sey gelb-bräunlich an der Farbe. Dieses Thier wäre sehr schnell im Lauffen, und könte nicht gefangen, sondern müsse mit Pfeilen er- schossen werden, welches nachmahls in der Wüsten von der dritten oder vierdten Hand todt gefunden würde. Die Africaner hielten dieses Horn wegen der vortrefflichen Krafft, welche es wieder das Gifft, so wohl äuser- als innerlich gebraucht, wircke, in grossen Werth. Gedachtes Thier ehe es zu sauffen pflege, so trübe und bewege dasselbe zuvor das Wasser mit seinem Horn, dahero auch die Africaner das Wasser mit dem äusersten Schopff oder Büschel Purpur-Haaren rüh- reten, welches alsbald darauff anfienge zu schäumen und zu sieden, als wenn es am Feuer stünde, dann trincken sie das Wasser und würden gesund, und dieses ist vermuthlich das Einhorn, von welchen GOtt der HErr der Schnelligkeit und Stärcke halben gegen Hiob, als der Herr Graf zuvor angeführet hat, er- wehnet. Kommt denn kein dergleichen Horn heraus in unser Land? fragte der General. Mir zweiffelt sehr, antwortete Eckarth, sinte- mahl erwehnter Gesandte errinnerte, daß die- se Hörner dem Könige des Orths bey Leib- und Lebens-Straffe müsten überlieffert wer- den. Dieser Gesandte versprach, mit Er-
laub-
ſey gelb-braͤunlich an der Farbe. Dieſes Thier waͤre ſehr ſchnell im Lauffen, und koͤnte nicht gefangen, ſondern muͤſſe mit Pfeilen er- ſchoſſen werden, welches nachmahls in der Wuͤſten von der dritten oder vierdten Hand todt gefunden wuͤrde. Die Africaner hielten dieſes Horn wegen der vortrefflichen Krafft, welche es wieder das Gifft, ſo wohl aͤuſer- als innerlich gebraucht, wircke, in groſſen Werth. Gedachtes Thier ehe es zu ſauffen pflege, ſo truͤbe und bewege daſſelbe zuvor das Waſſer mit ſeinem Horn, dahero auch die Africaner das Waſſer mit dem aͤuſerſten Schopff oder Buͤſchel Purpur-Haaren ruͤh- reten, welches alsbald darauff anfienge zu ſchaͤumen und zu ſieden, als wenn es am Feuer ſtuͤnde, dann trincken ſie das Waſſer und wuͤrden geſund, und dieſes iſt vermuthlich das Einhorn, von welchen GOtt der HErr der Schnelligkeit und Staͤrcke halben gegen Hiob, als der Herr Graf zuvor angefuͤhret hat, er- wehnet. Kommt denn kein dergleichen Horn heraus in unſer Land? fragte der General. Mir zweiffelt ſehr, antwortete Eckarth, ſinte- mahl erwehnter Geſandte errinnerte, daß die- ſe Hoͤrner dem Koͤnige des Orths bey Leib- und Lebens-Straffe muͤſten uͤberlieffert wer- den. Dieſer Geſandte verſprach, mit Er-
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ſey gelb-braͤunlich an der Farbe. Dieſes
Thier waͤre ſehr ſchnell im Lauffen, und koͤnte
nicht gefangen, ſondern muͤſſe mit Pfeilen er-
ſchoſſen werden, welches nachmahls in der
Wuͤſten von der dritten oder vierdten Hand
todt gefunden wuͤrde. Die Africaner hielten
dieſes Horn wegen der vortrefflichen Krafft,
welche es wieder das Gifft, ſo wohl aͤuſer-
als innerlich gebraucht, wircke, in groſſen
Werth. Gedachtes Thier ehe es zu ſauffen
pflege, ſo truͤbe und bewege daſſelbe zuvor das
Waſſer mit ſeinem Horn, dahero auch die
Africaner das Waſſer mit dem aͤuſerſten
Schopff oder Buͤſchel Purpur-Haaren ruͤh-
reten, welches alsbald darauff anfienge zu
ſchaͤumen und zu ſieden, als wenn es am Feuer
ſtuͤnde, dann trincken ſie das Waſſer und
wuͤrden geſund, und dieſes iſt vermuthlich das
Einhorn, von welchen GOtt der HErr der
Schnelligkeit und Staͤrcke halben gegen Hiob,
als der Herr Graf zuvor angefuͤhret hat, er-
wehnet. Kommt denn kein dergleichen Horn
heraus in unſer Land? fragte der General.
Mir zweiffelt ſehr, antwortete Eckarth, ſinte-
mahl erwehnter Geſandte errinnerte, daß die-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/366>, abgerufen am 22.11.2024.
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