und ob gleich wir Officirer, deren unsere etli- che umb ihn stunden, und was doch in den Degen-Knopffe müste verborgen seyn,, gerne gewust hätten, nahm der Hertzog den Degen, legte ihn auf die Seite, sagende: Jhr meine allerliebsten und getreuesten Diener, euere Begierigkeit möchte wohl gerne wissen und er- fahren, was doch der ehrliche Soldate mir in diesen Degen-Knopffe hinterlassen hätte; al- lein so lieb ich euch habe, so werdet ihr dieses nicht eher erfahren, biß es vor sich selbst wird ausbrechen. Nehmet hieran ein Exempel der Verschwiegenheit und Vorsichtigkeit ei- nes getreuen Generals, der in seinen Kriegs- Expeditionen so vorsichtig seyn soll, selbige niemanden zu offenbahren, jedennoch aber sei- nen Neben-Officirern eine Begierde machen, solchem nachzusinnen, damit sie in der Mun- terkeit erhalten werden, und so dann ihre Schuldigkeit mit besseren Muth und Tapf- ferkeit bey Befehl und Ordres ins Werck setzen mögen, und also sein Vorhaben nicht eher er- fahren, biß es bereits vollzogen worden; son- sten ersiehet ein Luchs, einen einigen Ritz, so erkennet er bald was ihm profitabel ist, kan so denn der Feind gewarnet, und er demjenigen, der ihn zu berücken gedencket, am ersten den Garaus machen. Wir, als wir merckten,
daß
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und ob gleich wir Officirer, deren unſere etli- che umb ihn ſtunden, und was doch in den Degen-Knopffe muͤſte verborgen ſeyn,, gerne gewuſt haͤtten, nahm der Hertzog den Degen, legte ihn auf die Seite, ſagende: Jhr meine allerliebſten und getreueſten Diener, euere Begierigkeit moͤchte wohl gerne wiſſen und er- fahren, was doch der ehrliche Soldate mir in dieſen Degen-Knopffe hinterlaſſen haͤtte; al- lein ſo lieb ich euch habe, ſo werdet ihr dieſes nicht eher erfahren, biß es vor ſich ſelbſt wird ausbrechen. Nehmet hieran ein Exempel der Verſchwiegenheit und Vorſichtigkeit ei- nes getreuen Generals, der in ſeinen Kriegs- Expeditionen ſo vorſichtig ſeyn ſoll, ſelbige niemanden zu offenbahren, jedennoch aber ſei- nen Neben-Officirern eine Begierde machen, ſolchem nachzuſinnen, damit ſie in der Mun- terkeit erhalten werden, und ſo dann ihre Schuldigkeit mit beſſeren Muth und Tapf- ferkeit bey Befehl und Ordres ins Werck ſetzen moͤgen, und alſo ſein Vorhaben nicht eher er- fahren, biß es bereits vollzogen worden; ſon- ſten erſiehet ein Luchs, einen einigen Ritz, ſo erkennet er bald was ihm profitabel iſt, kan ſo denn der Feind gewarnet, und er demjenigen, der ihn zu beruͤcken gedencket, am erſten den Garaus machen. Wir, als wir merckten,
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und ob gleich wir Officirer, deren unſere etli-
che umb ihn ſtunden, und was doch in den
Degen-Knopffe muͤſte verborgen ſeyn,, gerne
gewuſt haͤtten, nahm der Hertzog den Degen,
legte ihn auf die Seite, ſagende: Jhr meine
allerliebſten und getreueſten Diener, euere
Begierigkeit moͤchte wohl gerne wiſſen und er-
fahren, was doch der ehrliche Soldate mir in
dieſen Degen-Knopffe hinterlaſſen haͤtte; al-
lein ſo lieb ich euch habe, ſo werdet ihr dieſes
nicht eher erfahren, biß es vor ſich ſelbſt wird
ausbrechen. Nehmet hieran ein Exempel
der Verſchwiegenheit und Vorſichtigkeit ei-
nes getreuen Generals, der in ſeinen Kriegs-
Expeditionen ſo vorſichtig ſeyn ſoll, ſelbige
niemanden zu offenbahren, jedennoch aber ſei-
nen Neben-Officirern eine Begierde machen,
ſolchem nachzuſinnen, damit ſie in der Mun-
terkeit erhalten werden, und ſo dann ihre
Schuldigkeit mit beſſeren Muth und Tapf-
ferkeit bey Befehl und Ordres ins Werck ſetzen
moͤgen, und alſo ſein Vorhaben nicht eher er-
fahren, biß es bereits vollzogen worden; ſon-
ſten erſiehet ein Luchs, einen einigen Ritz, ſo
erkennet er bald was ihm profitabel iſt, kan ſo
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/305>, abgerufen am 23.11.2024.
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