Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

und wollen. Jch habe mich einsmahls auch
über dergleichen Bachkörnlein gemacht, be-
kam auch den Probier-Gewichte nach aus den
Centner 50. Ducaten an Silber und Gold,
es gieng an in der grösseren Probe, allein, weil
die zugehörige Sachen und Unkosten den Ge-
winn überwogen, bemühete ich mich darumb
nicht mehr, doch solte einer der bessere Zeit
und Gelegenheit darzu hätte, wohl ein meh-
rers mit geringern Unkosten und guten Pro-
fit
ausbringen mögen; Der berühmte D.
Beccher
in seiner Minera arenaria, führet es
etlicher Maßen aus. Mein Herr Bruder,
können denn aber nicht aus denen schlechteren
Metallen ein Edleres ausgezogen werden?
fragte der General. Ja allerdinges Herr
Graf antwortete Eckarth, zeiget nicht das
Kupffer seiner übrigen Röthe wegen an, daß
es das Näheste zum Golde sey; Jch habe ein-
mahl ein Pfund Stahl genommen, dieses
richtete ich mit figirenden Pulvern zu, dann
trieb ich den zugerichteten Stahl ins Silber,
da bekam ich aus einen Loth 10. Aäß des fein-
sten Goldes, in allen Proben beständig, hierü-
ber machte ich den Uberschlag, was auf 100.
Marck Silber vor ein Ausschuß bleiben wür-
de, wann der Arbeiter Lohn und die darzu ge-
hörige nöthige Unkosten abgerechnet würden,

und

und wollen. Jch habe mich einsmahls auch
uͤber dergleichen Bachkoͤrnlein gemacht, be-
kam auch den Probier-Gewichte nach aus den
Centner 50. Ducaten an Silber und Gold,
es gieng an in der groͤſſeren Probe, allein, weil
die zugehoͤrige Sachen und Unkoſten den Ge-
winn uͤberwogen, bemuͤhete ich mich darumb
nicht mehr, doch ſolte einer der beſſere Zeit
und Gelegenheit darzu haͤtte, wohl ein meh-
rers mit geringern Unkoſten und guten Pro-
fit
ausbringen moͤgen; Der beruͤhmte D.
Beccher
in ſeiner Minera arenaria, fuͤhret es
etlicher Maßen aus. Mein Herr Bruder,
koͤnnen denn aber nicht aus denen ſchlechteren
Metallen ein Edleres ausgezogen werden?
fragte der General. Ja allerdinges Herr
Graf antwortete Eckarth, zeiget nicht das
Kupffer ſeiner uͤbrigen Roͤthe wegen an, daß
es das Naͤheſte zum Golde ſey; Jch habe ein-
mahl ein Pfund Stahl genommen, dieſes
richtete ich mit figirenden Pulvern zu, dann
trieb ich den zugerichteten Stahl ins Silber,
da bekam ich aus einen Loth 10. Aaͤß des fein-
ſten Goldes, in allen Proben beſtaͤndig, hieruͤ-
ber machte ich den Uberſchlag, was auf 100.
Marck Silber vor ein Ausſchuß bleiben wuͤr-
de, wann der Arbeiter Lohn und die darzu ge-
hoͤrige noͤthige Unkoſten abgerechnet wuͤrden,

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0351" n="335"/>
und wollen. Jch habe mich einsmahls auch<lb/>
u&#x0364;ber dergleichen Bachko&#x0364;rnlein gemacht, be-<lb/>
kam auch den Probier-Gewichte nach aus den<lb/>
Centner 50. Ducaten an Silber und Gold,<lb/>
es gieng an in der gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;eren Probe, allein, weil<lb/>
die zugeho&#x0364;rige Sachen und Unko&#x017F;ten den Ge-<lb/>
winn u&#x0364;berwogen, bemu&#x0364;hete ich mich darumb<lb/>
nicht mehr, doch &#x017F;olte einer der be&#x017F;&#x017F;ere Zeit<lb/>
und Gelegenheit darzu ha&#x0364;tte, wohl ein meh-<lb/>
rers mit geringern Unko&#x017F;ten und guten <hi rendition="#aq">Pro-<lb/>
fit</hi> ausbringen mo&#x0364;gen; Der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#aq">D.<lb/>
Beccher</hi> in &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Minera arenaria,</hi> fu&#x0364;hret es<lb/>
etlicher Maßen aus. Mein Herr Bruder,<lb/>
ko&#x0364;nnen denn aber nicht aus denen &#x017F;chlechteren<lb/><hi rendition="#aq">Metall</hi>en ein Edleres ausgezogen werden?<lb/>
fragte der <hi rendition="#aq">General.</hi> Ja allerdinges Herr<lb/>
Graf antwortete Eckarth, zeiget nicht das<lb/>
Kupffer &#x017F;einer u&#x0364;brigen Ro&#x0364;the wegen an, daß<lb/>
es das Na&#x0364;he&#x017F;te zum Golde &#x017F;ey; Jch habe ein-<lb/>
mahl ein Pfund Stahl genommen, die&#x017F;es<lb/>
richtete ich mit <hi rendition="#aq">figi</hi>renden Pulvern zu, dann<lb/>
trieb ich den zugerichteten Stahl ins Silber,<lb/>
da bekam ich aus einen Loth 10. Aa&#x0364;ß des fein-<lb/>
&#x017F;ten Goldes, in allen Proben be&#x017F;ta&#x0364;ndig, hieru&#x0364;-<lb/>
ber machte ich den Uber&#x017F;chlag, was auf 100.<lb/>
Marck Silber vor ein Aus&#x017F;chuß bleiben wu&#x0364;r-<lb/>
de, wann der Arbeiter Lohn und die darzu ge-<lb/>
ho&#x0364;rige no&#x0364;thige Unko&#x017F;ten abgerechnet wu&#x0364;rden,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[335/0351] und wollen. Jch habe mich einsmahls auch uͤber dergleichen Bachkoͤrnlein gemacht, be- kam auch den Probier-Gewichte nach aus den Centner 50. Ducaten an Silber und Gold, es gieng an in der groͤſſeren Probe, allein, weil die zugehoͤrige Sachen und Unkoſten den Ge- winn uͤberwogen, bemuͤhete ich mich darumb nicht mehr, doch ſolte einer der beſſere Zeit und Gelegenheit darzu haͤtte, wohl ein meh- rers mit geringern Unkoſten und guten Pro- fit ausbringen moͤgen; Der beruͤhmte D. Beccher in ſeiner Minera arenaria, fuͤhret es etlicher Maßen aus. Mein Herr Bruder, koͤnnen denn aber nicht aus denen ſchlechteren Metallen ein Edleres ausgezogen werden? fragte der General. Ja allerdinges Herr Graf antwortete Eckarth, zeiget nicht das Kupffer ſeiner uͤbrigen Roͤthe wegen an, daß es das Naͤheſte zum Golde ſey; Jch habe ein- mahl ein Pfund Stahl genommen, dieſes richtete ich mit figirenden Pulvern zu, dann trieb ich den zugerichteten Stahl ins Silber, da bekam ich aus einen Loth 10. Aaͤß des fein- ſten Goldes, in allen Proben beſtaͤndig, hieruͤ- ber machte ich den Uberſchlag, was auf 100. Marck Silber vor ein Ausſchuß bleiben wuͤr- de, wann der Arbeiter Lohn und die darzu ge- hoͤrige noͤthige Unkoſten abgerechnet wuͤrden, und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/351
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/351>, abgerufen am 19.05.2024.