Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

sammt denen Seinigen zum gehorsambsten/ letz-
ten sich mit dem Secretario bey zwey Stunden
lang/ nach welchen ihn Eckarth mit einen halb
Dutzend silberne Becher/ welche er bereits darzu
erkaufft/ beschenckte/ die er aber durchaus nicht
annehmen wolte/ so ihn aber Eckarth den andern
Tag/ durch Andreas nebenst freundlicher
Dancksagung und gehorsamen Empfehl an den
Fürst wieder übersandte/ da denn nach vielen
Excüsen sie der Secretarius annahm und An-
dreas
8. Floren zum Recompens gab. Eckarth
gieng noch selben Tag mit Rusilio zu einen
Wechsel-Herrn/ da ließ er ihm Rusilio einen
Wechsel nach Venedig machen/ und behielt von
allem Gelde nicht mehr als 20. Floren bey sich;
den andern Tag gegen Mittag fuhren sie ins-
gesammt nach Lichval, da denn Rusilio, weil
gleich eine Kutsche nach Treviso gieng/ mit E-
ckarthen und denen andern thränende und mit
tausendfachen Dancksagungen sich verabschei-
dete/ und unter Göttlicher Begleitung seinen
Weg nach Venedig fortsetzte; Eckarth aber ver-
blieb mit denen Seinigen den übrigen Tag allda.
Den Tag hernach fuhren sie nebenst zwey Kauf-
Purschen in Compagnie biß Nilza. Als unse-
re Reisende nach Sachsendorff kamen/ sassen
drey Arrestanten im Stock/ da fragte Gotthart
den Wirth/ was dieses vor Leuthe wären? Der

Schultze

ſammt denen Seinigen zum gehorſambſten/ letz-
ten ſich mit dem Secretario bey zwey Stunden
lang/ nach welchen ihn Eckarth mit einen halb
Dutzend ſilberne Becher/ welche er bereits darzu
erkaufft/ beſchenckte/ die er aber durchaus nicht
annehmen wolte/ ſo ihn aber Eckarth den andern
Tag/ durch Andreas nebenſt freundlicher
Danckſagung und gehorſamen Empfehl an den
Fuͤrſt wieder uͤberſandte/ da denn nach vielen
Excüſen ſie der Secretarius annahm und An-
dreas
8. Floren zum Recompens gab. Eckarth
gieng noch ſelben Tag mit Ruſilio zu einen
Wechſel-Herrn/ da ließ er ihm Ruſilio einen
Wechſel nach Venedig machen/ und behielt von
allem Gelde nicht mehr als 20. Floren bey ſich;
den andern Tag gegen Mittag fuhren ſie ins-
geſammt nach Lichval, da denn Ruſilio, weil
gleich eine Kutſche nach Treviſo gieng/ mit E-
ckarthen und denen andern thraͤnende und mit
tauſendfachen Danckſagungen ſich verabſchei-
dete/ und unter Goͤttlicher Begleitung ſeinen
Weg nach Venedig fortſetzte; Eckarth aber ver-
blieb mit denen Seinigen den uͤbrigen Tag allda.
Den Tag hernach fuhren ſie nebenſt zwey Kauf-
Purſchen in Compagnie biß Nilza. Als unſe-
re Reiſende nach Sachſendorff kamen/ ſaſſen
drey Arreſtanten im Stock/ da fragte Gotthart
den Wirth/ was dieſes vor Leuthe waͤren? Der

Schultze
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0750" n="734"/>
&#x017F;ammt denen Seinigen zum gehor&#x017F;amb&#x017F;ten/ letz-<lb/>
ten &#x017F;ich mit dem <hi rendition="#aq">Secretario</hi> bey zwey Stunden<lb/>
lang/ nach welchen ihn Eckarth mit einen halb<lb/>
Dutzend &#x017F;ilberne Becher/ welche er bereits darzu<lb/>
erkaufft/ be&#x017F;chenckte/ die er aber durchaus nicht<lb/>
annehmen wolte/ &#x017F;o ihn aber Eckarth den andern<lb/>
Tag/ durch <hi rendition="#aq">Andreas</hi> neben&#x017F;t freundlicher<lb/>
Danck&#x017F;agung und gehor&#x017F;amen Empfehl an den<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;t wieder u&#x0364;ber&#x017F;andte/ da denn nach vielen<lb/><hi rendition="#aq">Excü&#x017F;</hi>en &#x017F;ie der <hi rendition="#aq">Secretarius</hi> annahm und <hi rendition="#aq">An-<lb/>
dreas</hi> 8. Floren zum <hi rendition="#aq">Recompens</hi> gab. Eckarth<lb/>
gieng noch &#x017F;elben Tag mit <hi rendition="#aq">Ru&#x017F;ilio</hi> zu einen<lb/>
Wech&#x017F;el-Herrn/ da ließ er ihm <hi rendition="#aq">Ru&#x017F;ilio</hi> einen<lb/>
Wech&#x017F;el nach <hi rendition="#aq">Venedig</hi> machen/ und behielt von<lb/>
allem Gelde nicht mehr als 20. Floren bey &#x017F;ich;<lb/>
den andern Tag gegen Mittag fuhren &#x017F;ie ins-<lb/>
ge&#x017F;ammt nach <hi rendition="#aq">Lichval,</hi> da denn <hi rendition="#aq">Ru&#x017F;ilio,</hi> weil<lb/>
gleich eine Kut&#x017F;che nach <hi rendition="#aq">Trevi&#x017F;o</hi> gieng/ mit E-<lb/>
ckarthen und denen andern thra&#x0364;nende und mit<lb/>
tau&#x017F;endfachen Danck&#x017F;agungen &#x017F;ich verab&#x017F;chei-<lb/>
dete/ und unter Go&#x0364;ttlicher Begleitung &#x017F;einen<lb/>
Weg nach <hi rendition="#aq">Venedig</hi> fort&#x017F;etzte; Eckarth aber ver-<lb/>
blieb mit denen Seinigen den u&#x0364;brigen Tag allda.<lb/>
Den Tag hernach fuhren &#x017F;ie neben&#x017F;t zwey Kauf-<lb/>
Pur&#x017F;chen in <hi rendition="#aq">Compagni</hi>e biß <hi rendition="#aq">Nilza.</hi> Als un&#x017F;e-<lb/>
re Rei&#x017F;ende nach Sach&#x017F;endorff kamen/ &#x017F;a&#x017F;&#x017F;en<lb/>
drey <hi rendition="#aq">Arre&#x017F;tant</hi>en im Stock/ da fragte Gotthart<lb/>
den Wirth/ was die&#x017F;es vor Leuthe wa&#x0364;ren? Der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Schultze</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[734/0750] ſammt denen Seinigen zum gehorſambſten/ letz- ten ſich mit dem Secretario bey zwey Stunden lang/ nach welchen ihn Eckarth mit einen halb Dutzend ſilberne Becher/ welche er bereits darzu erkaufft/ beſchenckte/ die er aber durchaus nicht annehmen wolte/ ſo ihn aber Eckarth den andern Tag/ durch Andreas nebenſt freundlicher Danckſagung und gehorſamen Empfehl an den Fuͤrſt wieder uͤberſandte/ da denn nach vielen Excüſen ſie der Secretarius annahm und An- dreas 8. Floren zum Recompens gab. Eckarth gieng noch ſelben Tag mit Ruſilio zu einen Wechſel-Herrn/ da ließ er ihm Ruſilio einen Wechſel nach Venedig machen/ und behielt von allem Gelde nicht mehr als 20. Floren bey ſich; den andern Tag gegen Mittag fuhren ſie ins- geſammt nach Lichval, da denn Ruſilio, weil gleich eine Kutſche nach Treviſo gieng/ mit E- ckarthen und denen andern thraͤnende und mit tauſendfachen Danckſagungen ſich verabſchei- dete/ und unter Goͤttlicher Begleitung ſeinen Weg nach Venedig fortſetzte; Eckarth aber ver- blieb mit denen Seinigen den uͤbrigen Tag allda. Den Tag hernach fuhren ſie nebenſt zwey Kauf- Purſchen in Compagnie biß Nilza. Als unſe- re Reiſende nach Sachſendorff kamen/ ſaſſen drey Arreſtanten im Stock/ da fragte Gotthart den Wirth/ was dieſes vor Leuthe waͤren? Der Schultze

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/750
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 734. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/750>, abgerufen am 11.06.2024.