kauffen erzeigen wollen, werde ich mich schul- digst davor danckbahrlich einstellen. Eckarth reichte ihm einen Becher mit Bier, sagende: Mein Freund, trincket dieses Bier aus, so dann kehret nach Hause, es soll euch euere Kunst allhier zu exerciren erlaubet seyn. Doch stellet euch Morgen Abends umb diese Zeit hier wiederumb bey mir ein, damit ich und diese Herren eurer Beschaffenheit nach bessere Nachricht haben mögen. Nachdem er den Becher von Bier entlediget hatte, be- danckte er sich so wohl des Geschenckes als auch geschehener Erlaubniß halben, mit dem Versprechen, deren Befehl zu bestimmter Zeit gehorsamst nachzuleben. Als dieser Ziegeuner abgegangen war, sprach Eckarth zu Siegfrieden und Gotthart: Sehet meine lieben Herren Söhne, welcher Gestalt lüder- liche Eltern ihren Kindern gleiche Laster ein- pflantzen, doch findet sich bey diesen Unkraut, noch ein eingemengter Weitzen. So GOtt will, werde ich ihm Morgen besser als heute geschehen, auf den Zahn fühlen. Wie E- ckarth ausgeredet hatte, fieng Gotthart an: Mein grosser Patron, wo mir recht ist, habe ich in deren Studier-Stüblein gestern eine Laute hängen gesehen, wann bey sie ich die ho- he Zuneigung erbitten könte, daß mir selbige
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kauffen erzeigen wollen, werde ich mich ſchul- digſt davor danckbahrlich einſtellen. Eckarth reichte ihm einen Becher mit Bier, ſagende: Mein Freund, trincket dieſes Bier aus, ſo dann kehret nach Hauſe, es ſoll euch euere Kunſt allhier zu exerciren erlaubet ſeyn. Doch ſtellet euch Morgen Abends umb dieſe Zeit hier wiederumb bey mir ein, damit ich und dieſe Herren eurer Beſchaffenheit nach beſſere Nachricht haben moͤgen. Nachdem er den Becher von Bier entlediget hatte, be- danckte er ſich ſo wohl des Geſchenckes als auch geſchehener Erlaubniß halben, mit dem Verſprechen, deren Befehl zu beſtimmter Zeit gehorſamſt nachzuleben. Als dieſer Ziegeuner abgegangen war, ſprach Eckarth zu Siegfrieden und Gotthart: Sehet meine lieben Herren Soͤhne, welcher Geſtalt luͤder- liche Eltern ihren Kindern gleiche Laſter ein- pflantzen, doch findet ſich bey dieſen Unkraut, noch ein eingemengter Weitzen. So GOtt will, werde ich ihm Morgen beſſer als heute geſchehen, auf den Zahn fuͤhlen. Wie E- ckarth ausgeredet hatte, fieng Gotthart an: Mein groſſer Patron, wo mir recht iſt, habe ich in deren Studier-Stuͤblein geſtern eine Laute haͤngen geſehen, wann bey ſie ich die ho- he Zuneigung erbitten koͤnte, daß mir ſelbige
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kauffen erzeigen wollen, werde ich mich ſchul-
digſt davor danckbahrlich einſtellen. Eckarth
reichte ihm einen Becher mit Bier, ſagende:
Mein Freund, trincket dieſes Bier aus, ſo
dann kehret nach Hauſe, es ſoll euch euere
Kunſt allhier zu exerciren erlaubet ſeyn.
Doch ſtellet euch Morgen Abends umb dieſe
Zeit hier wiederumb bey mir ein, damit ich
und dieſe Herren eurer Beſchaffenheit nach
beſſere Nachricht haben moͤgen. Nachdem
er den Becher von Bier entlediget hatte, be-
danckte er ſich ſo wohl des Geſchenckes als
auch geſchehener Erlaubniß halben, mit dem
Verſprechen, deren Befehl zu beſtimmter
Zeit gehorſamſt nachzuleben. Als dieſer
Ziegeuner abgegangen war, ſprach Eckarth
zu Siegfrieden und Gotthart: Sehet meine
lieben Herren Soͤhne, welcher Geſtalt luͤder-
liche Eltern ihren Kindern gleiche Laſter ein-
pflantzen, doch findet ſich bey dieſen Unkraut,
noch ein eingemengter Weitzen. So GOtt
will, werde ich ihm Morgen beſſer als heute
geſchehen, auf den Zahn fuͤhlen. Wie E-
ckarth ausgeredet hatte, fieng Gotthart an:
Mein groſſer Patron, wo mir recht iſt, habe
ich in deren Studier-Stuͤblein geſtern eine
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/144>, abgerufen am 24.11.2024.
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