Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

wegen, von denen Herren Gästen denen in und
ausser der Stadt, fast vorgezogen werden, doch
wie ich gestern gemeldet, wird keines dem an-
dern in Heilung der Kranckheiten etwas bevor
geben, nur daß dieses denen Lungensüchtigen
angenehmer ist, nachdem satzten sich unsere Rei-
sende auf die andere Banck tieffer, Eckarth
sprach, dieweil wir hier Muse haben und ihm
Monsieur Cast nicht entgegen wär, uns wegen
des Gebrauchs dieser Bäder fernerweitigen Un-
terricht zu geben, würden wir die Zeit mit ge-
nauen Achthaben, hinbringen. Der Medicus
antwortete hertzlich gerrne. Ehe und bevor
man die Bade-Cur anfängt, ist es hoch nöthig,
daß ein jeder bey seinem Medico Ordinario gu-
ten Rath erhole, und ihme die gantze Natur und
Constitution damit ein und andern Zustand
beladenen Leibes treulich eröffne, der denn nach
gnugsamer Erfahrenheit einen jeden nach seinen
Umständen bestens zu rathen wissen wird, was
für eines aus diesen Bädern und was für Medi-
camenta
nebst Bestimmung der Zeit dem Pa-
tienten am besten anständig seyn möchte. Es
ist vor allen Dingen dahin zu sehen, womit des
Patienten Leib, nicht alleine durch dienliche
Purganz gereinlget, sondern auch im Fall dieser
durch Kranckheiten geschwächt, mit guten Spei-
sen oder heilsamen Mitteln in so weit gestär-

cket

wegen, von denen Herren Gaͤſten denen in und
auſſer der Stadt, faſt vorgezogen werden, doch
wie ich geſtern gemeldet, wird keines dem an-
dern in Heilung der Kranckheiten etwas bevor
geben, nur daß dieſes denen Lungenſuͤchtigen
angenehmer iſt, nachdem ſatzten ſich unſere Rei-
ſende auf die andere Banck tieffer, Eckarth
ſprach, dieweil wir hier Muſe haben und ihm
Monſieur Caſt nicht entgegen waͤr, uns wegen
des Gebrauchs dieſer Baͤder fernerweitigen Un-
terricht zu geben, wuͤrden wir die Zeit mit ge-
nauen Achthaben, hinbringen. Der Medicus
antwortete hertzlich gerrne. Ehe und bevor
man die Bade-Cur anfaͤngt, iſt es hoch noͤthig,
daß ein jeder bey ſeinem Medico Ordinario gu-
ten Rath erhole, und ihme die gantze Natur und
Conſtitution damit ein und andern Zuſtand
beladenen Leibes treulich eroͤffne, der denn nach
gnugſamer Erfahꝛenheit einen jeden nach ſeinen
Umſtaͤnden beſtens zu rathen wiſſen wird, was
fuͤr eines aus dieſen Baͤdern und was fuͤr Medi-
camenta
nebſt Beſtimmung der Zeit dem Pa-
tienten am beſten anſtaͤndig ſeyn moͤchte. Es
iſt vor allen Dingen dahin zu ſehen, womit des
Patienten Leib, nicht alleine durch dienliche
Purganz gereinlget, ſondern auch im Fall dieſer
duꝛch Kꝛanckheiten geſchwaͤcht, mit guten Spei-
ſen oder heilſamen Mitteln in ſo weit geſtaͤr-

cket
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0603" n="587"/>
wegen, von denen Herren Ga&#x0364;&#x017F;ten denen in und<lb/>
au&#x017F;&#x017F;er der Stadt, fa&#x017F;t vorgezogen werden, doch<lb/>
wie ich ge&#x017F;tern gemeldet, wird keines dem an-<lb/>
dern in Heilung der Kranckheiten etwas bevor<lb/>
geben, nur daß die&#x017F;es denen Lungen&#x017F;u&#x0364;chtigen<lb/>
angenehmer i&#x017F;t, nachdem &#x017F;atzten &#x017F;ich un&#x017F;ere Rei-<lb/>
&#x017F;ende auf die andere Banck tieffer, Eckarth<lb/>
&#x017F;prach, dieweil wir hier Mu&#x017F;e haben und ihm<lb/><hi rendition="#aq">Mon&#x017F;ieur Ca&#x017F;t</hi> nicht entgegen wa&#x0364;r, uns wegen<lb/>
des Gebrauchs die&#x017F;er Ba&#x0364;der fernerweitigen Un-<lb/>
terricht zu geben, wu&#x0364;rden wir die Zeit mit ge-<lb/>
nauen Achthaben, hinbringen. Der <hi rendition="#aq">Medicus</hi><lb/>
antwortete hertzlich gerrne. Ehe und bevor<lb/>
man die Bade-<hi rendition="#aq">Cur</hi> anfa&#x0364;ngt, i&#x017F;t es hoch no&#x0364;thig,<lb/>
daß ein jeder bey &#x017F;einem <hi rendition="#aq">Medico Ordinario</hi> gu-<lb/>
ten Rath erhole, und ihme die gantze Natur und<lb/><hi rendition="#aq">Con&#x017F;titution</hi> damit ein und andern Zu&#x017F;tand<lb/>
beladenen Leibes treulich ero&#x0364;ffne, der denn nach<lb/>
gnug&#x017F;amer Erfah&#xA75B;enheit einen jeden nach &#x017F;einen<lb/>
Um&#x017F;ta&#x0364;nden be&#x017F;tens zu rathen wi&#x017F;&#x017F;en wird, was<lb/>
fu&#x0364;r eines aus die&#x017F;en Ba&#x0364;dern und was fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">Medi-<lb/>
camenta</hi> neb&#x017F;t Be&#x017F;timmung der Zeit dem Pa-<lb/>
tienten am be&#x017F;ten an&#x017F;ta&#x0364;ndig &#x017F;eyn mo&#x0364;chte. Es<lb/>
i&#x017F;t vor allen Dingen dahin zu &#x017F;ehen, womit des<lb/>
Patienten Leib, nicht alleine durch dienliche<lb/><hi rendition="#aq">Purganz</hi> gereinlget, &#x017F;ondern auch im Fall die&#x017F;er<lb/>
du&#xA75B;ch K&#xA75B;anckheiten ge&#x017F;chwa&#x0364;cht, mit guten Spei-<lb/>
&#x017F;en oder heil&#x017F;amen Mitteln in &#x017F;o weit ge&#x017F;ta&#x0364;r-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">cket</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[587/0603] wegen, von denen Herren Gaͤſten denen in und auſſer der Stadt, faſt vorgezogen werden, doch wie ich geſtern gemeldet, wird keines dem an- dern in Heilung der Kranckheiten etwas bevor geben, nur daß dieſes denen Lungenſuͤchtigen angenehmer iſt, nachdem ſatzten ſich unſere Rei- ſende auf die andere Banck tieffer, Eckarth ſprach, dieweil wir hier Muſe haben und ihm Monſieur Caſt nicht entgegen waͤr, uns wegen des Gebrauchs dieſer Baͤder fernerweitigen Un- terricht zu geben, wuͤrden wir die Zeit mit ge- nauen Achthaben, hinbringen. Der Medicus antwortete hertzlich gerrne. Ehe und bevor man die Bade-Cur anfaͤngt, iſt es hoch noͤthig, daß ein jeder bey ſeinem Medico Ordinario gu- ten Rath erhole, und ihme die gantze Natur und Conſtitution damit ein und andern Zuſtand beladenen Leibes treulich eroͤffne, der denn nach gnugſamer Erfahꝛenheit einen jeden nach ſeinen Umſtaͤnden beſtens zu rathen wiſſen wird, was fuͤr eines aus dieſen Baͤdern und was fuͤr Medi- camenta nebſt Beſtimmung der Zeit dem Pa- tienten am beſten anſtaͤndig ſeyn moͤchte. Es iſt vor allen Dingen dahin zu ſehen, womit des Patienten Leib, nicht alleine durch dienliche Purganz gereinlget, ſondern auch im Fall dieſer duꝛch Kꝛanckheiten geſchwaͤcht, mit guten Spei- ſen oder heilſamen Mitteln in ſo weit geſtaͤr- cket

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/603
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 587. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/603>, abgerufen am 22.11.2024.