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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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gehen, als er zuvor gewesen da er hinnauff ge-
stiegen war. Jch wüntsche der lieben Seele
nichts als Göttlichen Beystand, der erhalte
sie in Gedult. Jndem kam die Braut aus
der Kirche, und im Vorbey-Gehen sagte E-
ckarth: Gehe liebstes Hertz, GOtt dessen
Vorsehung dir aus Muthwillen deiner El-
tern entrissen, sey dein Trost, der erqvicke dich
in deinen künfftigen verdrießlichen Ehe-Stan-
de, und sein heiliger Engel sey mit dir auf al-
len deinen Wegen; deinen ungerechten Vater
gebe er die Erkenntniß vor seinem Ende, da-
mit er sehe und erfahre was es sey, GOtt zu
widerstehen und die Seinigen zu verderben;
Er gebe dir alles/ was dein Hertze wüntschet,
und behüte dich vor allen Bösen. Nerbo war
gantz entrüstet, ob er es gleich nicht wolte mer-
cken lassen, und nahm mit kurtzen adieu von
allen Abschied. Als dieser hinweg war, sagte
Willhelm, Monsr. Eckarth, er hat diesen Herrn
gantz rappel-Köpffisch gemacht/ es ist aber
gar recht, daß seiner übrigen Klugheit ein-
mahl so begegnet worden. Gehet er denn der
Braut oder den Bräutigam etwas an? frag-
te Eckarth. Ach nein! antwortete Wilhelm,
seine Ehe-Liebste und der Braut Stieff-Mut-
ter, sind einander etwas verwandt, und dan-
nenhero hat ihn meines hoch-geehrten Herrn

Dis-
O

gehen, als er zuvor geweſen da er hinnauff ge-
ſtiegen war. Jch wuͤntſche der lieben Seele
nichts als Goͤttlichen Beyſtand, der erhalte
ſie in Gedult. Jndem kam die Braut aus
der Kirche, und im Vorbey-Gehen ſagte E-
ckarth: Gehe liebſtes Hertz, GOtt deſſen
Vorſehung dir aus Muthwillen deiner El-
tern entriſſen, ſey dein Troſt, der erqvicke dich
in deinen kuͤnfftigen verdrießlichen Ehe-Stan-
de, und ſein heiliger Engel ſey mit dir auf al-
len deinen Wegen; deinen ungerechten Vater
gebe er die Erkenntniß vor ſeinem Ende, da-
mit er ſehe und erfahre was es ſey, GOtt zu
widerſtehen und die Seinigen zu verderben;
Er gebe dir alles/ was dein Hertze wuͤntſchet,
und behuͤte dich vor allen Boͤſen. Nerbo war
gantz entruͤſtet, ob er es gleich nicht wolte mer-
cken laſſen, und nahm mit kurtzen adieu von
allen Abſchied. Als dieſer hinweg war, ſagte
Willhelm, Monſr. Eckarth, er hat dieſen Herrn
gantz rappel-Koͤpffiſch gemacht/ es iſt aber
gar recht, daß ſeiner uͤbrigen Klugheit ein-
mahl ſo begegnet worden. Gehet er denn der
Braut oder den Braͤutigam etwas an? frag-
te Eckarth. Ach nein! antwortete Wilhelm,
ſeine Ehe-Liebſte und der Braut Stieff-Mut-
ter, ſind einander etwas verwandt, und dan-
nenhero hat ihn meines hoch-geehrten Herrn

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O
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[209/0225] gehen, als er zuvor geweſen da er hinnauff ge- ſtiegen war. Jch wuͤntſche der lieben Seele nichts als Goͤttlichen Beyſtand, der erhalte ſie in Gedult. Jndem kam die Braut aus der Kirche, und im Vorbey-Gehen ſagte E- ckarth: Gehe liebſtes Hertz, GOtt deſſen Vorſehung dir aus Muthwillen deiner El- tern entriſſen, ſey dein Troſt, der erqvicke dich in deinen kuͤnfftigen verdrießlichen Ehe-Stan- de, und ſein heiliger Engel ſey mit dir auf al- len deinen Wegen; deinen ungerechten Vater gebe er die Erkenntniß vor ſeinem Ende, da- mit er ſehe und erfahre was es ſey, GOtt zu widerſtehen und die Seinigen zu verderben; Er gebe dir alles/ was dein Hertze wuͤntſchet, und behuͤte dich vor allen Boͤſen. Nerbo war gantz entruͤſtet, ob er es gleich nicht wolte mer- cken laſſen, und nahm mit kurtzen adieu von allen Abſchied. Als dieſer hinweg war, ſagte Willhelm, Monſr. Eckarth, er hat dieſen Herrn gantz rappel-Koͤpffiſch gemacht/ es iſt aber gar recht, daß ſeiner uͤbrigen Klugheit ein- mahl ſo begegnet worden. Gehet er denn der Braut oder den Braͤutigam etwas an? frag- te Eckarth. Ach nein! antwortete Wilhelm, ſeine Ehe-Liebſte und der Braut Stieff-Mut- ter, ſind einander etwas verwandt, und dan- nenhero hat ihn meines hoch-geehrten Herrn Dis- O

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/225>, abgerufen am 24.11.2024.