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Eichendorff, Joseph von: Die Glücksritter. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 3. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 87–159. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Hause fort und immerfort, bis auch er endlich vor großer Ermüdung einschlummerte.

Ruck! -- stießen da auf einmal beide so hart mit den Köpfen aneinander, daß es dröhnte. Suppius blickte wild nach allen Seiten um sich und wußte durchaus nicht, wo er war. Als er sich aber endlich auf seine Liebste und die ganze Entführungsgeschichte wieder besonnen hatte, sagte er verwirrt: Was ist das, Klarinett? Wir fahren ja, ich glaube gar, nun werden wir selbst entführt. -- Ja, und gerade in einen Wald hinein, erwiderte Klarinett nicht weniger verwundert, seht nur, vier prächtige Rosse vor dem Wagen und der fromme Kutscher drauf. -- Mit einem goldbordirten Hut, sagte Suppius wieder, und hinter uns aus der Stadt krähen uns die Hähne nach, als wollten sie uns foppen, mir scheint, ich wittre schon Morgenluft. -- Freilich, aber die Fledermäuse schwirren noch durch die Dämmerung, versetzte Klarinett plötzlich aufmerksamer zur Seite blickend, da schaut nur zwischen die Bäume, da noch einer, dort wieder einer: bei Gott, das sind die Bärenhäuter von heute Nacht, die halten Euch gewiß für den reisenden Kavalier.

Indem aber fiel auch schon ein Schuß aus dem Walde und gleich darauf noch ein zweiter. Der Kutscher duckte sich, die Kugel pfiff über ihn weg, er peitschte heftig in die Pferde, Suppius schrie voll Wuth aus dem Wagen: Fehlgeschossen ihr Narren! Ich bin's ja nicht! -- Der Kutscher, da er zu seinem Erstaunen auf

Hause fort und immerfort, bis auch er endlich vor großer Ermüdung einschlummerte.

Ruck! — stießen da auf einmal beide so hart mit den Köpfen aneinander, daß es dröhnte. Suppius blickte wild nach allen Seiten um sich und wußte durchaus nicht, wo er war. Als er sich aber endlich auf seine Liebste und die ganze Entführungsgeschichte wieder besonnen hatte, sagte er verwirrt: Was ist das, Klarinett? Wir fahren ja, ich glaube gar, nun werden wir selbst entführt. — Ja, und gerade in einen Wald hinein, erwiderte Klarinett nicht weniger verwundert, seht nur, vier prächtige Rosse vor dem Wagen und der fromme Kutscher drauf. — Mit einem goldbordirten Hut, sagte Suppius wieder, und hinter uns aus der Stadt krähen uns die Hähne nach, als wollten sie uns foppen, mir scheint, ich wittre schon Morgenluft. — Freilich, aber die Fledermäuse schwirren noch durch die Dämmerung, versetzte Klarinett plötzlich aufmerksamer zur Seite blickend, da schaut nur zwischen die Bäume, da noch einer, dort wieder einer: bei Gott, das sind die Bärenhäuter von heute Nacht, die halten Euch gewiß für den reisenden Kavalier.

Indem aber fiel auch schon ein Schuß aus dem Walde und gleich darauf noch ein zweiter. Der Kutscher duckte sich, die Kugel pfiff über ihn weg, er peitschte heftig in die Pferde, Suppius schrie voll Wuth aus dem Wagen: Fehlgeschossen ihr Narren! Ich bin's ja nicht! — Der Kutscher, da er zu seinem Erstaunen auf

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[0035] Hause fort und immerfort, bis auch er endlich vor großer Ermüdung einschlummerte. Ruck! — stießen da auf einmal beide so hart mit den Köpfen aneinander, daß es dröhnte. Suppius blickte wild nach allen Seiten um sich und wußte durchaus nicht, wo er war. Als er sich aber endlich auf seine Liebste und die ganze Entführungsgeschichte wieder besonnen hatte, sagte er verwirrt: Was ist das, Klarinett? Wir fahren ja, ich glaube gar, nun werden wir selbst entführt. — Ja, und gerade in einen Wald hinein, erwiderte Klarinett nicht weniger verwundert, seht nur, vier prächtige Rosse vor dem Wagen und der fromme Kutscher drauf. — Mit einem goldbordirten Hut, sagte Suppius wieder, und hinter uns aus der Stadt krähen uns die Hähne nach, als wollten sie uns foppen, mir scheint, ich wittre schon Morgenluft. — Freilich, aber die Fledermäuse schwirren noch durch die Dämmerung, versetzte Klarinett plötzlich aufmerksamer zur Seite blickend, da schaut nur zwischen die Bäume, da noch einer, dort wieder einer: bei Gott, das sind die Bärenhäuter von heute Nacht, die halten Euch gewiß für den reisenden Kavalier. Indem aber fiel auch schon ein Schuß aus dem Walde und gleich darauf noch ein zweiter. Der Kutscher duckte sich, die Kugel pfiff über ihn weg, er peitschte heftig in die Pferde, Suppius schrie voll Wuth aus dem Wagen: Fehlgeschossen ihr Narren! Ich bin's ja nicht! — Der Kutscher, da er zu seinem Erstaunen auf

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T14:27:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T14:27:42Z)

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Die Glücksritter. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 3. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 87–159. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gluecksritter_1910/35>, abgerufen am 22.11.2024.