Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

dreas vermeldente: daß alles fertig wäre; E-
ckarth sprach Monsieur Castens, ich sage gantz
verbundnesten Danck vor dessen mir höchst an-
genehmen Discours, anietzo bitte ich dienstlich,
derselbe geliebe mit mir diesen Mittag vorlieb
zunehmen, nach geschehenen Complimenten
führte ihn Eckarth in des Wirths Stube, de-
nen Siegfried und Gotthart folgten. Als sie
sich nun gesetzt hatten, ließ Eckarth durch An-
dreas
den Wirth ruffen der sich bald einstellte
und seinen Platz nahm; währender Mahlzeit
wurde von unterschieden Sachen, vornehmlich
von der schönen und lustigen Gegend; derselben
Landschafft, von den weit berühmten Cisterci-
ens
er-Kloster Osseck, von Außig, von der Herr-
schafft Dux, der Stadt Bilui, von denen Ge-
bürgen, dem wohl aufgebaueten Collegio P. P.
Soc. Jesu,
und den wunderthätigen Bilde Ma-
riae-
Schein genannt, wie auch von denen schö-
nen Kohl-Zier-und Fasan-Garten, des Gra-
fens, von dem Schloß und Laboratorio und
anderen Gebäuden, so wohl inner als ausser-
halb der Stadt, und anderes mehr discurrirt,
daß also das Mahl in guter Vergnügung geen-
diget wurde. Nach welchen Eckarth den Medi-
cum
wieder in sein Zimmer bath, der aber vor die-
ses mahl sich excusirte, mit Versprechen, so bald
er nur das Seinige würde verrichtet haben,

wann
O o

dreas vermeldente: daß alles fertig waͤre; E-
ckarth ſprach Monſieur Caſtens, ich ſage gantz
verbundneſten Danck vor deſſen mir hoͤchſt an-
genehmen Diſcours, anietzo bitte ich dienſtlich,
derſelbe geliebe mit mir dieſen Mittag vorlieb
zunehmen, nach geſchehenen Complimenten
fuͤhrte ihn Eckarth in des Wirths Stube, de-
nen Siegfried und Gotthart folgten. Als ſie
ſich nun geſetzt hatten, ließ Eckarth durch An-
dreas
den Wirth ruffen der ſich bald einſtellte
und ſeinen Platz nahm; waͤhrender Mahlzeit
wurde von unterſchieden Sachen, vornehmlich
von der ſchoͤnen und luſtigen Gegend; derſelben
Landſchafft, von den weit beruͤhmten Ciſterci-
enſ
er-Kloſter Oſſeck, von Außig, von der Herr-
ſchafft Dux, der Stadt Bilui, von denen Ge-
buͤrgen, dem wohl aufgebaueten Collegio P. P.
Soc. Jeſu,
und den wunderthaͤtigen Bilde Ma-
riæ-
Schein genannt, wie auch von denen ſchoͤ-
nen Kohl-Zier-und Faſan-Garten, des Gra-
fens, von dem Schloß und Laboratorio und
anderen Gebaͤuden, ſo wohl inner als auſſer-
halb der Stadt, und anderes mehr diſcurrirt,
daß alſo das Mahl in guter Vergnuͤgung geen-
diget wurde. Nach welchen Eckarth den Medi-
cum
wieder in ſein Zim̃er bath, der aber vor die-
ſes mahl ſich excuſirte, mit Verſprechen, ſo bald
er nur das Seinige wuͤrde verrichtet haben,

wann
O o
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0593" n="577"/><hi rendition="#aq">dreas</hi> vermeldente: daß alles fertig wa&#x0364;re; E-<lb/>
ckarth &#x017F;prach <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;ieur Ca&#x017F;tens,</hi> ich &#x017F;age gantz<lb/>
verbundne&#x017F;ten Danck vor de&#x017F;&#x017F;en mir ho&#x0364;ch&#x017F;t an-<lb/>
genehmen <hi rendition="#aq">Di&#x017F;cours,</hi> anietzo bitte ich dien&#x017F;tlich,<lb/>
der&#x017F;elbe geliebe mit mir die&#x017F;en Mittag vorlieb<lb/>
zunehmen, nach ge&#x017F;chehenen <hi rendition="#aq">Compliment</hi>en<lb/>
fu&#x0364;hrte ihn Eckarth in des Wirths Stube, de-<lb/>
nen Siegfried und Gotthart folgten. Als &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ich nun ge&#x017F;etzt hatten, ließ Eckarth durch <hi rendition="#aq">An-<lb/>
dreas</hi> den Wirth ruffen der &#x017F;ich bald ein&#x017F;tellte<lb/>
und &#x017F;einen Platz nahm; wa&#x0364;hrender Mahlzeit<lb/>
wurde von unter&#x017F;chieden Sachen, vornehmlich<lb/>
von der &#x017F;cho&#x0364;nen und lu&#x017F;tigen Gegend; der&#x017F;elben<lb/>
Land&#x017F;chafft, von den weit beru&#x0364;hmten <hi rendition="#aq">Ci&#x017F;terci-<lb/>
en&#x017F;</hi>er-Klo&#x017F;ter O&#x017F;&#x017F;eck, von Außig, von der Herr-<lb/>
&#x017F;chafft <hi rendition="#aq">Dux,</hi> der Stadt <hi rendition="#aq">Bilui,</hi> von denen Ge-<lb/>
bu&#x0364;rgen, dem wohl aufgebaueten <hi rendition="#aq">Collegio P. P.<lb/>
Soc. Je&#x017F;u,</hi> und den wundertha&#x0364;tigen Bilde <hi rendition="#aq">Ma-<lb/>
riæ-</hi>Schein genannt, wie auch von denen &#x017F;cho&#x0364;-<lb/>
nen Kohl-Zier-und Fa&#x017F;an-Garten, des Gra-<lb/>
fens, von dem Schloß und <hi rendition="#aq">Laboratorio</hi> und<lb/>
anderen Geba&#x0364;uden, &#x017F;o wohl inner als au&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
halb der Stadt, und anderes mehr <hi rendition="#aq">di&#x017F;currir</hi>t,<lb/>
daß al&#x017F;o das Mahl in guter Vergnu&#x0364;gung geen-<lb/>
diget wurde. Nach welchen Eckarth den <hi rendition="#aq">Medi-<lb/>
cum</hi> wieder in &#x017F;ein Zim&#x0303;er bath, der aber vor die-<lb/>
&#x017F;es mahl &#x017F;ich <hi rendition="#aq">excu&#x017F;ir</hi>te, mit Ver&#x017F;prechen, &#x017F;o bald<lb/>
er nur das Seinige wu&#x0364;rde verrichtet haben,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">O o</fw><fw place="bottom" type="catch">wann</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[577/0593] dreas vermeldente: daß alles fertig waͤre; E- ckarth ſprach Monſieur Caſtens, ich ſage gantz verbundneſten Danck vor deſſen mir hoͤchſt an- genehmen Diſcours, anietzo bitte ich dienſtlich, derſelbe geliebe mit mir dieſen Mittag vorlieb zunehmen, nach geſchehenen Complimenten fuͤhrte ihn Eckarth in des Wirths Stube, de- nen Siegfried und Gotthart folgten. Als ſie ſich nun geſetzt hatten, ließ Eckarth durch An- dreas den Wirth ruffen der ſich bald einſtellte und ſeinen Platz nahm; waͤhrender Mahlzeit wurde von unterſchieden Sachen, vornehmlich von der ſchoͤnen und luſtigen Gegend; derſelben Landſchafft, von den weit beruͤhmten Ciſterci- enſer-Kloſter Oſſeck, von Außig, von der Herr- ſchafft Dux, der Stadt Bilui, von denen Ge- buͤrgen, dem wohl aufgebaueten Collegio P. P. Soc. Jeſu, und den wunderthaͤtigen Bilde Ma- riæ-Schein genannt, wie auch von denen ſchoͤ- nen Kohl-Zier-und Faſan-Garten, des Gra- fens, von dem Schloß und Laboratorio und anderen Gebaͤuden, ſo wohl inner als auſſer- halb der Stadt, und anderes mehr diſcurrirt, daß alſo das Mahl in guter Vergnuͤgung geen- diget wurde. Nach welchen Eckarth den Medi- cum wieder in ſein Zim̃er bath, der aber vor die- ſes mahl ſich excuſirte, mit Verſprechen, ſo bald er nur das Seinige wuͤrde verrichtet haben, wann O o

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/593
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 577. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/593>, abgerufen am 11.06.2024.