hast, und dich in eine neue Hauß-Wirthschaft nicht so bald einrichten kanst, ich aber künffti- ger Zeit, wegen Ausführung eurer Söhne in allen nicht beywesent seyn kan, so nimb dieweil mein Guth mit deiner Jungfer Tochter in Possess, wie denn innerhalb vier Wochen, mit GOttes Beystand und guten Wetter, ich al- les eingeführt zu haben gedencke, da werde ich dir alsdenn alles zu treuen Händen überlief- fern, und damit meine Worte bessere Krafft haben mögen, so soll nach Ubergebung vor meiner Abreise, weiln doch unser Ende in des HErren Händen stehet, mein Testament und eigentlicher Wille bey denen Gerichten einge- leget werden. So dann werde euch und an- dere gute Freunde ich nochmahln so gut als es die Zeit leiden wird, allhier bewirthen und mein Valet-Mahl geben; Mülard bedanckte sich aufs höflichste, mit Versprechen in allen dessen Nutzen möglichsten Fleißes zu suchen. Nachdem sie noch zwey Tage lang sich bey Eckarthen aufgehalten hatten; die Erndte auch herzu nahete, wolten sie Eckarthen, ob er gleich inständig bey ihnen anhielte, nicht län- ger molestiren und beschwerlich seyn, sondern fuhren nach abgelegter Dancksagung vor gute Bewirthung wieder nach Paliro. Siegfried aber und Gotthart, weil Eckarth sie von ihren
Vä-
haſt, und dich in eine neue Hauß-Wirthſchaft nicht ſo bald einrichten kanſt, ich aber kuͤnffti- ger Zeit, wegen Ausfuͤhrung eurer Soͤhne in allen nicht beyweſent ſeyn kan, ſo nimb dieweil mein Guth mit deiner Jungfer Tochter in Poſſeſs, wie denn innerhalb vier Wochen, mit GOttes Beyſtand und guten Wetter, ich al- les eingefuͤhrt zu haben gedencke, da werde ich dir alsdenn alles zu treuen Haͤnden uͤberlief- fern, und damit meine Worte beſſere Krafft haben moͤgen, ſo ſoll nach Ubergebung vor meiner Abreiſe, weiln doch unſer Ende in des HErren Haͤnden ſtehet, mein Teſtament und eigentlicher Wille bey denen Gerichten einge- leget werden. So dann werde euch und an- dere gute Freunde ich nochmahln ſo gut als es die Zeit leiden wird, allhier bewirthen und mein Valet-Mahl geben; Muͤlard bedanckte ſich aufs hoͤflichſte, mit Verſprechen in allen deſſen Nutzen moͤglichſten Fleißes zu ſuchen. Nachdem ſie noch zwey Tage lang ſich bey Eckarthen aufgehalten hatten; die Erndte auch herzu nahete, wolten ſie Eckarthen, ob er gleich inſtaͤndig bey ihnen anhielte, nicht laͤn- ger moleſtiren und beſchwerlich ſeyn, ſondern fuhren nach abgelegter Danckſagung vor gute Bewirthung wieder nach Paliro. Siegfried aber und Gotthart, weil Eckarth ſie von ihren
Vaͤ-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0130"n="114"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>
haſt, und dich in eine neue Hauß-Wirthſchaft<lb/>
nicht ſo bald einrichten kanſt, ich aber kuͤnffti-<lb/>
ger Zeit, wegen Ausfuͤhrung eurer Soͤhne in<lb/>
allen nicht beyweſent ſeyn kan, ſo nimb dieweil<lb/>
mein Guth mit deiner Jungfer Tochter in<lb/><hirendition="#aq">Poſſeſs,</hi> wie denn innerhalb vier Wochen, mit<lb/>
GOttes Beyſtand und guten Wetter, ich al-<lb/>
les eingefuͤhrt zu haben gedencke, da werde ich<lb/>
dir alsdenn alles zu treuen Haͤnden uͤberlief-<lb/>
fern, und damit meine Worte beſſere Krafft<lb/>
haben moͤgen, ſo ſoll nach Ubergebung vor<lb/>
meiner Abreiſe, weiln doch unſer Ende in des<lb/>
HErren Haͤnden ſtehet, mein Teſtament und<lb/>
eigentlicher Wille bey denen Gerichten einge-<lb/>
leget werden. So dann werde euch und an-<lb/>
dere gute Freunde ich nochmahln ſo gut als es<lb/>
die Zeit leiden wird, allhier bewirthen und<lb/>
mein <hirendition="#aq">Valet-</hi>Mahl geben; Muͤlard bedanckte<lb/>ſich aufs hoͤflichſte, mit Verſprechen in allen<lb/>
deſſen Nutzen moͤglichſten Fleißes zu ſuchen.<lb/>
Nachdem ſie noch zwey Tage lang ſich bey<lb/>
Eckarthen aufgehalten hatten; die Erndte<lb/>
auch herzu nahete, wolten ſie Eckarthen, ob er<lb/>
gleich inſtaͤndig bey ihnen anhielte, nicht laͤn-<lb/>
ger <hirendition="#aq">moleſti</hi>ren und beſchwerlich ſeyn, ſondern<lb/>
fuhren nach abgelegter Danckſagung vor gute<lb/>
Bewirthung wieder nach <hirendition="#aq">Paliro.</hi> Siegfried<lb/>
aber und Gotthart, weil Eckarth ſie von ihren<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Vaͤ-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[114/0130]
haſt, und dich in eine neue Hauß-Wirthſchaft
nicht ſo bald einrichten kanſt, ich aber kuͤnffti-
ger Zeit, wegen Ausfuͤhrung eurer Soͤhne in
allen nicht beyweſent ſeyn kan, ſo nimb dieweil
mein Guth mit deiner Jungfer Tochter in
Poſſeſs, wie denn innerhalb vier Wochen, mit
GOttes Beyſtand und guten Wetter, ich al-
les eingefuͤhrt zu haben gedencke, da werde ich
dir alsdenn alles zu treuen Haͤnden uͤberlief-
fern, und damit meine Worte beſſere Krafft
haben moͤgen, ſo ſoll nach Ubergebung vor
meiner Abreiſe, weiln doch unſer Ende in des
HErren Haͤnden ſtehet, mein Teſtament und
eigentlicher Wille bey denen Gerichten einge-
leget werden. So dann werde euch und an-
dere gute Freunde ich nochmahln ſo gut als es
die Zeit leiden wird, allhier bewirthen und
mein Valet-Mahl geben; Muͤlard bedanckte
ſich aufs hoͤflichſte, mit Verſprechen in allen
deſſen Nutzen moͤglichſten Fleißes zu ſuchen.
Nachdem ſie noch zwey Tage lang ſich bey
Eckarthen aufgehalten hatten; die Erndte
auch herzu nahete, wolten ſie Eckarthen, ob er
gleich inſtaͤndig bey ihnen anhielte, nicht laͤn-
ger moleſtiren und beſchwerlich ſeyn, ſondern
fuhren nach abgelegter Danckſagung vor gute
Bewirthung wieder nach Paliro. Siegfried
aber und Gotthart, weil Eckarth ſie von ihren
Vaͤ-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/130>, abgerufen am 05.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.