ber Andreas, fiel ihn Eckarth in die Rede, die- se Mescolantz, wie ihr sie vorgebracht habt, wird in Umschütteln unter einander gehen, und ein unansehnlich Mischmasch machen, ich will euch aber die Kunst die 4. Elementa vor- zuzeigen besser lehren, als: Nehmet schön rein gebranntes Sal Tartari, (Weinstein- Saltz,) darüber giesset einen guten Brande- wein, lasset es in Digestion 24. Stunden lang stehen, so wird sich der Brandewein roth und grünlicht gefärbet haben, ihr möget den Bran- dewein unter einander schütteln wie ihr nur wollet, so wird bey erfolgter Ruhe, sich eine jede Coleur, die rothe oben und die grüne un- ten wieder herstellen, nun nehmet ein Gläß- lein, thut ein wenig Sand darein, darauff giesset von der grünen und hernach von der ro- then Extraction, und zuletzt ein schön weisses Baum-oder ein ander Oel, verbindet das Gläßlein, ihr möget nun das Gläßlein rüh- ren und schütteln, daß alles untereinander ge- het, so wird sich in einer kurtzen Zeit ein jedes wieder an seinen Orth setzen und an der Co- leur helle bleiben, der Sand als die Erde fällt zu Boden, darauff folget die grüne Farbe das Wasser, ferner die rothe das Feuer, und end- lich das Baum-oder ander Oel als die Lufft, auf diese Arth werdet ihr besser als mit eueren
Vor-
ber Andreas, fiel ihn Eckarth in die Rede, die- ſe Meſcolantz, wie ihr ſie vorgebracht habt, wird in Umſchuͤtteln unter einander gehen, und ein unanſehnlich Miſchmaſch machen, ich will euch aber die Kunſt die 4. Elementa vor- zuzeigen beſſer lehren, als: Nehmet ſchoͤn rein gebranntes Sal Tartari, (Weinſtein- Saltz,) daruͤber gieſſet einen guten Brande- wein, laſſet es in Digeſtion 24. Stunden lang ſtehen, ſo wird ſich der Brandewein roth und gruͤnlicht gefaͤrbet haben, ihr moͤget den Bran- dewein unter einander ſchuͤtteln wie ihr nur wollet, ſo wird bey erfolgter Ruhe, ſich eine jede Coleur, die rothe oben und die gruͤne un- ten wieder herſtellen, nun nehmet ein Glaͤß- lein, thut ein wenig Sand darein, darauff gieſſet von der gruͤnen und hernach von der ro- then Extraction, und zuletzt ein ſchoͤn weiſſes Baum-oder ein ander Oel, verbindet das Glaͤßlein, ihr moͤget nun das Glaͤßlein ruͤh- ren und ſchuͤtteln, daß alles untereinander ge- het, ſo wird ſich in einer kurtzen Zeit ein jedes wieder an ſeinen Orth ſetzen und an der Co- leur helle bleiben, der Sand als die Erde faͤllt zu Boden, darauff folget die gruͤne Farbe das Waſſer, ferner die rothe das Feuer, und end- lich das Baum-oder ander Oel als die Lufft, auf dieſe Arth werdet ihr beſſer als mit eueren
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ber Andreas, fiel ihn Eckarth in die Rede, die-
ſe Meſcolantz, wie ihr ſie vorgebracht habt,
wird in Umſchuͤtteln unter einander gehen,
und ein unanſehnlich Miſchmaſch machen, ich
will euch aber die Kunſt die 4. Elementa vor-
zuzeigen beſſer lehren, als: Nehmet ſchoͤn
rein gebranntes Sal Tartari, (Weinſtein-
Saltz,) daruͤber gieſſet einen guten Brande-
wein, laſſet es in Digeſtion 24. Stunden lang
ſtehen, ſo wird ſich der Brandewein roth und
gruͤnlicht gefaͤrbet haben, ihr moͤget den Bran-
dewein unter einander ſchuͤtteln wie ihr nur
wollet, ſo wird bey erfolgter Ruhe, ſich eine
jede Coleur, die rothe oben und die gruͤne un-
ten wieder herſtellen, nun nehmet ein Glaͤß-
lein, thut ein wenig Sand darein, darauff
gieſſet von der gruͤnen und hernach von der ro-
then Extraction, und zuletzt ein ſchoͤn weiſſes
Baum-oder ein ander Oel, verbindet das
Glaͤßlein, ihr moͤget nun das Glaͤßlein ruͤh-
ren und ſchuͤtteln, daß alles untereinander ge-
het, ſo wird ſich in einer kurtzen Zeit ein jedes
wieder an ſeinen Orth ſetzen und an der Co-
leur helle bleiben, der Sand als die Erde faͤllt
zu Boden, darauff folget die gruͤne Farbe das
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/301>, abgerufen am 22.11.2024.
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