Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

der Herr Bruder wird auch hierinnen mir
beyfällig seyn, daß man sie beyderseits, zu-
mahln der Orth nicht 20. Meilen von hier ist,
anhero bescheide; der Herr Bruder beliebe
biß zu ihrer Ankunfft allhier zu verbleiben,
unter der Zeit wollen wir uns umb einen der
Oerther erfahrnen und gelehrten Mann umb-
thun, ihnen denselben zum Inspector mit zu
geben, und so dann in JEsus Nahmen sie die
Reise von hieraus antretten lassen. Der
Herr Bruder nimt mir die Rede aus dem
Munde, sagte Mülard, und ist dieses auch
meine eigentliche Meynung, ich aber werde
währender Zeit, dieweil mein Sohn seine
Disputation noch verrichten soll, mich wie-
der nach Hause begeben, alle Anstalt machen,
meine Güther daselbst zu verkauffen, und so
dann die Wirthschafft meinem getreuen Die-
ner anbefehlen, mit meiner einigen Tochter
aber dieser Orthen zu kommen, da dann in die-
sen und allen andern wir weitere Unterredung
pflegen wollen; Allein, wo werden wir einen
vernünfftigen, erfahrnen und gelehrten Mann
antreffen, der unsern Propos ein Genügen
thun wird. Nein! Nein! wie grosse Sorge
versetzte Eckarth; wann euch meine Person
anstehet, will ich sie mit Gottes Hülffe von
hier ab, und mit guten Vergnügen zurücke

füh-

der Herr Bruder wird auch hierinnen mir
beyfaͤllig ſeyn, daß man ſie beyderſeits, zu-
mahln der Orth nicht 20. Meilen von hier iſt,
anhero beſcheide; der Herr Bruder beliebe
biß zu ihrer Ankunfft allhier zu verbleiben,
unter der Zeit wollen wir uns umb einen der
Oerther erfahrnen und gelehrten Mann umb-
thun, ihnen denſelben zum Inſpector mit zu
geben, und ſo dann in JEſus Nahmen ſie die
Reiſe von hieraus antretten laſſen. Der
Herr Bruder nimt mir die Rede aus dem
Munde, ſagte Muͤlard, und iſt dieſes auch
meine eigentliche Meynung, ich aber werde
waͤhrender Zeit, dieweil mein Sohn ſeine
Diſputation noch verrichten ſoll, mich wie-
der nach Hauſe begeben, alle Anſtalt machen,
meine Guͤther daſelbſt zu verkauffen, und ſo
dann die Wirthſchafft meinem getreuen Die-
ner anbefehlen, mit meiner einigen Tochter
aber dieſer Orthen zu kommen, da dann in die-
ſen und allen andern wir weitere Unterredung
pflegen wollen; Allein, wo werden wir einen
vernuͤnfftigen, erfahrnen und gelehrten Mann
antreffen, der unſern Propos ein Genuͤgen
thun wird. Nein! Nein! wie groſſe Sorge
verſetzte Eckarth; wann euch meine Perſon
anſtehet, will ich ſie mit Gottes Huͤlffe von
hier ab, und mit guten Vergnuͤgen zuruͤcke

fuͤh-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0118" n="102"/>
der Herr Bruder wird auch hierinnen mir<lb/>
beyfa&#x0364;llig &#x017F;eyn, daß man &#x017F;ie beyder&#x017F;eits, zu-<lb/>
mahln der Orth nicht 20. Meilen von hier i&#x017F;t,<lb/>
anhero be&#x017F;cheide; der Herr Bruder beliebe<lb/>
biß zu ihrer Ankunfft allhier zu verbleiben,<lb/>
unter der Zeit wollen wir uns umb einen der<lb/>
Oerther erfahrnen und gelehrten Mann umb-<lb/>
thun, ihnen den&#x017F;elben zum <hi rendition="#aq">In&#x017F;pector</hi> mit zu<lb/>
geben, und &#x017F;o dann in JE&#x017F;us Nahmen &#x017F;ie die<lb/>
Rei&#x017F;e von hieraus antretten la&#x017F;&#x017F;en. Der<lb/>
Herr Bruder nimt mir die Rede aus dem<lb/>
Munde, &#x017F;agte Mu&#x0364;lard, und i&#x017F;t die&#x017F;es auch<lb/>
meine eigentliche Meynung, ich aber werde<lb/>
wa&#x0364;hrender Zeit, dieweil mein Sohn &#x017F;eine<lb/><hi rendition="#aq">Di&#x017F;putation</hi> noch verrichten &#x017F;oll, mich wie-<lb/>
der nach Hau&#x017F;e begeben, alle An&#x017F;talt machen,<lb/>
meine Gu&#x0364;ther da&#x017F;elb&#x017F;t zu verkauffen, und &#x017F;o<lb/>
dann die Wirth&#x017F;chafft meinem getreuen Die-<lb/>
ner anbefehlen, mit meiner einigen Tochter<lb/>
aber die&#x017F;er Orthen zu kommen, da dann in die-<lb/>
&#x017F;en und allen andern wir weitere Unterredung<lb/>
pflegen wollen; Allein, wo werden wir einen<lb/>
vernu&#x0364;nfftigen, erfahrnen und gelehrten Mann<lb/>
antreffen, der un&#x017F;ern <hi rendition="#aq">Propos</hi> ein Genu&#x0364;gen<lb/>
thun wird. Nein! Nein! wie gro&#x017F;&#x017F;e Sorge<lb/>
ver&#x017F;etzte Eckarth; wann euch meine Per&#x017F;on<lb/>
an&#x017F;tehet, will ich &#x017F;ie mit Gottes Hu&#x0364;lffe von<lb/>
hier ab, und mit guten Vergnu&#x0364;gen zuru&#x0364;cke<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">fu&#x0364;h-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[102/0118] der Herr Bruder wird auch hierinnen mir beyfaͤllig ſeyn, daß man ſie beyderſeits, zu- mahln der Orth nicht 20. Meilen von hier iſt, anhero beſcheide; der Herr Bruder beliebe biß zu ihrer Ankunfft allhier zu verbleiben, unter der Zeit wollen wir uns umb einen der Oerther erfahrnen und gelehrten Mann umb- thun, ihnen denſelben zum Inſpector mit zu geben, und ſo dann in JEſus Nahmen ſie die Reiſe von hieraus antretten laſſen. Der Herr Bruder nimt mir die Rede aus dem Munde, ſagte Muͤlard, und iſt dieſes auch meine eigentliche Meynung, ich aber werde waͤhrender Zeit, dieweil mein Sohn ſeine Diſputation noch verrichten ſoll, mich wie- der nach Hauſe begeben, alle Anſtalt machen, meine Guͤther daſelbſt zu verkauffen, und ſo dann die Wirthſchafft meinem getreuen Die- ner anbefehlen, mit meiner einigen Tochter aber dieſer Orthen zu kommen, da dann in die- ſen und allen andern wir weitere Unterredung pflegen wollen; Allein, wo werden wir einen vernuͤnfftigen, erfahrnen und gelehrten Mann antreffen, der unſern Propos ein Genuͤgen thun wird. Nein! Nein! wie groſſe Sorge verſetzte Eckarth; wann euch meine Perſon anſtehet, will ich ſie mit Gottes Huͤlffe von hier ab, und mit guten Vergnuͤgen zuruͤcke fuͤh-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/118
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/118>, abgerufen am 05.05.2024.