einen jeden nebenst einen Recompens noch eine Monath-Besoldung darüber. Denen Die- nern, die sich so schnellen Abschieds nicht versa- hen, giengen die Augen über, denn sie ihren Herrn sehr liebten, und bedanckten sich vor gute Vorsorge, den Kutscher aber, weil der auch ein alter Kerl, und unverheyrathet war, behielt er in seinem Dienste, damit er jemanden im Noth- fall bey sich hätte, und weil gleich bey Eckarths Aoreise aus seinem Dorffe ein Bauergüthlein ledig worden war und zu kauffe stunde, bedunge es Tournildo von Eckarthen, worüber ihm E- ckarth einen Schein gab und schrieb durch ihn an Mülarden und den Commendanten in Pa- liro Monsieur Rannefort, Tournildo bey Erle- gung des bedungenen Geldes das Guth zu ü- bergeben, wormit Tournildo von Eckarthen Abschied nahm u. fuhr nach Liddo, und weil er noch zu rechter Zeit ankam, überlieferte ihm, nach ausgezahlten Gelde, Mülard das Bau- ren-Guth, allda er sein übriges Leben in besserer Frömmigkeit als vor diesen zubrachte; Eckarth erfreuete sich hertzinniglich über dieses Mannes schneller Bekehrung.
Das XII. Capitel.
Eckarth bezahlet den Wirth/ nimmt mit Siegfried und Gotthart von ihm und der Tisch-Compagnie
ihr
einen jeden nebenſt einen Recompens noch eine Monath-Beſoldung daruͤber. Denen Die- nern, die ſich ſo ſchnellen Abſchieds nicht verſa- hen, giengen die Augen uͤber, denn ſie ihren Herrn ſehr liebten, und bedanckten ſich vor gute Vorſorge, den Kutſcher aber, weil der auch ein alter Kerl, und unverheyrathet war, behielt er in ſeinem Dienſte, damit er jemanden im Noth- fall bey ſich haͤtte, und weil gleich bey Eckarths Aoreiſe aus ſeinem Dorffe ein Bauerguͤthlein ledig woꝛden war und zu kauffe ſtunde, bedunge es Tournildo von Eckarthen, woruͤber ihm E- ckarth einen Schein gab und ſchrieb durch ihn an Muͤlarden und den Commendanten in Pa- liro Monſieur Rannefort, Tournildo bey Erle- gung des bedungenen Geldes das Guth zu uͤ- bergeben, wormit Tournildo von Eckarthen Abſchied nahm u. fuhr nach Liddo, und weil er noch zu rechter Zeit ankam, uͤberlieferte ihm, nach ausgezahlten Gelde, Muͤlard das Bau- ren-Guth, allda er ſein uͤbriges Leben in beſſerer Froͤmmigkeit als vor dieſen zubrachte; Eckarth erfreuete ſich hertzinniglich uͤber dieſes Mannes ſchneller Bekehrung.
Das XII. Capitel.
Eckarth bezahlet den Wirth/ nimmt mit Siegfried und Gotthart von ihm und der Tiſch-Compagnie
ihr
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einen jeden nebenſt einen Recompens noch eine
Monath-Beſoldung daruͤber. Denen Die-
nern, die ſich ſo ſchnellen Abſchieds nicht verſa-
hen, giengen die Augen uͤber, denn ſie ihren
Herrn ſehr liebten, und bedanckten ſich vor gute
Vorſorge, den Kutſcher aber, weil der auch ein
alter Kerl, und unverheyrathet war, behielt er
in ſeinem Dienſte, damit er jemanden im Noth-
fall bey ſich haͤtte, und weil gleich bey Eckarths
Aoreiſe aus ſeinem Dorffe ein Bauerguͤthlein
ledig woꝛden war und zu kauffe ſtunde, bedunge
es Tournildo von Eckarthen, woruͤber ihm E-
ckarth einen Schein gab und ſchrieb durch ihn
an Muͤlarden und den Commendanten in Pa-
liro Monſieur Rannefort, Tournildo bey Erle-
gung des bedungenen Geldes das Guth zu uͤ-
bergeben, wormit Tournildo von Eckarthen
Abſchied nahm u. fuhr nach Liddo, und weil er
noch zu rechter Zeit ankam, uͤberlieferte ihm,
nach ausgezahlten Gelde, Muͤlard das Bau-
ren-Guth, allda er ſein uͤbriges Leben in beſſerer
Froͤmmigkeit als vor dieſen zubrachte; Eckarth
erfreuete ſich hertzinniglich uͤber dieſes Mannes
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Das XII. Capitel.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 556. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/572>, abgerufen am 25.11.2024.
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