Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

fragte. Monsieur Cast womit kan ich ihme ei-
ne Ehre erweisen/ ein Gläßlein Wein oder ein
Pfeiffgen Taback mit einen guten Trunck Bier/
weil ich vernommen daß sie ein Pfeiffgen Taback
mit machen? Cast antwortete: Gestrenger
Herr/ ich wehle nicht/ sondern werde mit beyden
nach ihrer Anordnung zu frieden seyn/ doch halte
ich bey diesen Abend-Stunden nebenst einen Di-
scours
letzteres am bequemsten zu seyn. Wohl-
an denn replicirte Eckarth. Andreas macht
das Abend-Confect zurechte/ und last den
Wirth einen guten Trunck Weitzen- und Ger-
sten-Bier holen; als dieses in des Wirths Ne-
ben-Zimmer zurechte gemacht wurde/ nahm E-
ckarth ein Glaß Wein/ brachte es dem Medico
auf gutes Vergnügen zu/ welches er mit einer Ge-
gen-Gesundheit hohes Wohlergehens Bescheid
that/ nach dem sagte er: Wofern mein heutiger
Bäder-Discours Ew. Gestrengen angenehm ge-
wesen ist/ werde ich mit deren hohen Erlaubniß
der Sache vermögentlich ihr Recht thun: E-
ckarth sprach/ Monsieur Cast, derselbe wird mich
verbindlich contentiren. Wo ich nicht irre/ ha-
be ich heute von der Krafft u. Wirckung unserer
Töplitzer-Bäder meine Rede geschlossen/ und
ob wohln ich eine und andere Zufälle die sie ha-
ben angeführet habe/ so will ich doch ein mehrers
und specialers worinnen selbige dienlich sind

vor-

fragte. Monſieur Caſt womit kan ich ihme ei-
ne Ehre erweiſen/ ein Glaͤßlein Wein oder ein
Pfeiffgen Taback mit einen guten Trunck Bier/
weil ich vernom̃en daß ſie ein Pfeiffgen Taback
mit machen? Caſt antwortete: Geſtrenger
Herr/ ich wehle nicht/ ſondern werde mit beyden
nach ihrer Anordnung zu frieden ſeyn/ doch halte
ich bey dieſen Abend-Stunden nebenſt einen Di-
ſcours
letzteres am bequemſten zu ſeyn. Wohl-
an denn replicirte Eckarth. Andreas macht
das Abend-Confect zurechte/ und laſt den
Wirth einen guten Trunck Weitzen- und Ger-
ſten-Bier holen; als dieſes in des Wirths Ne-
ben-Zimmer zurechte gemacht wurde/ nahm E-
ckarth ein Glaß Wein/ brachte es dem Medico
auf gutes Vergnuͤgẽ zu/ welches er mit einer Ge-
gen-Geſundheit hohes Wohlergehens Beſcheid
that/ nach dem ſagte er: Wofern mein heutiger
Baͤder-Diſcours Ew. Geſtꝛengen angenehm ge-
weſen iſt/ werde ich mit deren hohen Erlaubniß
der Sache vermoͤgentlich ihr Recht thun: E-
ckarth ſprach/ Monſieur Caſt, derſelbe wird mich
verbindlich contentiren. Wo ich nicht irre/ ha-
be ich heute von der Krafft u. Wirckung unſerer
Toͤplitzer-Baͤder meine Rede geſchloſſen/ und
ob wohln ich eine und andere Zufaͤlle die ſie ha-
ben angefuͤhret habe/ ſo will ich doch ein mehrers
und ſpecialers worinnen ſelbige dienlich ſind

vor-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0596" n="580"/>
fragte. <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;ieur Ca&#x017F;t</hi> womit kan ich ihme ei-<lb/>
ne Ehre erwei&#x017F;en/ ein Gla&#x0364;ßlein Wein oder ein<lb/>
Pfeiffgen Taback mit einen guten Trunck Bier/<lb/>
weil ich vernom&#x0303;en daß &#x017F;ie ein Pfeiffgen Taback<lb/>
mit machen? <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;t</hi> antwortete: Ge&#x017F;trenger<lb/>
Herr/ ich wehle nicht/ &#x017F;ondern werde mit beyden<lb/>
nach ihrer Anordnung zu frieden &#x017F;eyn/ doch halte<lb/>
ich bey die&#x017F;en Abend-Stunden neben&#x017F;t einen <hi rendition="#aq">Di-<lb/>
&#x017F;cours</hi> letzteres am bequem&#x017F;ten zu &#x017F;eyn. Wohl-<lb/>
an denn <hi rendition="#aq">replicir</hi>te Eckarth. <hi rendition="#aq">Andreas</hi> macht<lb/>
das Abend-<hi rendition="#aq">Confect</hi> zurechte/ und la&#x017F;t den<lb/>
Wirth einen guten Trunck Weitzen- und Ger-<lb/>
&#x017F;ten-Bier holen; als die&#x017F;es in des Wirths Ne-<lb/>
ben-Zimmer zurechte gemacht wurde/ nahm E-<lb/>
ckarth ein Glaß Wein/ brachte es dem <hi rendition="#aq">Medico</hi><lb/>
auf gutes Vergnu&#x0364;ge&#x0303; zu/ welches er mit einer Ge-<lb/>
gen-Ge&#x017F;undheit hohes Wohlergehens Be&#x017F;cheid<lb/>
that/ nach dem &#x017F;agte er: Wofern mein heutiger<lb/>
Ba&#x0364;der-<hi rendition="#aq">Di&#x017F;cours</hi> Ew. Ge&#x017F;t&#xA75B;engen angenehm ge-<lb/>
we&#x017F;en i&#x017F;t/ werde ich mit deren hohen Erlaubniß<lb/>
der Sache vermo&#x0364;gentlich ihr Recht thun: E-<lb/>
ckarth &#x017F;prach/ <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;ieur Ca&#x017F;t,</hi> der&#x017F;elbe wird mich<lb/>
verbindlich <hi rendition="#aq">contentir</hi>en. Wo ich nicht irre/ ha-<lb/>
be ich heute von der Krafft u. Wirckung un&#x017F;erer<lb/>
To&#x0364;plitzer-Ba&#x0364;der meine Rede ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ und<lb/>
ob wohln ich eine und andere Zufa&#x0364;lle die &#x017F;ie ha-<lb/>
ben angefu&#x0364;hret habe/ &#x017F;o will ich doch ein mehrers<lb/>
und <hi rendition="#aq">&#x017F;pecial</hi>ers worinnen &#x017F;elbige dienlich &#x017F;ind<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">vor-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[580/0596] fragte. Monſieur Caſt womit kan ich ihme ei- ne Ehre erweiſen/ ein Glaͤßlein Wein oder ein Pfeiffgen Taback mit einen guten Trunck Bier/ weil ich vernom̃en daß ſie ein Pfeiffgen Taback mit machen? Caſt antwortete: Geſtrenger Herr/ ich wehle nicht/ ſondern werde mit beyden nach ihrer Anordnung zu frieden ſeyn/ doch halte ich bey dieſen Abend-Stunden nebenſt einen Di- ſcours letzteres am bequemſten zu ſeyn. Wohl- an denn replicirte Eckarth. Andreas macht das Abend-Confect zurechte/ und laſt den Wirth einen guten Trunck Weitzen- und Ger- ſten-Bier holen; als dieſes in des Wirths Ne- ben-Zimmer zurechte gemacht wurde/ nahm E- ckarth ein Glaß Wein/ brachte es dem Medico auf gutes Vergnuͤgẽ zu/ welches er mit einer Ge- gen-Geſundheit hohes Wohlergehens Beſcheid that/ nach dem ſagte er: Wofern mein heutiger Baͤder-Diſcours Ew. Geſtꝛengen angenehm ge- weſen iſt/ werde ich mit deren hohen Erlaubniß der Sache vermoͤgentlich ihr Recht thun: E- ckarth ſprach/ Monſieur Caſt, derſelbe wird mich verbindlich contentiren. Wo ich nicht irre/ ha- be ich heute von der Krafft u. Wirckung unſerer Toͤplitzer-Baͤder meine Rede geſchloſſen/ und ob wohln ich eine und andere Zufaͤlle die ſie ha- ben angefuͤhret habe/ ſo will ich doch ein mehrers und ſpecialers worinnen ſelbige dienlich ſind vor-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/596
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/596>, abgerufen am 11.06.2024.