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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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be mich heute sehr verwundet, ist nicht et-
wan ein verständiger Mann hier der mir helf-
fe. Jhr Bauren wisset doch immer einige
Hauß-Mittel selbige in Fall der Noth zu ge-
brauchen? Gestrenger Herr, antwortete der
Wirth, es ist hier ein Bauer, welcher vor die-
sen einen Schmied abgegeben und glücklich in
Pferde-Curen gewesen, derselbe ist auch an-
jetzo bey denen Menschen ein sonderlicher Do-
ctor,
so, daß sie von weit entlegenen Orten sich
bey ihme Raths erholen, der wird den ge-
strengen Herrn bald helffen. Er hat eine gu-
te Salbe, mit welcher er innerhalb 24. Stun-
den einen Bruch heilen kan. Herr Wirth,
replicirte Eckarth, das ist unmöglich. Ja!
Ja! gab der Wirth zur Antwort, Euer Ge-
strengl. mögen es wohl gläuben, aus eben der-
selben Büchse curirt er alle Schäden. Es
darff auch nicht einmahl ein Patiente in Per-
son zu ihn kommen, sondern ihn nur seinen
Urin oder sein Hembde senden, so wird er als-
bald sagen, was die Kranckheit sey, ob der
Mensch wieder werde genesen, oder an der
Kranckheit sterben müssen. Das ist gewiß
ein grosser Künstler, der von der Pferde-Cur,
so bald solche Wissenschafft erlernet hat, auch
Menschen zu curiren, versetzte Siegfried: Ja
Herr, fuhr der Wirth fort, nicht allein dieses

thut

be mich heute ſehr verwundet, iſt nicht et-
wan ein verſtaͤndiger Mann hier der mir helf-
fe. Jhr Bauren wiſſet doch immer einige
Hauß-Mittel ſelbige in Fall der Noth zu ge-
brauchen? Geſtrenger Herr, antwortete der
Wirth, es iſt hier ein Bauer, welcher vor die-
ſen einen Schmied abgegeben und gluͤcklich in
Pferde-Curen geweſen, derſelbe iſt auch an-
jetzo bey denen Menſchen ein ſonderlicher Do-
ctor,
ſo, daß ſie von weit entlegenen Orten ſich
bey ihme Raths erholen, der wird den ge-
ſtrengen Herrn bald helffen. Er hat eine gu-
te Salbe, mit welcher er innerhalb 24. Stun-
den einen Bruch heilen kan. Herr Wirth,
replicirte Eckarth, das iſt unmoͤglich. Ja!
Ja! gab der Wirth zur Antwort, Euer Ge-
ſtrengl. moͤgen es wohl glaͤuben, aus eben der-
ſelben Buͤchſe curirt er alle Schaͤden. Es
darff auch nicht einmahl ein Patiente in Per-
ſon zu ihn kommen, ſondern ihn nur ſeinen
Urin oder ſein Hembde ſenden, ſo wird er als-
bald ſagen, was die Kranckheit ſey, ob der
Menſch wieder werde geneſen, oder an der
Kranckheit ſterben muͤſſen. Das iſt gewiß
ein groſſer Kuͤnſtler, der von der Pferde-Cur,
ſo bald ſolche Wiſſenſchafft erlernet hat, auch
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[267/0283] be mich heute ſehr verwundet, iſt nicht et- wan ein verſtaͤndiger Mann hier der mir helf- fe. Jhr Bauren wiſſet doch immer einige Hauß-Mittel ſelbige in Fall der Noth zu ge- brauchen? Geſtrenger Herr, antwortete der Wirth, es iſt hier ein Bauer, welcher vor die- ſen einen Schmied abgegeben und gluͤcklich in Pferde-Curen geweſen, derſelbe iſt auch an- jetzo bey denen Menſchen ein ſonderlicher Do- ctor, ſo, daß ſie von weit entlegenen Orten ſich bey ihme Raths erholen, der wird den ge- ſtrengen Herrn bald helffen. Er hat eine gu- te Salbe, mit welcher er innerhalb 24. Stun- den einen Bruch heilen kan. Herr Wirth, replicirte Eckarth, das iſt unmoͤglich. Ja! Ja! gab der Wirth zur Antwort, Euer Ge- ſtrengl. moͤgen es wohl glaͤuben, aus eben der- ſelben Buͤchſe curirt er alle Schaͤden. Es darff auch nicht einmahl ein Patiente in Per- ſon zu ihn kommen, ſondern ihn nur ſeinen Urin oder ſein Hembde ſenden, ſo wird er als- bald ſagen, was die Kranckheit ſey, ob der Menſch wieder werde geneſen, oder an der Kranckheit ſterben muͤſſen. Das iſt gewiß ein groſſer Kuͤnſtler, der von der Pferde-Cur, ſo bald ſolche Wiſſenſchafft erlernet hat, auch Menſchen zu curiren, verſetzte Siegfried: Ja Herr, fuhr der Wirth fort, nicht allein dieſes thut

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/283>, abgerufen am 22.11.2024.