ich über den Graben setzen wolte, kam ich zwar über, allein ich stürtzte mit dem Pferde, und zu meinen Unglück schlug ich mit der Hand auff ein scharffes Holtz, welches mich mehr als meine Feinde verletzt hat. Ob nun der verkappte Teuffel von dem Stosse gestor- ben ist, ist mir unwissend, wo mein Reit- Knecht hinkommen weiß ich auch nicht; indem kam Daniel hinnein und that den jungen Herrn kunt, daß der Reit-Knecht auch an- kommen wäre, und so bald das Pferd zum Hofe eingelauffen, sey es unter ihn nieder ge- fallen, lebete aber noch. Nun, wer fraget nach dem Pferde, sprach der junge Solucki, das wird sich wohl erholen, wann nur der Knecht noch am Leben, und ihm kein Scha- den wiederfahren ist; hlermit änderte der jun- ge Solucki und die Fräulein ihre Kleider, und besuchten die alte Frau Generalin, sagten ihr aber nichts von dem was vorgangen war. Die Fräulein bath Eckarthen und die anderen Herren, ihren Herrn Vater die hohe Ehre zu gönnen, und ihn zumahln doch der Weg von Garpa nicht weit von der Land-Strasse ab- gienge, und nur 7. Meilen von Carnia lege, groß-günstig zu ersuchen. Eckarth aber be- danckte sich aufs höflichste, umb Verzeihung bittende, daß er vor dieses mahl nicht willfah-
ren
ich uͤber den Graben ſetzen wolte, kam ich zwar uͤber, allein ich ſtuͤrtzte mit dem Pferde, und zu meinen Ungluͤck ſchlug ich mit der Hand auff ein ſcharffes Holtz, welches mich mehr als meine Feinde verletzt hat. Ob nun der verkappte Teuffel von dem Stoſſe geſtor- ben iſt, iſt mir unwiſſend, wo mein Reit- Knecht hinkommen weiß ich auch nicht; indem kam Daniel hinnein und that den jungen Herrn kunt, daß der Reit-Knecht auch an- kommen waͤre, und ſo bald das Pferd zum Hofe eingelauffen, ſey es unter ihn nieder ge- fallen, lebete aber noch. Nun, wer fraget nach dem Pferde, ſprach der junge Soluçki, das wird ſich wohl erholen, wann nur der Knecht noch am Leben, und ihm kein Scha- den wiederfahren iſt; hlermit aͤnderte der jun- ge Soluçki und die Fraͤulein ihre Kleider, und beſuchten die alte Frau Generalin, ſagten ihr aber nichts von dem was vorgangen war. Die Fraͤulein bath Eckarthen und die anderen Herren, ihren Herrn Vater die hohe Ehre zu goͤnnen, und ihn zumahln doch der Weg von Garpa nicht weit von der Land-Straſſe ab- gienge, und nur 7. Meilen von Carnia lege, groß-guͤnſtig zu erſuchen. Eckarth aber be- danckte ſich aufs hoͤflichſte, umb Verzeihung bittende, daß er vor dieſes mahl nicht willfah-
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ich uͤber den Graben ſetzen wolte, kam ich
zwar uͤber, allein ich ſtuͤrtzte mit dem Pferde,
und zu meinen Ungluͤck ſchlug ich mit der
Hand auff ein ſcharffes Holtz, welches mich
mehr als meine Feinde verletzt hat. Ob nun
der verkappte Teuffel von dem Stoſſe geſtor-
ben iſt, iſt mir unwiſſend, wo mein Reit-
Knecht hinkommen weiß ich auch nicht; indem
kam Daniel hinnein und that den jungen
Herrn kunt, daß der Reit-Knecht auch an-
kommen waͤre, und ſo bald das Pferd zum
Hofe eingelauffen, ſey es unter ihn nieder ge-
fallen, lebete aber noch. Nun, wer fraget
nach dem Pferde, ſprach der junge Soluçki,
das wird ſich wohl erholen, wann nur der
Knecht noch am Leben, und ihm kein Scha-
den wiederfahren iſt; hlermit aͤnderte der jun-
ge Soluçki und die Fraͤulein ihre Kleider, und
beſuchten die alte Frau Generalin, ſagten ihr
aber nichts von dem was vorgangen war.
Die Fraͤulein bath Eckarthen und die anderen
Herren, ihren Herrn Vater die hohe Ehre zu
goͤnnen, und ihn zumahln doch der Weg von
Garpa nicht weit von der Land-Straſſe ab-
gienge, und nur 7. Meilen von Carnia lege,
groß-guͤnſtig zu erſuchen. Eckarth aber be-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/266>, abgerufen am 25.11.2024.
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