mit einer Madamoiselle und einen Diener be- gegnet wäre, denn sie hätten ihn zurück nach der alten Frau Solucka geschickt, welche, weiln ihr eine Ubligkeit zugestossen wäre, hätte müs- sen zurück kehren, er wäre hin und her geritten und könte niemanden antreffen, böthe also, wo sie einige Nachricht von ihnen hätten, ihme solches zu wissen zu thun, damit er ihnen nach- jagen, und sie einholen möchte. Fräulein So- lucka rieff zum Wagen aus: Daniel bist du es? bleib hier bey uns, weil wir nahe am Dorffe sind. Hoch-gebiethendes gnädiges Fräulein, fragte Daniel. Wie so alleine, ohne Pferd, ohne ihren Begleiter, und ohne den Reit-Knecht? Du wirst es schon hören, ant- wortete sie, es fehlet wenig, du hättest mich nicht mehr lebendig gesehen; Jndem sie rede- ten, kam der junge Solucki qver Feld ein ge- sprengt, voller Blut an Kleidern und am Pfer- de. Hier kommt mein verkleideter Vetter, rieff Fräulein Solucka, der Himmel sey Danck der ihm beygestanden, und ihn von der Hand seiner Feinde errettet hat: Der Diener ritte ihm entgegen und erzehlte ihm, wie daß er die Fräulein bey frembden Herrn in einer Kut- sche sitzend angetroffen hätte. GOtt Lob, sprach der junge Solucki, wann sie nur lebt, so bin ich schon zu frieden; Aber was bedeutet
das
Q 4
mit einer Madamoiſelle und einen Diener be- gegnet waͤre, denn ſie haͤtten ihn zuruͤck nach der alten Frau Soluçka geſchickt, welche, weiln ihr eine Ubligkeit zugeſtoſſen waͤre, haͤtte muͤſ- ſen zuruͤck kehren, er waͤre hin und her geritten und koͤnte niemanden antreffen, boͤthe alſo, wo ſie einige Nachricht von ihnen haͤtten, ihme ſolches zu wiſſen zu thun, damit er ihnen nach- jagen, und ſie einholen moͤchte. Fraͤulein So- luçka rieff zum Wagen aus: Daniel biſt du es? bleib hier bey uns, weil wir nahe am Dorffe ſind. Hoch-gebiethendes gnaͤdiges Fraͤulein, fragte Daniel. Wie ſo alleine, ohne Pferd, ohne ihren Begleiter, und ohne den Reit-Knecht? Du wirſt es ſchon hoͤren, ant- wortete ſie, es fehlet wenig, du haͤtteſt mich nicht mehr lebendig geſehen; Jndem ſie rede- ten, kam der junge Soluçki qver Feld ein ge- ſprengt, voller Blut an Kleidern und am Pfer- de. Hier kommt mein verkleideter Vetter, rieff Fraͤulein Soluçka, der Himmel ſey Danck der ihm beygeſtanden, und ihn von der Hand ſeiner Feinde errettet hat: Der Diener ritte ihm entgegen und erzehlte ihm, wie daß er die Fraͤulein bey frembden Herrn in einer Kut- ſche ſitzend angetroffen haͤtte. GOtt Lob, ſprach der junge Soluçki, wann ſie nur lebt, ſo bin ich ſchon zu frieden; Aber was bedeutet
das
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mit einer Madamoiſelle und einen Diener be-
gegnet waͤre, denn ſie haͤtten ihn zuruͤck nach der
alten Frau Soluçka geſchickt, welche, weiln
ihr eine Ubligkeit zugeſtoſſen waͤre, haͤtte muͤſ-
ſen zuruͤck kehren, er waͤre hin und her geritten
und koͤnte niemanden antreffen, boͤthe alſo, wo
ſie einige Nachricht von ihnen haͤtten, ihme
ſolches zu wiſſen zu thun, damit er ihnen nach-
jagen, und ſie einholen moͤchte. Fraͤulein So-
luçka rieff zum Wagen aus: Daniel biſt du
es? bleib hier bey uns, weil wir nahe am
Dorffe ſind. Hoch-gebiethendes gnaͤdiges
Fraͤulein, fragte Daniel. Wie ſo alleine, ohne
Pferd, ohne ihren Begleiter, und ohne den
Reit-Knecht? Du wirſt es ſchon hoͤren, ant-
wortete ſie, es fehlet wenig, du haͤtteſt mich
nicht mehr lebendig geſehen; Jndem ſie rede-
ten, kam der junge Soluçki qver Feld ein ge-
ſprengt, voller Blut an Kleidern und am Pfer-
de. Hier kommt mein verkleideter Vetter,
rieff Fraͤulein Soluçka, der Himmel ſey Danck
der ihm beygeſtanden, und ihn von der Hand
ſeiner Feinde errettet hat: Der Diener ritte
ihm entgegen und erzehlte ihm, wie daß er die
Fraͤulein bey frembden Herrn in einer Kut-
ſche ſitzend angetroffen haͤtte. GOtt Lob,
ſprach der junge Soluçki, wann ſie nur lebt,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/263>, abgerufen am 22.11.2024.
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