per se den halb-nackenden Leib zu sehr abgeküh- let, per accidens aber zu sehr erwärmet, weilen sie die Schweiß-Löcher zugestopffet, dahero die Dämpff des Geblüts, welche sonsten pflegen auszudünsten, seyn damahls im Leibe stecken geblieben, und folgends das Geblüt, gleich wie zu Winters-Zeit die Keller gar zu sehr erhitzet. Wann nun die Cur gegen die Ursach des Zu- standes soll gerichtet werden, so muß man auch Sachen brauchen, die an sich selbst zwar erwär- men, zufälliger Weiß und per accidens aber kühlen, als da ist für solche gemeine Leuthe der Theriack, welcher in etwas hitzet, und zugleich die Schweiß-Löcher eröffnet, allwo im Schweiß alle verhaltene Dämpff weggehen, dardurch der Leib per accidens wird abgekühlet, gleich wie die Stuben, wann man das Feuer aus dem Ofen nimmt. Jtem, ich habe zuvor auch gesagt, daß derjenige, welcher solche Mittel aus den Büchern will brauchen, soll auch ein guter Anatomicus seyn, welcher alle Adern, Nerven und Flechsen wohl verstehet, und weiß wie ein Glied mit dem andern benachbahrt sey, dann wofern dieses nicht wird beobachtet, so werden alle Gabelkoferische und Colerische Registraturen sammt dem gantzen alten Wei- ber Artzney-Archiv, so viel als nichts ausrich- ten, massen aus solchen Büchern curiren, bey
mir
per ſe den halb-nackenden Leib zu ſehr abgekuͤh- let, per accidens aber zu ſehr erwaͤrmet, weilen ſie die Schweiß-Loͤcher zugeſtopffet, dahero die Daͤmpff des Gebluͤts, welche ſonſten pflegen auszuduͤnſten, ſeyn damahls im Leibe ſtecken geblieben, und folgends das Gebluͤt, gleich wie zu Winters-Zeit die Keller gar zu ſehr erhitzet. Wann nun die Cur gegen die Urſach des Zu- ſtandes ſoll gerichtet werden, ſo muß man auch Sachen brauchen, die an ſich ſelbſt zwar erwaͤr- men, zufaͤlliger Weiß und per accidens aber kuͤhlen, als da iſt fuͤr ſolche gemeine Leuthe der Theriack, welcher in etwas hitzet, und zugleich die Schweiß-Loͤcheꝛ eꝛoͤffnet, allwo im Schweiß alle verhaltene Daͤmpff weggehen, dardurch der Leib per accidens wird abgekuͤhlet, gleich wie die Stuben, wann man das Feuer aus dem Ofen nimmt. Jtem, ich habe zuvor auch geſagt, daß derjenige, welcher ſolche Mittel aus den Buͤchern will brauchen, ſoll auch ein guter Anatomicus ſeyn, welcher alle Adern, Nerven und Flechſen wohl verſtehet, und weiß wie ein Glied mit dem andern benachbahrt ſey, dann wofern dieſes nicht wird beobachtet, ſo werden alle Gabelkoferiſche und Coleriſche Regiſtraturen ſammt dem gantzen alten Wei- ber Artzney-Archiv, ſo viel als nichts ausrich- ten, maſſen aus ſolchen Buͤchern curiren, bey
mir
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per ſe den halb-nackenden Leib zu ſehr abgekuͤh-
let, per accidens aber zu ſehr erwaͤrmet, weilen
ſie die Schweiß-Loͤcher zugeſtopffet, dahero die
Daͤmpff des Gebluͤts, welche ſonſten pflegen
auszuduͤnſten, ſeyn damahls im Leibe ſtecken
geblieben, und folgends das Gebluͤt, gleich wie
zu Winters-Zeit die Keller gar zu ſehr erhitzet.
Wann nun die Cur gegen die Urſach des Zu-
ſtandes ſoll gerichtet werden, ſo muß man auch
Sachen brauchen, die an ſich ſelbſt zwar erwaͤr-
men, zufaͤlliger Weiß und per accidens aber
kuͤhlen, als da iſt fuͤr ſolche gemeine Leuthe der
Theriack, welcher in etwas hitzet, und zugleich
die Schweiß-Loͤcheꝛ eꝛoͤffnet, allwo im Schweiß
alle verhaltene Daͤmpff weggehen, dardurch
der Leib per accidens wird abgekuͤhlet, gleich
wie die Stuben, wann man das Feuer aus
dem Ofen nimmt. Jtem, ich habe zuvor auch
geſagt, daß derjenige, welcher ſolche Mittel
aus den Buͤchern will brauchen, ſoll auch ein
guter Anatomicus ſeyn, welcher alle Adern,
Nerven und Flechſen wohl verſtehet, und weiß
wie ein Glied mit dem andern benachbahrt ſey,
dann wofern dieſes nicht wird beobachtet, ſo
werden alle Gabelkoferiſche und Coleriſche
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 1038. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/1054>, abgerufen am 12.10.2024.
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