gelehrſamkeit ſetzet den geringſten Koͤnigen an die Seite, und ohne ſie ſtehen die Throne, gleichſam auf verfaulten Stuͤtzen. Ach! Rannefort, wiſſe demnach, warum ich den Degen vor die Feder erkohren: Als ich eins- mahls auf der beruͤhmten Univerſitaͤt Laſana, von dar ich gleich nach 8. Wochen, mich hin- weg begeben, und meiner Wiſſenſchafft ei-
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einen Hunger-Leider, einen Schalcks-Nar-
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ben, dem Hunderſten, ja den Tauſenden
gluͤckts kaum, daß er bey denen Land-Voͤl-
ckern bleibet, oder in eine Stadt und Feſtung
als Commendant geleget wird, daß er ſo
dann in Vergeltung ſeiner ehemahligen Dien-
ſte, ſeines Lebens Unterhalt haben kan. Her-
gegen die Gelehrſamkeit, findet uͤberall, ſo
wohl in Krieg-als Friedens-Zeiten ſeinen
Wehr-Mann. Man lerne nur was recht-
ſchaffenes, und fuͤrchte GOtt, die Befoͤrde-
rung wird zu keiner Zeit auſſen bleiben, und
hat ein ſolcher das Gluͤck ſelber in Haͤnden,
daſſelbe kan einen dergleichen gelehrten Mann
keinen ſo ſchweren Stoß geben, daß er ihm
nicht allerwege wiederumb helffen und unter-
bringen koͤnne; Er fuͤhret ſeinen Schatz uͤberall
bey ſich, und gehet mit dem Arion durch Flu-
then, Feuer, Raͤuber und allen Ungluͤck. Die
Gelehrſamkeit ſetzet den geringſten Koͤnigen
an die Seite, und ohne ſie ſtehen die Throne,
gleichſam auf verfaulten Stuͤtzen. Ach!
Rannefort, wiſſe demnach, warum ich den
Degen vor die Feder erkohren: Als ich eins-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/77>, abgerufen am 22.11.2024.
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