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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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und dergleichen Holuncken, die, wann sie nur
ein Notariat-Buch haben, oder die Land-und
Stadt-Ordnung besitzen, erkühnen sich vor
zu tretten, und zuweilen solche Processe zu
führen, da wohl der vornehmste und geübteste
Advocat selbige auszuführen genung würde
zu thun haben. Was hilfft es, es muß in al-
len Ständen unnützes Volck seyn, damit die
Rechtschaffenen von ihnen erkannt werden.
Nach vollbrachten Abend-Essen, legten sich
unsere Reisenden zur Ruhe. Als der Tag
anbrach, liessen sie durch Andreas den Kut-
scher ruffen, der auch bereits die Stiegen auf-
kam, unsere Herren aufzuwecken. Nachdem
sie sich angelegt und gebetet hatten, rufften sie
den Wirth, zahlten was sie verzehret hatten,
setzten sich auf den Wagen, und fuhren in
GOttes Nahmen ihren Weg fort. Nach
gesungenen Morgen-Liedern, als Andreas
gar melancholisch aussahe, fragte ihn
Eckarth, wie, Freund Andreas so traurig,
was fehlet euch? Nichts, mein hoch-geehrte-
ster Herr, es schmertzet mich daß ich heute mei-
nen Abschied nehmen soll, ich wolte wüntschen!
daß ich mit denen Herren weiter reisen solte.
Ja mein lieber Andreas, replicirte Eckarth,
endlich durch Teutschland so ihr getreu, ver-
schwiegen und aufrichtig seyn wollet, könn-

ten

und dergleichen Holuncken, die, wann ſie nur
ein Notariat-Buch haben, oder die Land-und
Stadt-Ordnung beſitzen, erkuͤhnen ſich vor
zu tretten, und zuweilen ſolche Proceſſe zu
fuͤhren, da wohl der vornehmſte und geuͤbteſte
Advocat ſelbige auszufuͤhren genung wuͤrde
zu thun haben. Was hilfft es, es muß in al-
len Staͤnden unnuͤtzes Volck ſeyn, damit die
Rechtſchaffenen von ihnen erkannt werden.
Nach vollbrachten Abend-Eſſen, legten ſich
unſere Reiſenden zur Ruhe. Als der Tag
anbrach, lieſſen ſie durch Andreas den Kut-
ſcher ruffen, der auch bereits die Stiegen auf-
kam, unſere Herren aufzuwecken. Nachdem
ſie ſich angelegt und gebetet hatten, rufften ſie
den Wirth, zahlten was ſie verzehret hatten,
ſetzten ſich auf den Wagen, und fuhren in
GOttes Nahmen ihren Weg fort. Nach
geſungenen Morgen-Liedern, als Andreas
gar melancholiſch ausſahe, fragte ihn
Eckarth, wie, Freund Andreas ſo traurig,
was fehlet euch? Nichts, mein hoch-geehrte-
ſter Herr, es ſchmertzet mich daß ich heute mei-
nen Abſchied nehmen ſoll, ich wolte wuͤntſchen!
daß ich mit denen Herren weiter reiſen ſolte.
Ja mein lieber Andreas, replicirte Eckarth,
endlich durch Teutſchland ſo ihr getreu, ver-
ſchwiegen und aufrichtig ſeyn wollet, koͤnn-

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[276/0292] und dergleichen Holuncken, die, wann ſie nur ein Notariat-Buch haben, oder die Land-und Stadt-Ordnung beſitzen, erkuͤhnen ſich vor zu tretten, und zuweilen ſolche Proceſſe zu fuͤhren, da wohl der vornehmſte und geuͤbteſte Advocat ſelbige auszufuͤhren genung wuͤrde zu thun haben. Was hilfft es, es muß in al- len Staͤnden unnuͤtzes Volck ſeyn, damit die Rechtſchaffenen von ihnen erkannt werden. Nach vollbrachten Abend-Eſſen, legten ſich unſere Reiſenden zur Ruhe. Als der Tag anbrach, lieſſen ſie durch Andreas den Kut- ſcher ruffen, der auch bereits die Stiegen auf- kam, unſere Herren aufzuwecken. Nachdem ſie ſich angelegt und gebetet hatten, rufften ſie den Wirth, zahlten was ſie verzehret hatten, ſetzten ſich auf den Wagen, und fuhren in GOttes Nahmen ihren Weg fort. Nach geſungenen Morgen-Liedern, als Andreas gar melancholiſch ausſahe, fragte ihn Eckarth, wie, Freund Andreas ſo traurig, was fehlet euch? Nichts, mein hoch-geehrte- ſter Herr, es ſchmertzet mich daß ich heute mei- nen Abſchied nehmen ſoll, ich wolte wuͤntſchen! daß ich mit denen Herren weiter reiſen ſolte. Ja mein lieber Andreas, replicirte Eckarth, endlich durch Teutſchland ſo ihr getreu, ver- ſchwiegen und aufrichtig ſeyn wollet, koͤnn- ten

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/292>, abgerufen am 25.11.2024.