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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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men seyn, wo ihr der Himmel nicht den aller
Tapffersten Eckarth zugesendet hätte. Fräu-
lein Solueka replicirte: Jhro Excellentz, viel-
leicht hat es das Schicksal so haben wollen,
sonsten hätte ich mich doch dem Obristen Lan-
dre
tz ergeben, und mein lieber Vetter den
elendesten Todt ausstehen müssen. GOtt
dem Herren aber sey Hertz-inniglich gedancket,
der alles nach seinen allweisen Rath uns zum
besten dirigirt und gelencket hat, die alte Frau
Solueka empfieng auch unsern Eckarth mit
der tieffsten Compliment, Landes Gewohn-
heit nach, wie auch der junge Solueki, zu wel-
chen sich der General Salanin wendente,
sprach: Tapfferer Solueky, euere Tugen-
den haben ein grosses meritirt, und bleibet das
Sprichwort wohl wahr, daß Adler keine Eu-
len ziehlen, die Tapfferkeit eueres Herrn Va-
ters Seel. ist auf euch geerbet, und stünde eu-
ere Jugend nicht im Wege, es solte des Obri-
sten Landretz vacirendes Regiment euch wohl
können zugestellet werden, dennoch solt ihr
beym Rucken die jüngste Hauptmann-Stelle,
umb welche ich und euer Herr Vetter, bey Jh-
ro Käyserl. Majest. uns bemühen wollen,
überkommen, der junge Solueky bedanckte
sich gegen den General in aller Unterthänig-
keit. Hiermit wurden die liebe Gäste in die

vor

men ſeyn, wo ihr der Himmel nicht den aller
Tapfferſten Eckarth zugeſendet haͤtte. Fraͤu-
lein Soluęka replicirte: Jhro Excellentz, viel-
leicht hat es das Schickſal ſo haben wollen,
ſonſten haͤtte ich mich doch dem Obriſten Lan-
dre
tz ergeben, und mein lieber Vetter den
elendeſten Todt ausſtehen muͤſſen. GOtt
dem Herren aber ſey Hertz-inniglich gedancket,
der alles nach ſeinen allweiſen Rath uns zum
beſten dirigirt und gelencket hat, die alte Frau
Soluęka empfieng auch unſern Eckarth mit
der tieffſten Compliment, Landes Gewohn-
heit nach, wie auch der junge Soluęki, zu wel-
chen ſich der General Salanin wendente,
ſprach: Tapfferer Soluęky, euere Tugen-
den haben ein groſſes meritirt, und bleibet das
Sprichwort wohl wahr, daß Adler keine Eu-
len ziehlen, die Tapfferkeit eueres Herrn Va-
ters Seel. iſt auf euch geerbet, und ſtuͤnde eu-
ere Jugend nicht im Wege, es ſolte des Obri-
ſten Landretz vacirendes Regiment euch wohl
koͤnnen zugeſtellet werden, dennoch ſolt ihr
beym Rucken die juͤngſte Hauptmann-Stelle,
umb welche ich und euer Herr Vetter, bey Jh-
ro Kaͤyſerl. Majeſt. uns bemuͤhen wollen,
uͤberkommen, der junge Soluęky bedanckte
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[404/0420] men ſeyn, wo ihr der Himmel nicht den aller Tapfferſten Eckarth zugeſendet haͤtte. Fraͤu- lein Soluęka replicirte: Jhro Excellentz, viel- leicht hat es das Schickſal ſo haben wollen, ſonſten haͤtte ich mich doch dem Obriſten Lan- dretz ergeben, und mein lieber Vetter den elendeſten Todt ausſtehen muͤſſen. GOtt dem Herren aber ſey Hertz-inniglich gedancket, der alles nach ſeinen allweiſen Rath uns zum beſten dirigirt und gelencket hat, die alte Frau Soluęka empfieng auch unſern Eckarth mit der tieffſten Compliment, Landes Gewohn- heit nach, wie auch der junge Soluęki, zu wel- chen ſich der General Salanin wendente, ſprach: Tapfferer Soluęky, euere Tugen- den haben ein groſſes meritirt, und bleibet das Sprichwort wohl wahr, daß Adler keine Eu- len ziehlen, die Tapfferkeit eueres Herrn Va- ters Seel. iſt auf euch geerbet, und ſtuͤnde eu- ere Jugend nicht im Wege, es ſolte des Obri- ſten Landretz vacirendes Regiment euch wohl koͤnnen zugeſtellet werden, dennoch ſolt ihr beym Rucken die juͤngſte Hauptmann-Stelle, umb welche ich und euer Herr Vetter, bey Jh- ro Kaͤyſerl. Majeſt. uns bemuͤhen wollen, uͤberkommen, der junge Soluęky bedanckte ſich gegen den General in aller Unterthaͤnig- keit. Hiermit wurden die liebe Gaͤſte in die vor

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/420>, abgerufen am 10.06.2024.