Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

in keinen zu viel geschicht. Jn denen Gemüths-
und Leibes-Bewegung/ eines frölichen Hu-
meurs
seyn/ sich aller Sorgen/ Kümmerniß und
Nachsinnen enthalten/ mit einen Spatziergang,
oder sonsten gelinden Bewegung sich ergötzen/
des Schlaffs zur Erquickung längstens biß 7.
Stunden nach der ausgesetzten Regel sich ge-
brauchen/ und hierinnen was oben im Contrario
vorgewiesen worden in Obacht nehmen: Weiln
einige vermeynen/ es würde der Appetit zu de-
nen gebackenen und mit Zucker angemachten
Speisen zu vergnügen unverbothen seyn/ denen
geb ich zur Antwort/ alles von Mehl und Butter
Gebackenes sey schädlich/ am allermeisten aber
was in geschmoltzener Butter oder Schmaltz ge-
pregelt ist/ als Krepffeln/ Pfannen-Kuchen/
Fischlein/ etc. wie auch mit Milch- und Mehl-ge-
kochte Müser und anderen Speisen: Jch könte
dergleichen unnöthige Sachen noch mehr speci-
ficir
en/ allein es wird der Hülff-begierige bey dem
anwesenden Medico, zu seiner Constitution be-
quemes bessere Instruction bekommen; ich wende
mich nun zu den wircklichen Gebrauch der Bäder.
Diese werden nun nach geschehener Vorberei-
tung folgender massen nach Gelegen-u. Beschaf-
fenheit der Person, der Kranckheit etc. angestellet/
als es der Medicus verordnen wird/ insgemein
aber geschicht solch Baden in seiner Weise u. Ord-

nung,

in keinen zu viel geſchicht. Jn denen Gemuͤths-
und Leibes-Bewegung/ eines froͤlichen Hu-
meurs
ſeyn/ ſich aller Sorgen/ Kuͤmmerniß und
Nachſinnen enthalten/ mit einen Spatziergang,
oder ſonſten gelinden Bewegung ſich ergoͤtzen/
des Schlaffs zur Erquickung laͤngſtens biß 7.
Stunden nach der ausgeſetzten Regel ſich ge-
brauchen/ und hierinnen was oben im Contrario
vorgewieſen worden in Obacht nehmen: Weiln
einige vermeynen/ es wuͤrde der Appetit zu de-
nen gebackenen und mit Zucker angemachten
Speiſen zu vergnuͤgen unverbothen ſeyn/ denen
geb ich zur Antwort/ alles von Mehl und Butter
Gebackenes ſey ſchaͤdlich/ am allermeiſten aber
was in geſchmoltzener Butter oder Schmaltz ge-
pregelt iſt/ als Krepffeln/ Pfannen-Kuchen/
Fiſchlein/ ꝛc. wie auch mit Milch- und Mehl-ge-
kochte Muͤſer und anderen Speiſen: Jch koͤnte
dergleichen unnoͤthige Sachen noch mehr ſpeci-
ficir
en/ allein es wiꝛd deꝛ Huͤlff-begieꝛige bey dem
anweſenden Medico, zu ſeiner Conſtitution be-
quemes beſſere Inſtruction bekom̃en; ich wende
mich nun zu den wircklichẽ Gebꝛauch der Baͤder.
Dieſe werden nun nach geſchehener Vorberei-
tung folgender maſſen nach Gelegen-u. Beſchaf-
fenheit der Perſon, der Kranckheit ꝛc. angeſtellet/
als es der Medicus verordnen wird/ insgemein
aber geſchicht ſolch Badẽ in ſeiner Weiſe u. Ord-

nung,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0508" n="492"/>
in keinen zu viel ge&#x017F;chicht. Jn denen Gemu&#x0364;ths-<lb/>
und Leibes-Bewegung/ eines fro&#x0364;lichen <hi rendition="#aq">Hu-<lb/>
meurs</hi> &#x017F;eyn/ &#x017F;ich aller Sorgen/ Ku&#x0364;mmerniß und<lb/>
Nach&#x017F;innen enthalten/ mit einen Spatziergang,<lb/>
oder &#x017F;on&#x017F;ten gelinden Bewegung &#x017F;ich ergo&#x0364;tzen/<lb/>
des Schlaffs zur Erquickung la&#x0364;ng&#x017F;tens biß 7.<lb/>
Stunden nach der ausge&#x017F;etzten Regel &#x017F;ich ge-<lb/>
brauchen/ und hierinnen was oben im <hi rendition="#aq">Contrario</hi><lb/>
vorgewie&#x017F;en worden in Obacht nehmen: Weiln<lb/>
einige vermeynen/ es wu&#x0364;rde der <hi rendition="#aq">Appetit</hi> zu de-<lb/>
nen gebackenen und mit Zucker angemachten<lb/>
Spei&#x017F;en zu vergnu&#x0364;gen unverbothen &#x017F;eyn/ denen<lb/>
geb ich zur Antwort/ alles von Mehl und Butter<lb/>
Gebackenes &#x017F;ey &#x017F;cha&#x0364;dlich/ am allermei&#x017F;ten aber<lb/>
was in ge&#x017F;chmoltzener Butter oder Schmaltz ge-<lb/>
pregelt i&#x017F;t/ als Krepffeln/ Pfannen-Kuchen/<lb/>
Fi&#x017F;chlein/ &#xA75B;c. wie auch mit Milch- und Mehl-ge-<lb/>
kochte Mu&#x0364;&#x017F;er und anderen Spei&#x017F;en: Jch ko&#x0364;nte<lb/>
dergleichen unno&#x0364;thige Sachen noch mehr <hi rendition="#aq">&#x017F;peci-<lb/>
ficir</hi>en/ allein es wi&#xA75B;d de&#xA75B; Hu&#x0364;lff-begie&#xA75B;ige bey dem<lb/>
anwe&#x017F;enden <hi rendition="#aq">Medico,</hi> zu &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Con&#x017F;titution</hi> be-<lb/>
quemes be&#x017F;&#x017F;ere <hi rendition="#aq">In&#x017F;truction</hi> bekom&#x0303;en; ich wende<lb/>
mich nun zu den wirckliche&#x0303; Geb&#xA75B;auch der Ba&#x0364;der.<lb/>
Die&#x017F;e werden nun nach ge&#x017F;chehener Vorberei-<lb/>
tung folgender ma&#x017F;&#x017F;en nach Gelegen-u. Be&#x017F;chaf-<lb/>
fenheit der Per&#x017F;on, der Kranckheit &#xA75B;c. ange&#x017F;tellet/<lb/>
als es der <hi rendition="#aq">Medicus</hi> verordnen wird/ insgemein<lb/>
aber ge&#x017F;chicht &#x017F;olch Bade&#x0303; in &#x017F;einer Wei&#x017F;e u. Ord-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nung,</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[492/0508] in keinen zu viel geſchicht. Jn denen Gemuͤths- und Leibes-Bewegung/ eines froͤlichen Hu- meurs ſeyn/ ſich aller Sorgen/ Kuͤmmerniß und Nachſinnen enthalten/ mit einen Spatziergang, oder ſonſten gelinden Bewegung ſich ergoͤtzen/ des Schlaffs zur Erquickung laͤngſtens biß 7. Stunden nach der ausgeſetzten Regel ſich ge- brauchen/ und hierinnen was oben im Contrario vorgewieſen worden in Obacht nehmen: Weiln einige vermeynen/ es wuͤrde der Appetit zu de- nen gebackenen und mit Zucker angemachten Speiſen zu vergnuͤgen unverbothen ſeyn/ denen geb ich zur Antwort/ alles von Mehl und Butter Gebackenes ſey ſchaͤdlich/ am allermeiſten aber was in geſchmoltzener Butter oder Schmaltz ge- pregelt iſt/ als Krepffeln/ Pfannen-Kuchen/ Fiſchlein/ ꝛc. wie auch mit Milch- und Mehl-ge- kochte Muͤſer und anderen Speiſen: Jch koͤnte dergleichen unnoͤthige Sachen noch mehr ſpeci- ficiren/ allein es wiꝛd deꝛ Huͤlff-begieꝛige bey dem anweſenden Medico, zu ſeiner Conſtitution be- quemes beſſere Inſtruction bekom̃en; ich wende mich nun zu den wircklichẽ Gebꝛauch der Baͤder. Dieſe werden nun nach geſchehener Vorberei- tung folgender maſſen nach Gelegen-u. Beſchaf- fenheit der Perſon, der Kranckheit ꝛc. angeſtellet/ als es der Medicus verordnen wird/ insgemein aber geſchicht ſolch Badẽ in ſeiner Weiſe u. Ord- nung,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/508
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/508>, abgerufen am 22.11.2024.